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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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darf nicht entkommen“, sagte Velyne mit einer etwas leisen Stimme. Der Drache hielt sich noch am Auge und richtet sich langsam auf. Er konnte seinen Körper kaum noch bewegen.
    „Keine Sorge. Der kann nicht mehr entkommen. Die Giftdosis hätte für eine halbe Elefantenherde gereicht“, sagte der Lindwurm und kroch nun wutschnaubend auf den Drachen zu. „Es hat nicht geklappt. Der Wolf wird überleben. Für dich dagegen sieht es jetzt noch deutlich schlechter aus, als noch vorhin. Jetzt werde ich dafür sorgen, dass du auch wirklich Schmerzen haben wirst", fauchte der Lindwurm den Drachen an.
    „Ich werde so und so sterben.“ Der Drache war auch schon etwas benommen, ansonsten hätte er sicher etwas Anderes erwidert. „Aber der Wolf wird mir folgen, er wird bestimmt verbluten. Und es freut mich, dass ich nicht der Einzige bin, der heute gehen muss.“ Der Drache keuchte und brachte sogar noch ein Lachen hervor. Velyne schnaufte und hielt sich erschrocken seine Wunden um die Blutung zu stoppen. „Am besten du erlöst ihm von seinem Leid“, schlug der Drache vor und schwankte etwas.
    „Er wird nicht verbluten. Ich habe Wölfe schon schlimmere Verletzungen überleben sehen“, behauptete der Lindwurm, doch wirklich überzeugend klang er nicht. Er versuchte, Velyne noch ein paar Ratschläge zu geben, wie er sich zu verhalten hatte und half ihm sogar dabei, einen notdürftigen Verband anzulegen. Dieser Verband bestand natürlich nur aus den Dingen, die der Lindwurm auf die Schnelle in der Umgebung finden konnte. Doch es würde helfen, die Blutung zumindest etwas zu stoppen. Dann ging er zu dem Drachen und sagte: „Du solltest besser hoffen, dass er durchkommt, denn wenn nicht, werde ich Dinge mit dir anstellen, die ich noch keinem anderen Wesen jemals angetan habe.“
    „D... Das wird er nicht, sieh in dir Mal an“, sagte der Drache und ging wieder etwas weiter weg, fiel jedoch schon nach ein paar Schritten zu Boden. „Mach dir um mich keine Sorgen, der will dich verunsichern. Auch wenn es extrem schmerzhaft ist und vielleicht auch schlimm aussieht, ich werde nicht sterben... es gibt noch so viel zu lernen... und wenn das hier vorbei ist... will ich wieder mal etwas spaßiges unternehmen", sagte Velyne und grinste etwas.
    „Ich habe ihn mir schon angesehen. Und ich glaube schon, dass er es schaffen wird. Er ist noch jung und kräftig. Solche Wölfe können schon was aushalten. Aber jetzt zu dir, Drache“, sagte der Lindwurm und kroch bedrohlich auf den Drachen zu. „Wie ich sehe, kannst du nicht mehr laufen. Das ist gut, denn dann kann ich jetzt beginnen, dich zu verschlingen. Und ich werde es bei dir ganz besonders genießen. Selbst wenn ich hinterher eine Woche lang Bauchschmerzen haben sollte.“
    Der Drache sah nur hilflos zu, wie der Lindwurm näher kam. Er war ziemlich nervös, weil er sich diesmal nicht wehren konnte. „Ich hätte den Wolf öfters beißen sollen... jetzt habe ich keine Chance mehr dazu. Aber Wölfe überleben keinen Biss von mir.“ Er hoffte, dass wenigstens der Wolf sterben würde, ansonsten wäre alles vergebens gewesen.
    So aus der Nähe betrachtet war der Drache ganz schön groß. Der Lindwurm würde es sicher nicht leicht haben, den zu verschlingen, doch da es im Bereich des Möglichen lag, würde er es versuchen. Damit der Drache noch möglichst lange überlebte, begann der Lindwurm an seinem Schweif. Das war noch der einfachste Teil gewesen. Der Drache zuckte zwar noch, doch er konnte nicht mehr aufstehen, oder sich nennenswert verteidigen, was es dem Lindwurm ziemlich leicht machte.
    Der Drache konnte sich kaum bewegen, höchstens ein bisschen zappeln. Doch er konnte alles fühlen. Es war nicht so, dass sein Gefühl taub war, er konnte einfach seine Muskeln nicht bewegen. Der Drache fiepte ein wenig als er merkt wie der Lindwurm seinen Schweif in sein Maul nahm.
    Der Lindwurm lächelte und sagte: „So, jetzt wirst du sehen, dass auch Drachen deiner Größe durchaus gefressen werden können.“ Er musste seine Kiefer aushängen, um auch die Hinterläufe des Drachen in sein Maul zu bekommen. Da Lindwürmer entfernt mit Schlangen verwandt waren, konnte er das ohne Probleme. Der Drache musste hilflos mit ansehen, wie er Zentimeter für Zentimeter immer tiefer in dem Lindwurmmaul verschwand. Jetzt kam der schwierigste Teil. Die Flügel. Dabei musste sich der Lindwurm besonders anstrengen.
    Der Drache schwitzte vor lauter Panik. Er hätte nie geglaubt, dass das möglich wäre.

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