Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
hier bleiben. Und morgen können wir immer noch nach einen besseren Platz suchen. Es wird eh schon dunkel.“ Der Lindwurm gähnte und machte es sich versteckt unter einem großen Baum bequem. „Du solltest heute Nacht besser in meiner Nähe bleiben, falls sich hier ein paar dieser Menschen herumtreiben sollten.“
„Ich werde zugleich mit dir schlafen gehen. Diese Gegend ist mir neu und da will ich mich nicht in deinem Unwissen nachts herumtreiben. Ich würde bestimmt wieder über ein Nest stolpern oder diverse Probleme verursachen. Gibt es eigentlich auch Menschennester?“, fragte der Wolf und kuschelte sich ein wenig an den Lindwurm. „Ich glaube nicht. Zumindest habe ich noch nie einen Menschen in einem Nest gesehen“, meinte der Lindwurm und er streichelte ein wenig über Velynes Fell. Der kleine Wolf meinte: „Du musst doch bestimmt müde vom Schwimmen sein.“
„Ja. das stimmt. Der See war ziemlich groß. Und selbst ich brauche ab und zu mal eine Pause beim Schwimmen.“ Der Lindwurm ringelte sich ein, und kuschelte sich etwas an Velynes Fell. „Schlaf gut, Kleiner. Morgen muss ich mir was leckeres zu fressen suchen. Aber hier gibt es genug. Zumindest wenn man nach den zahlreichen Tierspuren geht.“
Der kleine Wolf legte sich erschöpft nieder und schlief langsam ein. Wieder war ein Tag vergangen und Velyne fühlte sich wieder etwas reifer. Velyne döste vor sich hin und konnte den nächsten Tag kaum noch abwarten, irgendwie war jeder Tag für ihn spannend geworden.
Der Lindwurm gähnte und döste kurz darauf ebenfalls ein. Zum Glück regnete es nicht, denn der Lindwurm war es gewohnt in Höhlen zu schlafen. Doch vielleicht konnte er morgen ja noch eine passende Höhle ausfindig machen. Und falls die Höhle schon bewohnt sein sollte, wusste er schon, was er mit den Bewohnern anstellen würde, dachte er sich und grinste. Das war sein letzter Gedanke vor dem Einschlafen gewesen.
Ein neuer Tag, ein neues Revier und eine neue Höhle
Velyne schlief in dieser Nacht ziemlich gut. Er war nicht extrem müde gewesen, da der vergangene Tag auch nicht wirklich anstrengend für ihn gewesen war. Schon vor den ersten Sonnenstrahlen wachte der kleine Wolf auf und wunderte sich selbst, dass er es einmal geschafft hatte, vor dem Lindwurm wach zu sein. Am Tag davor hätte er beinahe den halben Tag verschlafen.
Es dauerte aber nicht lange, bis auch der Lindwurm aufwachte. Zuerst dachte er, Velyne würde noch schlafen und er wollte ihn grade wecken, als er merkte, das der Wolf schon auf war. Ich habe ihn wohl schon zum Frühaufstehen erzogen, dachte er sich grinsend und streckte sich.
Der Wolf streckte sich ein paar Mal richtig durch und dehnte seine Muskeln etwas. „Gut geschlafen? Es ist ein ganz anderes Gefühl wenn man so früh wach ist“, meinte er und sah die ersten Sonnenstrahlen am Horizont.
„Hm, dann kannst du heute ja auf kaltes Wasser verzichten“, meinte der Lindwurm kichernd. „Und jetzt suchen wir uns zuerst eine Höhle, falls es morgen regnet. Ich kann nämlich nicht schlafen, wenn es auf mich draufregnet. Und danach suchen wir uns was zu essen. Ich hab Hunger. Wahrscheinlich finden wir unser Essen an der gleichen Stelle, wie auch unsere künftige Höhle“, meinte der Lindwurm zuversichtlich.
„Hm... hört sich nach einem guten Plan an. Ein kleines Zuhause ist immer nett. Wo wollen wir hin gehen? Etwas weiter weg von diesen Menschen, oder?“, fragte Velyne neugierig. Der kleine Wolf hatte schon des öfteren Kontakt mit Menschen gehabt. Sowohl gute als auch schlechte. Aber Menschen sollte man prinzipiell nie vertrauen, Das war dem Wolf bewusst.
„Ja, es ist besser, wenn wir nicht zu nahe bei den Menschen bleiben. Die könnten sonst jederzeit zufällig auf uns treffen und dann gibt es immer nur Ärger mit ihnen. Gehen wir einfach dort drüben hin“, sagte der Lindwurm und deutete in die entgegengesetzte Richtung des Menschendorfes.
Velyne nickte deutlich. „Ja das ist gut, bloß weg von diesen abscheulichen Menschen. Gehst du voraus? Ich bin noch nicht ganz in Form“, meinte Velyne und grinste den Lindwurm an. In Wirklichkeit fühlte sich Velyne sogar schon ungewöhnlich fit für eine so frühe Uhrzeit.
„In Ordnung“ meinte der Lindwurm und kroch voraus. Er war sich schon bald ziemlich sicher, dass er in die richtige Richtung kroch, denn schon bald sah er immer wieder Spuren von verschiedenen Tieren und er glaubte, dass einige von ihnen auch in Höhlen lebten. Also war es
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