Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
anders, als alle anderen Drachen auch. Ihr glaubt, euch könnte nie etwas passieren. Ihr bildet euch ein, dass ihr an der Spitze der Nahrungskette steht. Aber das ist ein Irrtum.“ Durch sein Reden gelang es dem Lindwurm sehr gut, den Drachen ein wenig abzulenken. Jetzt musste er nur noch eine günstige Gelegenheit ausnutzen.
„Spar dir deine sinnlosen Worte. Die Meisten, die sich mit Drachen anlegen, können diesen Fehler nur einmal machen. Wir sind viel zu mächtig... weder Säugetiere noch Menschen und nicht mal du... keiner kann uns aufhalten.“ Der Drache beobachtete den Lindwurm genau und grinste. Er wusste welche Stelle er angreifen würde. „Ich gebe dir auch eine Chance dich zu ergeben. Denn du scheinst keine Schwachstelle an mir zu finden, da es gar keine gibt. Haha", brüllte der Drache übermütig und drohte seinem Gegner mit seinen Krallen.
„Niemand kann euch aufhalten? Von wegen. Ich habe schon so viele Drachen aufgehalten. Hahaha. Du wirst gleich sehen, wie leicht so was geht. Und ergeben würde ich mich vielleicht vor einem Gegner, der mir überlegen ist. Aber vor dir bestimmt nicht“, fauchte der Lindwurm und überlegte sich, dass wohl ein schneller Angriff die beste Lösung wäre, denn sonst würde das hier noch die ganze Nacht so weiter gehen.
„Starr mich gefälligst nicht so gierig an!“ Der rotbraune Drache konnte diesen gierigen Blick des Lindwurms überhaupt nicht leiden. Es machte ihn regelrecht zornig. „Für dich gibt es hier nichts zu holen... und außerdem solltest du mich als deinen Gegner ansehen und nicht als jemanden den du anspringen und fressen kannst. Wenn du das geglaubt hast, bist du auf dem Holzweg, mein Freund“, fauchte der Drache böse. Der Lindwurm schien nur mit ihm zu spielen und ihn kaum ernst zu nehmen und das machte den Drachen nur noch wütender.
„Hm, wie viele Drachen, scheinst auch du dich ein kleines bisschen zu überschätzen. Ich bin sehr wohl in der Lage, dich zu fressen. Und das werde ich auch tun. Denn mir fällt keine andere Lösung ein, wie ich dich loswerden könnte. Und ich muss dich loswerden, denn du würdest immer hinter dem Wolf und mir her schleichen. Das kann ich nicht zulassen. Schließlich legen wir Lindwürmer viel Wert auf unsere Ruhe.“
„Und diese Ruhe wirst du gleich finden“ brüllte der Drache und umkreiste den Lindwurm und versuchte dabei, auch etwas bedrohlich zu wirken. „Ich überschätze mich kein bisschen, im Gegenteil. Du bist der, der so große Töne spuckt. Respektiere mich als Gegner. Denn ich kann es an deinem Blick erkennen, dass du das nicht tust.“ Langsam nähert er sich dem Lindwurm, diesmal wollte er es beenden.
„Du Schwächling kannst dich doch kaum auf den Beinen halten. Wie könnte ich dich da noch als Gegner ernst nehmen? Außerdem hast du mich bereits mehrfach belogen und ich respektiere niemanden, der mich belügt. Komm doch her, wenn du dich traust. Ich brauche einen solchen Kampf jedenfalls nicht zu fürchten“, erwiderte der Lindwurm herausfordernd. Dieser Drache war, wie die meisten seiner Artgenossen sehr von sich überzeugt, doch davon ließ sich der Lindwurm nicht beeindrucken.
„Ja und? Hast du etwa ein Problem damit? Drachen lügen eben manchmal, genauso wie du selbst auch. Du musst das eigentlich am Besten wissen. Aber ihr Lindwürmer scheint ja auch nicht die Hellsten zu sein“, sagte der Drache grinsend. Er wollte noch etwas warten, bevor er auf den Lindwurm losstürmte. Je länger er den Lindwurm hinhalten konnte, desto größere Chancen würde er in einem Kampf haben. Zumindest konnte sich der Drachen während dieser sinnlosen Diskussionen ein wenig erholen und sich auf den Kampf vorbereiten.
„Wir sind immer noch intelligent genug, um es mit Drachen aufnehmen zu können. Und vor allen Dingen sind wir nicht so dumm, uns provozieren zu lassen. Du könntest sagen was du wolltest. Das kümmert mich alles gar nicht. Mit mehr, als nur durch Worte kannst du ja offensichtlich nicht kämpfen. Ich aber schon. Und ich habe fast endlos Zeit.“
„Ich kann durchaus auch ohne Worte kämpfen, doch ich musste dir vorher die Wahrheit über dein jämmerliches Dasein erzählen“, sagte der Drache grinsend und überlegte sich wie er jetzt am geschicktesten angreifen könnte. So ein Lindwurm war sicher kein leichter Gegner.
„Ich brauche keinen größenwahnsinnigen Drachen wie dich, der mir die Wahrheit über mich selbst erzählt. Du weißt doch gar nichts über mich. Und schon gar
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