Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Lindwurm auch in seinem etwas fülligeren Zustand relativ leicht fortbewegen und so dauerte es gar nicht lange, bis er ein paar kleinere Fische erwischt hatte, die er in seinem Maul zwischenlagerte. Insgesamt waren es immerhin vier Fische, die er wenig später zu Velyne brachte.
Velyne wartete und putzte sich weiterhin das Fell, bis der Lindwurm dann wieder zurückkam. Er hatte sein Fell beinahe sauber bekommen, doch ein wenig Arbeit würde er wohl trotzdem noch damit haben. Zumindest hatte er die auffälligsten Blutspuren aus seinem Fell entfernen können. „Hehe, ich hätte nicht gedacht, dass du mit diesem Drachen in dir, dich überhaupt noch bewegen kannst.“
„Im Wasser macht das keinen großen Unterschied. Nur an Land fällt es mir zur Zeit etwas schwer“, antwortete der Lindwurm und reichte Velyne die noch immer zappelnden Fische. „Hoffentlich sind dir die Fische nicht zu groß. Es sind nämlich ziemliche Brocken. Irgendwie scheint es in dem See keine kleineren Fische zu geben“, meinte der Lindwurm lächelnd.
Velyne strahlte über das ganze Gesicht, als er die vier leckeren Fische sah. Lange hatte er nichts mehr gefressen und diese waren so richtig groß im Vergleich zu anderen Fischen. Dankend nahm er den ersten und begann zu fressen. Auch von dem zweiten Fisch ließ er nichts übrig. Doch von den verbliebenen zweien musste er ein wenig übrig lassen, ansonsten wäre ihm schlecht geworden. „Puh, die waren wirklich lecker, ich danke dir. Ich kann leider nicht so einfach mein Futter verschlingen wie du, hehe“, sagt er und grinste etwas frech und zufrieden.
„Aber es überrascht mich, dass du trotzdem fast alle vier Fische geschafft hast. Hätte ich einem Wolf gar nicht zugetraut. Aber du musst es natürlich auch nicht am Stück tun. Ich habe keine andere Wahl. Ich könnte sie gar nicht zerkleinern, selbst wenn ich wollte. Meine Zähne sind wohl nicht zum zerkleinern geeignet“, sagte der Lindwurm lächelnd.
Der Wolf grinste, da hatte der Lindwurm eindeutig Recht. „Ich war schon ziemlich hungrig und dieser Drache war uns auch ziemlich lange auf den Fersen. Aber jetzt haben wir endlich Ruhe, da bin ich froh. Lange hätte ich nicht mehr durchgehalten, aber jetzt ist alles wieder gut“, sagte er erleichtert und schleckte sich über die Schnauze um den Fischgeschmack von ihr zu entfernen.
Der Lindwurm legte sich jetzt ein wenig in die Sonne. Er drehte sich auf den Rücken, um sich den Bauch bescheinen zu lassen. Dabei schnurrte er leise und genießend. Er mochte es, einfach nur in der Sonne zu liegen und nichts zu tun. So lange er noch so ausgebeult aussah, konnte er natürlich auch nicht viel anderes machen.
Velyne lächelte ein wenig. „Du siehst noch ziemlich rund aus. Das wird sicher noch etwas dauern oder? Also bis du wieder einigermaßen deine alte Form hast“, fragte der graue Wolf und legte sich ebenfalls in die Sonne und begann weiterhin sein Fell zu putzen.
„Das dauert meistens gar nicht so lang wie du denkst. Nach ein paar Tagen sieht man mir das meistens schon nicht mehr so deutlich an. Spätestens nach einer Woche ist kaum noch was von dem Drachen übrig. War ja nicht der erste Drache, den ich verschluckt habe. Wird bei dem auch nicht länger dauern“, meinte der Lindwurm lächelnd.
Velyne nickte und schaute sich ein wenig um. „Der See ist dort drüben, oder?“, fragte er und deutete auf die Richtung, aus der der Lindwurm gerade vorhin gekommen war.
„Ja dort drüben ganz in der Nähe. Willst du schwimmen gehen?“, fragte der Lindwurm. „Oder willst du noch mehr Fische haben?“ Der Lindwurm kicherte.
„Nein. Ich werde niemals so viel fressen können wie du.“ sagte Velyne grinsend. „Eigentlich will ich nur ein wenig schwimmen, da hast du schon Recht gehabt. Das würde mir, glaube ich, sehr gut tun und das Wasser könnte mein Fell sicher besser reinigen als ich.“
„Na gut, dann komm mit. Ich schwimme gerne noch ein bisschen mit dir mit“, sagte der Lindwurm und kroch zusammen mit dem Wolf in Richtung See.
Velyne folgte dem Lindwurm auf Schritt und Tritt. Er freute sich schon auf das kühle Nass und grinste aus lauter Vorfreude.
Der See war gar nicht weit entfernt und Velyne erreichte das Ufer schon nach ein paar Minuten. Der Lindwurm befand sich knapp hinter dem Wolf. „Aber bleibe besser in meiner Nähe. Ich weiß nämlich nicht, was in dem See so alles leben könnte.“
„Ach da sind bestimmt nur Fische drin“ sagte der Wolf etwas übermütig und
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