Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Da mache ich mir gar keine Sorgen. Außerdem würden trotz solcher Gerüchte nicht gleich alle Tiere aus dieser Gegend verschwinden. Lass dich nicht entmutigen, wenn du nicht gleich etwas findest. Das geht mir auch oft so“, meinte der Lindwurm lächelnd.
„Das ist gut. Ist mir nämlich schon etwas peinlich, Hehe“, sagte Velyne grinsend. Summend marschierte er weiter und sah sich genau um. Die einzigen Spuren die er gerade entdeckt hatte, waren sicherlich schon ein paar Tage alt und nach dem Regen war es unmöglich, ihnen zu folgen. „Hm. Da war mal was, aber der oder die sind schon über alle Berge.“ Begeistert suchte der kleine Wolf weiter. Die Suche nach Spuren begann ihm Spaß zu machen.
„Ja die Spuren sind sehr alt. Man kann kaum noch erkennen, was es für ein Tier war. Suchen wir lieber weiter“, meinte der Lindwurm nachdenklich. Er machte sich keine Sorgen, bloß weil Velyne nicht gleich irgendwelche Spuren fand. Das war bei einer Jagd auch normal, denn nicht immer lief dabei alles immer gleich optimal. Im Gegenteil. Selbst bei dem Lindwurm war meistens höchstens nur eine von drei Jagden erfolgreich.
Lauerjäger
Velyne ging noch etwas weiter, bis er schließlich bei einem Bach ankam. „Ich glaube heute gibt es wieder Fisch für mich“, meinte er und starrte das glasklare fließende Wasser vor sich an.
Der Lindwurm lächelte. „Sei da mal nicht zu voreilig. So ein Bach ist eine gute Stelle zum Jagen. Denke dran, dass viele Tiere hierher kommen, wenn sie Durst haben. Wenn wir uns hier verstecken, können wir sicher etwas erbeuten. Und falls nicht, können wir immer noch Fische fangen.“
„Nun gut, klingt nach einem Plan, hehe. Was schlägst du vor? Hier sind wir wie auf einem Präsentierteller. Also am Ufer können wir uns nicht verstecken, da wird sich kein Lebewesen nähern“, meinte Velyne und schaute den Lindwurm fragend an.
„Der Bach ist etwas zu klein, sonst hätte ich im Wasser untertauchen können. Aber so müssen wir uns eben irgendwo verstecken. Am Besten an einer Stelle, von der aus wir eine gute Aussicht auf den Bach haben“, meinte der Lindwurm und sah sich um.
„Ja stimmt. Bei den Büschen wäre es fast zu offensichtlich, aber wenn es Umstände macht kann ich mir auch einen Fisch schnappen“, meinte er und wollte damit andeuten, dass er dem Lindwurm nicht zu irgendeiner Last fallen wollte.
„Nein, nein. Wir wollten doch zusammen etwas jagen üben. Es macht mir gar nichts aus, wenn es etwas dauert. In den Büschen wäre zwar nicht optimal, aber wir könnten es zumindest versuchen. Es dauert sicher nicht lange, bis wir irgendein Tier sehen.“
„Okay, dann nichts wie auf zu den Büschen“, sagte Velyne, glücklich darüber, dass der Lindwurm mit ihm Jagen übte. „Vielleicht kommt ja was nicht allzu großes.“
„Ja, etwas, mit dem auch ein einzelner Wolf fertig werden kann wäre gut Aber du musst dich ganz still verhalten, damit du nicht gehört wirst. Ich verstecke mich am anderen Ufer. Wir haben wohl bessere Chancen, ungesehen zu bleiben, wenn wir nicht zusammen in einem Gebüsch warten.“
„In Ordnung, dann bleibe ich auf dieser Uferseite, und du kannst rüber gehen. Vielleicht haben wir ja Glück. Ansonsten habe ich ja auch noch die Fische. Obwohl die mir schon etwas anstehen“, sagte Velyne grinsend und suchte sich einen geeigneten Platz zum Verstecken.
Der Lindwurm hatte es mit dem Verstecken leichter, denn er konnte sich ja einfach unsichtbar machen, was er auch gleich tat. Er war sich sicher, dass es nicht lange dauerte, bis irgendein Tier in die Nähe kommen würde. Während er wartete, beobachtete er den Wolf. Velyne hatte sich wirklich gut versteckt. Selbst der Lindwurm konnte ihn gar nicht mehr sehen.
Der Wolf blieb in seinem Versteck und versuchte so wenig wie nur möglich zu atmen. Er beobachtete den Fluss genau, doch bis auf ein paar Forellen und ein paar Flusskrebsen konnte er noch nichts entdecken. Auch den Lindwurm konnte er nicht sehen, doch Velyne war sich auch bewusst, dass er sich wahrscheinlich unsichtbar gemacht hatte. Nur Geduld, dachte er sich als er weiter abwartete.
Die Geduld von Velyne wurde allerdings gar nicht so lange auf die Probe gestellt. Nur ein paar Minuten später konnte der Lindwurm ein leises Rascheln hören. Etwas näherte sich dem Bach. Ob Velyne das wohl auch bemerkt hatte, fragte sich der Lindwurm. Doch jetzt konnte er Velyne nicht darauf ansprechen, da er sich sonst verraten würde. Gespannt blickte der
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