Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
Vom Netzwerk:
musste. Doch diesmal hatte er keine Lust noch einmal hinter ihm herzulaufen. Er rief nur laut nach ihm. „Slykur, ich weiß dass du ganz in der Nähe bist. Komm raus, damit ich mit dir reden kann. Ich schlage dir einen Waffenstillstand vor.“
    Slykur wurde in diesem Moment komplett bange. Der Lindwurm wusste, dass er hier war. Auch wenn er ihn anscheinend noch nicht gesehen hatte. Ich werde nicht antworten, dachte er sich. Lindwürmer sind nie ehrlich und nach den Aktionen die ich in letzter Zeit geliefert habe, will er sicher keinen Waffenstillstand, darauf würde ich wetten. Er begann sich immer schneller fortzubewegen aber versuchte dennoch dabei möglichst kein Geräusch zu verursachen.
    „Du kannst ruhig rauskommen. Ich wollte dir nur sagen, dass ich selten einen Gegner hatte, der mich so auf Trab gehalten hat. Du bist wirklich gut. Aber nicht gut genug, um mir entkommen zu können. Aber ich will mal nicht so sein. Mir reichen vorerst diese drei Jungdrachen. Du musst dir also keine Sorgen mehr machen.“ Der Lindwurm war sich sicher, dass Slykur ihn hören konnte, doch er rechnete nicht wirklich damit, dass er ihm auch antwortete.
    Er hat also doch alle Drei erwischt, dachte sich Slykur. Jetzt habe ich wenigstens Gewissheit. Aber er wollte auf keinen Fall antworten. Den Worten eines Lindwurms durfte man keinen Glauben schenken. Er wollte nicht noch einmal den heißen, gierigen Atem des Lindwurms im Nacken spüren. Dieses kaltblütige Monster hätte gewiss auch mich verschlungen, wenn es die Gelegenheit dazu gehabt hätte. „Bevor ich einem Lindwurm noch mal etwas glaube, ernähre ich mich nur noch von Pflanzen", grummelte er leise.
    Der Lindwurm hatte das leise grummeln allerdings gehört und kroch sofort in diese Richtung. „Aha, da bist du also. Ich habe es doch gewusst. Wie kommst du eigentlich dazu, mir meine leckeren Jungdrachen zu stehlen? Du hattest mir fünf versprochen.“
    Slykur war jedoch bereits ein Stück entfernt und somit außerhalb der Reichweite des Lindwurms. Slykur ergriff sofort wieder die Flucht  „Ha! Du hast dich nicht an die Abmachung gehalten und ich hab es auch nicht. Wir sind quitt, mein Freund“, schnauzte Slykur während er schnell losrannte.
    Der Lindwurm fluchte laut vor sich hin, denn er hatte nicht die geringste Lust, erneut den Drachen verfolgen zu müssen. Durch die lange Verfolgung von eben, war es nun der Lindwurm, der ziemlich müde war. Zudem bewegte sich der Lindwurm ohnehin nicht so gerne, wenn er vollgefressen war und drei so Jungdrachen hatten schon ein ziemliches Gewicht. „Bleib stehen. Du könntest mir wenigstens sagen wo du die kleinen Drachen hingebracht hast. Dann lasse ich dich auch in Ruhe.“
    Diese Aussage des Lindwurms erweckte den Sarkasmus in Slykur. „Ja klar, sonst noch irgendwelche Extrawünsche? Soll ich mich dann vielleicht auch noch dazulegen oder was?“ „Du hast mich verraten, und du hast drei Jungdrachen... das muss dir reichen!“ Slykur merkte, dass der Lindwurm durch seinen vollen Bauch nicht so schnell laufen konnte. Der wird mich niemals einholen können, dachte er.
    Der Lindwurm wusste, dass er Slykur nicht mehr folgen konnte und er ärgerte sich ungemein darüber, so einen Drachen entkommen lassen zu müssen. „Irgendwann erwisch ich dich schon, und wenn ich dich bis ans Ende der Welt verfolgen müsste“, brüllte er ihm hinterher. Doch es war eine leere Drohung. Diesmal hatte er verloren. Dennoch war er mit den drei Jungdrachen vorerst eigentlich ganz zufrieden.
    Slykur lief immer weiter, er konnte sehen, dass der Lindwurm die Verfolgung abgebrochen hatte. Schlussendlich schien es, als ob er entkommen wäre. Als Slykur bei der Schlucht ankam konnte er die drei glücklichen Gesichter der Jungdrachen erkennen. Sie haben sich anscheinend dort getroffen und treu auf ihn gewartet, obwohl Slykur die Hauptschuld hatte, dass die drei anderen gefressen wurden. „Komm du schaffst es!“, konnte er von der anderen Seite hören. Er machte einen Satz und spannte die Flügeln. Obwohl einer davon derzeit kaum zu gebrauchen  war, konnte er gerade noch so hinübergleiten. Die Kleinen sprangen ihn voller Freude an. Die vier machten sich auf den Weg um eine neue Heimat zu finden. Doch Slykur drehte sich noch mal um. „Ich werde meine Freunde rächen, das verspreche ich dir!“, knurrte er entschlossen. Er setzte schließlich seinen Weg fort ohne nochmals zurückzuschauen.

Die Wolfsbrüder
     
    Seit dieser Jagd sind inzwischen ein paar

Weitere Kostenlose Bücher