Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
direkt vor uns ist ein Menschendorf. Und dort lasse ich mich wohl besser nicht sehen. Es ist besser, wenn wir etwas davon entfernt an Land gehen.“
„Menschen? Die kenne ich nur all zu gut mit ihren Fallen und Waffen. Die haben auch schon viele von uns Wölfen auf dem Gewissen. Weißt du ich habe es zwar noch nie erwähnt, aber ich habe mich mal in einem Menschendorf versteckt und habe von deren Schafen und Rindern gelebt...also wir... mein Bruder und ich. Aber er hat mich nie selbst jagen lassen. Er meinte immer, ich sei zu ungeschickt dazu. Die Menschen an sich sind schwach, aber manchmal trotzdem nicht zu unterschätzen.“
„Kann sein. Aber sie müssen ja nicht unbedingt gleich erfahren, dass wir hier sind. Sonst kommen sie womöglich noch auf die Idee, uns zu jagen mit ihren blöden Waffen.“ Der Lindwurm schwamm einen Umweg, um dann in einiger Entfernung ans Ufer zu kriechen.
„Ja klar. Freiwillig will ich mich denen auch nicht zeigen, wäre auch etwas blöde“, meinte der Wolf und hielt sich weiterhin am Lindwurm fest. Velyne war gerade bester Laune, als ihm der Wind durchs Fell wehte.
„Hier ist es besser, Hier können wir an Land gehen, ohne gesehen zu werden“, sagte der Lindwurm und deutete an eine etwas sichtgeschützte Stelle am Ufer und schwamm direkt dort hin. Endlich an Land, streckte er sich erst mal. „So, ab hier musst du wohl wieder selbst laufen, Velyne.“
„Das ist kein Problem, danke dass du mich mitgenommen hast“, sagte Velyne und sprang vom Lindwurm herunter. Der Wolf streckte sich auch einmal richtig durch, sodass sogar ein paar Knochen knackten. Immerhin hatte er während der Seeüberquerung kaum Bewegung gehabt. „Irgendwie schön hier, findest du nicht auch?“
„Hm ja ganz nett hier. Vielleicht können wir ja hier in der Nähe bleiben. Wäre vielleicht gar kein schlechtes Revier. Wir müssen uns nur von den Menschen fern halten. Aber das sollte kein Problem sein. Jetzt müssen wir nur noch nach einer Höhle oder irgend einem geschützten Platz suchen, wo wir schlafen können.“
„Ja, die Menschen haben bestimmt Jäger oder Sammler, die ihre Routen ablaufen. Besser wenn wir eine Höhle hätten. Glaubst du, dass Drachen oder andere drachenähnliche Wesen oder gar Seeschlangen hier sein könnten?“, fragte der Wolf dem Lindwurm. Er war immer etwas misstrauisch bei neuen Gegenden.
„Ich glaube nicht. Seeschlangen vielleicht, aber die würden wohl im Wasser bleiben. Und gegen Drachen habe ich nichts. Zumindest wenn es kleinere Drachen sind. Dann hätte ich wenigstens ab und zu was Leckeres zu essen. Hehehe“, meinte der Lindwurm lachend und sah sich schon mal nach einem geeigneten Platz um, wo er mit Velyne nachts schlafen konnte.
„Hm..., falls tatsächlich ein größerer Drache hier sein Revier haben sollte, habe ich einen guten Plan. Ich glaube, dass er gut ist. Aber lass uns erst mal eine Höhle finden. Ich helfe dir beim Suchen“, meinte der Wolf und grinste den Lindwurm an.
Der Lindwurm suchte ziemlich lange, doch eine wirklich schöne Höhle fand er nicht. „Na vielleicht hat Velyne mehr Glück als ich gehabt.“ Der Lindwurm wartete, und hoffte, dass Velyne etwas gefunden hatte. Natürlich war er auch schon wieder ein wenig faul und wollte lieber Velyne vorschicken, als selbst lange rumzusuchen.
Nach einiger Zeit traf sich Velyne wieder mit dem Lindwurm. „Nun, wie steht’s bei dir? Ich habe nichts Besonderes entdeckt, nur eine kleine Aushöhlung unter ein paar Felsen, aber na ja eine Höhle sollte in meinen Augen etwas tiefer sein, aber sonst war ich in auf einer großen Wiese und im Wald. Aber dort habe ich nichts Anderes gefunden.“
„Macht nichts. Dann bleiben wir eben erst mal hier. Wir können immer noch weiter suchen. Hier scheint es nämlich reichlich Tiere zu geben, die wir jagen können. Und sie scheinen alle ziemlich unvorsichtig zu sein, wenn sie so deutliche Spuren hinterlassen. Die haben wohl alle noch keinen Lindwurm gesehen. Hehehe. Und es scheinen wohl auch keine Drachen in der Nähe zu sein. Sonst wären die Tiere wesentlich vorsichtiger.“
„Ja stimmt, aber wollen wir uns hundertprozentig darauf verlassen oder soll ich weiterhin achtsam bleiben?“, fragte Velyne etwas dümmlich und schnüffelte in der Gegend herum. Einige neue Gerüche entfalteten sich hier und auch viele bekannte. Da Wölfe einen gut ausgeprägten Geruchssinn hatten, verwirrte dies den kleinen Wolf noch ein wenig.
„Hm. wir können heute Nacht erst mal
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