Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
als sei der Drache betrunken. Jedenfalls torkelte er eher, als dass er in der Lage gewesen wäre, normal zu laufen.
Der Drache knurrte etwas als der Lindwurm auswich. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten... seine Gedanken und sein Bewusstsein waren voll da, doch der Körper spielte nicht mit. „Das findest du lustig ...was?“, fauchte er und fing an zu keuchen.
„Lustig? Nein, lustig ist das nicht. Aber ein wenig amüsant schon. Und du hast es ja nicht anders gewollt. Ich habe dich mehrmals gewarnt, doch du wolltest nicht auf mich hören. Du hättest dir das alles ersparen können, wenn du auf mich gehört hättest und einfach abgehauen wärst. Dein Pech, dass du es nicht getan hast. Nun wirst du eben als Lindwurmfutter enden.“
„Oh nein... n... niemals... ich konnte nicht wissen, dass du Gift verwendest...“ Der Drache ging weiter und weiter zurück. Er sah ein, dass er keine Chance hatte. Er war verletzt und vergiftet obendrein. Sein vergifteter Körper würde kaum einen Kampf standhalten, so wich er immer weiter zurück, auch wenn es ihm nicht leicht fiel.
„Du kannst natürlich versuchen, davonzulaufen. Aber du wirst nicht weit kommen. Du hast vielleicht noch ein paar Minuten. Dann wirst du nicht mehr in der Lage sein, dich zu bewegen. Und nichts, was du jetzt tust, könnte dich noch retten“, sagte der Lindwurm und folgte dem Drachen langsam. Er hatte es jetzt nicht mehr eilig und sah sich nach dem Wolf um, der in der Nähe hinter einem Baum versteckt alles beobachtet hatte. „Du kannst jetzt aus deinem Versteck rauskommen. Aber gehe nicht zu nah an den Drachen heran. Er könnte noch immer gefährlich für dich sein.“
Velyne kam hinter dem Baum hervor und sah den Drachen an. Er sah schon ziemlich fertig aus. „J... Jetzt traut sich der Wolf raus...“ Der Drache wusste, dass das Gift seinen Körper immer mehr lähmte. Velyne näherte sich langsam dem Ort des Kampfes. Plötzlich stürmte der Drache mit letzter Kraft auf den Wolf zu und stürzte sich auf ihn. Velyne hatte nicht damit gerechnet, dass er noch so schnell laufen konnte. Das waren wohl seine letzten Kraftreserven... und Velyne sprang um ein Stück zu kurz und konnte so nicht rechtzeitig ausweichen.
„VELYNE, VORSICHT!“, brüllte der Lindwurm erschrocken, doch er war zu weit weg, um dem Wolf jetzt helfen zu können. Der Lindwurm hatte nicht damit gerechnet, dass der Drache noch so schnell laufen konnte. Verdammt, dachte er sich. Das sah ziemlich übel aus.
Für dem Drachen war die umliegende Umgebung schon verschwommen. Er konnte sich nur auf das naheliegende Gebiet konzentrieren. „So nun zu dir. Nachdem ich gebissen wurde, habe ich gemerkt, je mehr ich mich bewege, desto schwächer werde ich. Und ich habe vermutet, dass er dich dann zu ihm rufen wird, damit ihr Beide seinen Triumph über mich genießen könnt. Deswegen habe ich mir den verbliebenen Rest gespart um wenigstens dich mitzunehmen“, sagte er schon geschwächt und biss in den Wolf. Velyne jaulte schmerzhaft auf, man konnte es wahrscheinlich aus ein paar Kilometer Entfernung noch hören.
Eine große Mahlzeit
Der Lindwurm wusste, dass er den Wolf nicht mehr retten konnte und er ärgerte sich richtig darüber. Dafür würde er den Drachen bis zum Wahnsinn foltern und quälen, wie er es noch nie mit einem anderen Drachen getan hatte. „Du hast gerade einen riesengroßen Fehler gemacht, Drache“, fauchte der Lindwurm.
Doch plötzlich jaulte der Drache auf, erhob sich vom Boden und fiel zurück auf seinen Rücken. Er hielt sich sein linkes Auge und blutete. Velyne stand auch auf, so unwahrscheinlich es schien, er hatte den Angriff überlebt, aber blutete ziemlich stark. „Du... du... Wolf. Du hast meine Sehkraft geschädigt... wenn ich dich erwische." Der Drache keuchte nur mehr, während Velyne auf den Lindwurm zuhinkte. Er behielt den Drachen immer in seinem Augenwinkel.
„Der Lindwurm freute sich, Velyne noch lebend zu sehen. Doch seine Verletzung war durchaus ernst zu nehmen und der Lindwurm versuchte sich erst mal um Velyne zu kümmern. Der Drache würde in seinem Zustand nicht mehr flüchten können. „Gut gemacht, Velyne. Aber jetzt leg dich hin, ich schaue mir deine Wunden erst mal an.“ Der Lindwurm begann, den Wolf zu untersuchen. Um ihm die Schmerzen zu nehmen sagte er: „Schau mich an, Velyne. Ich muss dich in Trance versetzen, dann spürst du keine Schmerzen mehr.“
„Kümmere dich um den Drachen... bitte... ich schaff das schon. Er
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