Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
Gesicht waschen. Der wird schon sehen, was er sich gleich alles waschen wird.“ Der Lindwurm grinste, denn natürlich wollte er Velyne mal so richtig das kalte Wasser spüren lassen.
Velyne schlenderte gähnend voran. Irgendwie war er heute ungewöhnlich müde, obwohl er sich am Vortag gar nicht so verausgabt hatte. „Steht ihr Lindwürmer immer so früh auf?“, fragte er und gähnte noch einmal richtig.
„Meistens. Dafür gehen wir dann aber auch wieder ziemlich früh schlafen. Du wirst dich schon an das Frühaufstehen gewöhnen, Kleiner. So schlimm ist das gar nicht.“ Der Lindwurm dachte sich: „Na warte. Dich werde ich schon wach bekommen. Hähähä.“ Er kroch Velyne hinterher in Richtung Bach. Er wusste, dass das Wasser eiskalt war. Genau richtig für Velyne, dachte er und grinste.
Schon bald war der Wolf am Bach angekommen und starrte erst mal ins Wasser. „Hm, es ist zu verkraften, aber länger schlafen ist doch viel angenehmer, oder nicht?“ fragte Velyne den Lindwurm und hielt kurz eine seiner Pfoten ins Wasser. „Puh, das ist ja eiskalt!“
„Ach was. Früh am Morgen ist die beste Zeit um aufzustehen und sich sein Frühstück zu suchen“, meinte der Lindwurm und schlich sich leise von hinten an Velyne an. Dann gab er ihm einen Schups, dass der Wolf Kopf voran in den Bach hinein fiel.
Gerade noch lauschte er die Worte des Lindwurms als er plötzlich geschupst wurde. Ohne irgendwas daran ändern zu können fiel der Wolf Kopf voran ins eiskalte Wasser. Sekunden später tauchte er erschrocken wieder auf und richtete sich auf. Da der Bach ziemlich seicht war, war er bis zu den Schulter im Wasser, wenn er auf allen Vieren stand. "K.. Kalt!“
„Fühlt sich das nicht gut an, Kleiner? Da wird man doch gleich munter, oder? Hehehe“, lachte der Lindwurm und spritzte Velyne noch extra mit Wasser voll. Dem Lindwurm machte das kalte Wasser kaum etwas aus.
„Das fühlt sich ganz und gar nicht gut an. Das Wasser ist so kalt, dass es ein wenig brennt“, meinte der Wolf und schleppte sich aus dem Bach. „Aber zumindest bin ich jetzt sehr munter“, sagte Velyne und grinste etwas. Sein Fell war patschnass und das Wasser tropfte zu Boden. Der Wolf zitterte, da ihm gerade sehr kalt war. So ein Fell war immer schön warm wenn ein kalter Wind blies oder wenn die Temperaturen niedrig waren, aber sobald es nass wurde war es viel schlimmer als wenn er kein Fell gehabt hätte. „Macht dir dieses kalte Wasser gar nichts aus? Ich kann vor lauter Zittern kaum noch sprechen.“
„Nein, wir Lindwürmer sind gegen kaltes Wasser ziemlich unempfindlich. Das liegt wohl daran, weil viele von uns auch viel Zeit im Wasser verbringen. Manche Lindwürmer leben sogar ständig im Wasser. Auch im Winter. Und dann ist das eben kalt. Uns macht kaltes Wasser kaum etwas aus. Aber keine Sorge, Kleiner. Ich werde dich gleich wieder aufwärmen.“ Der Lindwurm schleckte Velyne über das nasse Fell und wickelte sich dann vorsichtig um den Wolf. „Ist es so wärmer, Kleiner?
Der Wolf zitterte noch ein wenig, doch für ihn war es schon merklich wärmer geworden. „Ja, es ist schon viel besser. Wind und die alleinige Kälte macht uns auch nichts aus. Genauso wie der Schnee, aber kaltes Wasser... brr... da sind wir empfindlich“, meinte er und kuschelte sich etwas an den Lindwurm. Der Wolf war nun zumindest endlich munter und konnte sich in den Tag stürzen.
Der Lindwurm wärmte den Wolf ein paar Minuten auf. Inzwischen war auch die Sonne aufgegangen und es wurde etwas wärmer. Der Lindwurm konnte Velyne dann auch bald wieder loslassen. „So, und wenn du dir jetzt noch ein wenig Bewegung verschaffst, dann wird dir bald warm werden und du trocknest auch schneller.“
Dem Wolf ging es nun sichtlich besser und für den Anfang lief er mal ein paar Runden. Jetzt schien er sogar gerade ziemlich aufgeweckt zu sein, und sprintete eifrig ein paar Meter hin und her. „Bald wird mir wieder komplett warm werden“, dachte er sich und wollte noch eine letzte Runde drehen.
Eier
Auf seiner Runde kam Velyne zufällig an einem Nest vorbei in dem sich ein paar Eier befanden. Sehr große Eier und ein sehr großes Nest. Das konnte eigentlich nur ein Drachennest sein. Doch von einem Drachen war weit und breit nichts zu sehen. Der Lindwurm, der natürlich lange nicht so schnell laufen konnte wie Velyne, hatte es noch nicht bemerkt.
Velyne stoppte als er das Nest erreichte und schaute die großen Eier an. „Nanu? So große Eier...“ Der
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