Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
hier bleiben würde, wenn seine Suche noch länger erfolglos sein sollte.
„Glaubst du, dass er nur herkam um dir... na ja die Höhle wegzunehmen? Weiß er überhaupt, dass du noch hier bist?“, fragte Velyne. „Ich habe hier jedenfalls Angst. Was ist wenn er mich findet? Dann bin ich dran", meinte Velyne und wurde sogar vor der Wölfin immer hysterischer aber nach all dem konnte man ihm auch nichts übel nehmen. Tatsächlich hatte Slykur den Lindwurm damals wochenlang gesucht und als er ihn fand, wollte er ihn zuerst auch für die Demütigungen bezahlen lassen, denn Slykur war sehr nachtragend. Doch er wusste auch, dass der Lindwurm sehr gefährlich war und entschloss sich, ihm einfach das Territorium wegzunehmen oder einige der engsten Freunde des Lindwurms zur Strecke zu bringen.
„Das könnte durchaus sein. Slykur mag mich nicht, weil ich einmal versucht habe ihn zu fressen. Und seine Narbe hat er auch von mir. Er würde alles tun, um mir eins auszuwischen. Und das heißt, dass auch ihr in Gefahr seid, nur weil ihr mit mir befreundet seid. Es ist besser, wenn er uns gar nicht findet. Wenn wir heute Nacht, wenn es dunkel wird loslaufen, wird er uns nie finden. Nachts verlässt Slykur nämlich nie seine Höhle und bis zum Morgen sind wir so weit weg, dass er uns nie finden wird.“
„Das klingt nach einer sehr guten Idee, Meinst du den halbwegs verheilten Flügel? Denn der ist mir damals sofort aufgefallen.“, fragte die Alphawölfin und freute sich wirklich den Lindwurm an ihrer Seite zu haben. Der Lindwurm konnte die Absichten von Slykur leicht durchschauen, und war dadurch dem Rudel von großem Nutzen.
Die Narbe über Slykurs linkem Auge stammte aus seiner Vergangenheit. Aus einer Zeit, lange bevor er den Lindwurm zum ersten Mal getroffen hatte, doch der verletzte Flügel war Lindwurms Schuld und die musste beglichen werden, obwohl Slykur jetzt langsam dachte, dass es vernünftiger wäre den Lindwurm in Ruhe zu lassen, da er gemerkt hatte dass der Lindwurm ein äußerst starker Gegner war und ihn überwältigen könnte, falls er aus Unachtsamkeit auch nur einen kleinen Fehler machte.
„Ja, seine Verletzung an dem Flügel hatte er von mir. Er hat sich ziemlich gewehrt und deshalb... na ja... es war eben im Kampf passiert. Deshalb ist er hinter mir her und sicher auch hinter allen meinen Freunden. Ihr solltet also gut auf euch aufpassen. Slykur traue ich so ziemlich alles zu“, sagte der Lindwurm und schaute nach dem Stand der Sonne. Nicht mehr lange und es würde dunkel werden. „Wir sollten uns jetzt noch ein wenig hinlegen, damit wir heute Nacht möglichst weit von hier fort kommen. Dann wird uns Slykur niemals finden können. Es wird in spätestens einer Stunde dunkel. Heute wird Slykur sicher nicht mehr hier aufkreuzen. Trotzdem sollten wir vielleicht noch ein paar Wachen einteilen.“
Velyne bewunderte immer die Denkweise des Lindwurms und wie er immer mehrere Schritte vorausdachte. „Wachen wären eine gute Idee. Wer von euch Wölfen übernimmt die Wache?“, fragte Velyne in das Rudel. Ein paar Einzelne meldeten sich bereit ein Auge auf die Umgebung zu werfen und auch auf rachesuchende Drachen zu achten. Auch der kleine Wolfswelpe wollte Wache schieben, aber Velyne konnte es ihm ganz schnell wieder ausreden.
Der Lindwurm war auch der Meinung, dass der kleine Wolf lieber noch etwas schlafen sollte, damit er in der Nacht nicht schlapp machen würde. „Falls einer von euch Slykur sieht, dann soll derjenige sofort Alarm schlagen und die anderen wecken. Versucht aber nicht, gegen Slykur zu kämpfen. Er könnte euch ausschalten, bevor ihr in der Lage seid, das Rudel zu verständigen. Aber ich denke, dass sich Slykur heute nicht mehr blicken lässt.“
Die Wölfe stimmten dem zu. Sie konnten Slykur wohl nicht die Stirn bieten und auch Velyne würde nach all dem Training keinen Drachen besiegen können. Er könnte höchstens das Schlimmste vermeiden. Der Rest des Rudels wollte sich noch ausruhen, darunter auch Velyne und der Wolfswelpe.
Inzwischen streifte Slykur noch in der Gegend herum, falls der Lindwurm die Beiden wirklich gefressen hatte, so konnte er sie vielleicht noch retten bevor sie verdaut werden würden. Zumindest gab er die Hoffnung darauf noch nicht auf. Dass der rotbraune Drache eine List des Lindwurms hätte sein können, so wie er es mit Slykur einst schon getan hatte, hatte Slykur zwar in Erwägung gezogen, doch je länger er daran dachte desto schlechter wurde ihm und
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