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Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

Titel: Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Volpert
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für den Lindwurm als auch für den Drachen ziemlich unangenehm. Der Lindwurm wandte sich hin und her und versuchte auch noch den Kopf des Drachen irgendwie runter zu schlingen. „Das muss doch möglich sein“, grummelte er dabei.
    Der Drache lächelte etwas, auch wenn es ihm schon schwer fiel. Er lächelte nicht aus Schadenfreude oder Ähnlichem. Er war voller Hoffnung, dass das zutreffen könnte, dass er sich schon mal kurz gedacht hatte. Vielleicht war er ja wirklich ein wenig zu groß für den Lindwurm. Mittlerweile bereute er seine Taten auch etwas, er merkte erst jetzt, als der Lindwurm ihn runterzwängen wollte, dass dieser einfache Wolf diesem Lindwurm schon sehr wichtig war.
    Doch der Lindwurm würde so schnell nicht aufgeben. Und den Drachen nur deshalb wieder rauszulassen, weil er nicht ganz reinpasste, kam für den Lindwurm nicht in Frage. Eher würde er den Drachen einfach so stecken lassen, bis er irgendwann schon von allein weiterrutschen würde. Doch er hoffte noch immer, dass das nicht nötig war. Schließlich hatte er ja schon öfters auch andere ziemlich große Drachen geschafft. Dennoch begann der Lindwurm zu schwitzen.
    Der Drache hoffte weiterhin, dass es nicht klappen würde. Mittlerweile konnte er zwar seinen Körper nicht mehr nennenswert bewegen, doch alles fühlen. Es fühlte sich ziemlich warm und auch etwas schleimig und rutschig an, auch wenn er sich schon damit angefreundet hatte, genießen konnte er es nicht wirklich, da er wusste, dass es danach aus mit ihm wäre. Er ließ seine Hoffnungen weiterhin in seinem Kopf schwelgen. Doch es fiel ihm immer schwerer, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Immer wieder verschwamm alles vor seinen Augen.
    Es dauerte nun ziemlich lange und ging nur Zentimeterweise vorwärts, doch irgendwie gelang es dem Lindwurm nach zahlreichen versuchen, den Drachen zumindest so weit in sich hinein zu bekommen, dass er sein Maul hinter ihm schließen konnte. Er wusste, selbst wenn es ihm gelingen sollte, den Drachen tatsächlich ganz hinunter zu schlingen, würde er sich danach wahrscheinlich tagelang kaum von der  Stelle bewegen können, so vollgefressen wie er dann war. Und Bauchschmerzen würde er sicher auch bekommen. Doch es war die Sache wert, dachte er sich entschlossen.
    Der Drache erschauderte noch mehr. Das schöne Tageslicht verschwand. Er konnte nur mehr die Schluckgeräusche hören. Nebenbei war auch schon sein Kopf eingesabbert. Seine Hoffnungen schienen langsam zu verschwinden. Er legte seinen Kopf zurück auf die Zunge und jammerte vor sich hin. „Ich will noch nicht sterben“, wiederholte er immer wieder. Seine Hoffnung war inzwischen immer mehr der Verzweiflung gewichen.
    Inzwischen glaubte der Lindwurm, dass er es vielleicht doch schaffen könnte. Auch wenn er das Gefühl hatte, dass es nicht mehr weiterging. Doch obwohl es schwer war, ging es dann doch immer noch ein kleines Stückchen weiter „Keiner will das, Kleiner. Aber hör auf zu jammern. Das wird nämlich auch nicht helfen. Versuch dich zu entspannen. Bevor du stirbst wirst du bewusstlos. Du wirst es also gar nicht merken.“
    „Ich bin aber noch nicht so weit", antwortete er enttäuscht. Doch er tat auch was ihm der Lindwurm gesagt hatte, denn er war sich nun sicher, dass er nicht mehr frei kommen würde. Als er merkte, dass er noch ein Stück weiter hinunter gewürgt wurde, gefiel ihm das ein wenig. Doch er konnte den Gedanken zu sterben einfach nicht ignorieren.
    „Es ist normal, dass du Angst hast. Aber so schlimm wird es gar nicht werden. Und du bist ja nicht der erste Drache, der auf diese Weise endet. Und keiner von den Drachen vor dir hatte schmerzen gehabt“, sagte der Lindwurm um den Drachen etwas zu beruhigen. Noch ein kleines Stückchen rutschte der Drache tiefer. Fast geschafft, dachte sich der Lindwurm und schleppte sich unter großer Anstrengung zu dem Wolf zurück.
    Der Drache spürte, dass der Lindwurm sich bewegte und das Gefühl gefiel ihm sehr. Doch er war noch nicht bereit sein Leben hinzugeben. „Schmerzen sind mir egal... ich will... ich will eigentlich nur weiterleben“, jammerte er und fühlte die Schlundmuskeln die eng an seinem Körper rieben. Um ihn herum war es jetzt völlig dunkel geworden. Und die Luft wurde auch immer stickiger.
    „Vielleicht wirst du ja wiedergeboren. Drachen, die gefressen werden, bekommen manchmal eine zweite Chance.“ Noch einmal schluckte der Lindwurm und dann hatte er es tatsächlich geschafft. Er hatte den Drachen

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