Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Feuer spucken... oder sogar mit Eis herumspielen.“
„Möglich. Ist wohl doch ganz gut, dass er uns nicht erwischt hat“, sagte der Lindwurm leise lachend. „Es ist wohl besser, wenn wir möglichst weit von hier verschwinden. Wenn die Drachen nämlich erst schlüpfen, werden die Eltern ständig Futter für sie suchen. Und dabei könnten sie auch dich entdecken. Verschwinden wir von hier und suchen uns irgendwo einen neuen sicheren Platz, wo wir bleiben können.“
„Okay, sehr gute Idee, ich bin nämlich kein Drachenfutter“, meinte der Wolf grinsend. „Und hast du schon einen Plan wo es hingehen soll?“ Velyne lächelte erfreut, dass alles noch gut ausgegangen ist. „Ohne dich wäre ich erneut gestorben“, fügte Velyne noch hinzu und schämte sich auch etwas für seine Unwissenheit.
Hm gehen wir einfach ein Stückchen nach Süden. Irgendwo werden wir schon ein hübsches Plätzchen finden, ohne von Drachen bedroht zu werden. Ich habe mit Drachen zwar keine Probleme, aber ich will auch nicht, dass du ständig Angst haben musst. Sehr weit werden wir sicher gar nicht gehen müssen.“
Irgendwie war es dem Wolf unangenehm, dass der Lindwurm extra für ihn das Revier wechselte. „In Ordnung. Danke für deine Einsicht, dann gehen wir nach Süden. Aber ich verspreche von nun an keine Angst mehr zu haben“, meinte Velyne da ihm das Ganze gerade an die Nieren ging und sprach somit ein unhaltbares Versprechen aus.
„So was solltest du nicht versprechen. Angst kann auch sehr nützlich sein. Manchmal ist es sogar besser, wenn man Angst hat. Wer sich immer heldenhaft verhält, der überlebt meistens nicht lange. Es ist keine Schande, vor etwas davonzulaufen.“ Der Lindwurm kroch voraus und es dauerte nicht lange, bis er an einen sehr großen See kam. „Hm, da müssen wir wohl durchschwimmen, wenn wir keinen riesigen Umweg machen wollen.“
„Okay... das mit der Angst stimmt... ich habe öfters Angst. Manchmal habe ich sogar Angst, dass ich dich nerve“, meinte Velyne und sah den großen See vor sich. Das Wasser glänzte wunderschön wenn die Sonne darauf schien.
„Hm, für einen Wolf ist das ziemlich weit zu schwimmen. Aber ist kein Problem. Du könntest ja auf meinem Rücken reiten und ich schwimme durch den See. Dann geht es schneller“, meinte der Lindwurm und lächelte. „Und du nervst mich überhaupt nicht. Ich bin doch froh, dass du mich begleitest. Ohne dich wäre mir sicher nur langweilig, Kleiner.“
Velyne strahlte bis über die Ohren und freute sich sehr über diese Worte des Lindwurms. „Das freut mich, wirklich. Auf deinem Rücken reiten klingt gut. Zum Schwimmen wäre es vermutlich zu weit für mich, da hast du Recht.“ Geduldig wartete er bis der Lindwurm im Wasser war, damit er auf seinen Rücken springen konnte.
Auf der Suche nach einem neuen Revier
Der Lindwurm glitt langsam ins Wasser und wartete, bis Velyne auf seinen Rücken sprang. Dann schwamm er los und schon bald befand er sich mitten in dem See. Das Ufer war kaum noch zu sehen, als er die Mitte erreicht hatte. Doch bald schon kam das andere Ufer in Sicht und der Lindwurm schwamm direkt darauf zu.
„Schau, da vorne ist das andere Ufer“ rief Velyne erfreut. „Also das ist schon ein ganz großer See, ob da Ungeheuer drin wohnen?“ Der Wolf sah ins klare Gewässer, das durch die Tiefe ziemlich dunkel aussah.
„Hm. Vielleicht. Aber die Ungeheuer werden uns schon in Ruhe lassen. Mich zumindest. Und so lange du hier nicht alleine herumschwimmst und bei mir bleibst, kann dir nichts passieren.“ Der Lindwurm schaute ins Wasser, konnte aber keine Anzeichen für irgendwelche Ungeheuer sehen. Also schwamm er erst mal weiter Richtung Ufer.
„Ich habe mich das nur gefragt, weil das ja auch ein guter Lebensraum für größere Wesen sein könnte. Glaubst du, dass wir uns, wenn wir dann angekommen sind, noch im gleichen Revier sind oder könnte es da vielleicht schon einem anderen Lindwurm gehören und vielleicht ein wenig anders beschaffen sein?“ fragte der Wolf neugierig. Selten war er so viel rumgekommen wie mit dem Lindwurm.
„Es könnte durchaus Unterschiede geben. Aber das werden wir erst merken, wenn wir angekommen sind. Ich glaube aber nicht, dass hier in der Nähe noch ein weiterer Lindwurm lebt. Uns gibt es nur selten und wir leben oft sehr weit voneinander entfernt.“ Der Lindwurm betrachtete nachdenklich, das immer näher kommende Ufer. Dann sagte er: „Wir müssen wohl einen kleinen Umweg schwimmen. Da
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