Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
verschlungen. Er hatte selbst schon fast nicht daran geglaubt, dass ihm das gelingen könnte.
Der Drache konnte den Worten des Lindwurms nicht glauben. „Wiedergeboren... so was gibt es nicht... leben und sterben und das war’s dann auch schon“, knurrte der Drache zurückhaltend und etwas ängstlich, da er sich schon vor dem Bevorstehenden fürchtete. Aber es fühlte sich gemütlich an und ein wenig eingesabbert zu sein gefiel ihm auch. Trotzdem zitterte er ein wenig. Seine Muskeln gehorchten ihm nicht mehr. Vielleicht lag das auch nur an dem Lindwurmgift in ihm, dachte er.
Gewissensbisse
Endlich hatte der Lindwurm den Wolf erreicht. „So, dieser Drache wird uns keinen Ärger mehr machen. Ich habe es tatsächlich geschafft, ihn zu verschlingen. Aber jetzt kann ich mich kaum noch bewegen. Wie geht es dir denn, Kleiner? Tut es sehr weh?“
Der Wolf sah den Lindwurm an und reagierte zuerst gar nicht. Doch dann sagte er: „Es tut mehr weh als ich mir anmerken lasse“, und deutete dabei auf die Bisswunde. „Der konnte richtig kräftig zubeißen". Der kleine Wolf senkte seinen Kopf zu Boden und versucht den Schmerz zu ignorieren. Währenddessen bewegte sich der Drache ein wenig im Lindwurm, was man von außen auch deutlich sehen konnte.
Der Lindwurm schaute sich die Wunden des Wolfs noch mal an und meinte dann: „Das wird schon wieder werden. Und jetzt, wo uns der Drache nicht mehr stören kann, kannst du dich ja auch in aller Ruhe erholen. Ich bleibe so lange hier bei dir. Kann mich eh kaum bewegen, mit dem großen Drachen in mir.“
Velyne lächelte etwas. „Du siehst irgendwie komisch aus, Hehe. Lebt der Drache eigentlich noch?“, fragte er.
„Ich glaube schon. Aber das wird sich bald von selbst erledigen. Du kannst ihm ja so lange noch erzählen, was du von ihm hältst. Sicher wird ihn das noch zusätzlich ärgern“, erwiderte der Lindwurm grinsend. Und es stimmte wirklich. Er sah tatsächlich ein wenig komisch aus. Schon lange war er nicht mehr so vollgefressen gewesen.
„Hm ja das könnte ich machen, falls es dich nicht stört wenn er sich aus lauter Wut noch etwas in dir bewegt. Ach ja du hast vorhin erwähnt, dass Drachen manchmal wiedergeboren werden. War das die Wahrheit oder wolltest du den Drachen damit nur falsche Hoffnungen machen? Ich bin nur ein Wolf und verstehe nichts von solchen Dingen.“
„Das stört mich gar nicht. Der kann sich bewegen so lange er will. Das macht mir nichts aus. Er dürfte inzwischen ohnehin so schwach sein, dass er keinen Schaden mehr anrichten kann. Und natürlich weiß niemand genau, ob das mit dem wiedergeboren werden stimmt, aber manchmal hatte ich schon den Eindruck, dass ich den einen oder anderen Drachen nicht zum ersten Mal getroffen habe. Vielleicht ist ja was dran. Aber das braucht ja im Moment nicht dein Problem zu sein. Du wirst noch nicht sterben. Auch wenn die Wunde schmerzhaft ist. Du wirst bald wieder in Form sein.“
„Ja da hast du Recht, ich war nur etwas neugierig.“ Velyne hinkte etwas näher an den Lindwurm ran um mit dem Drachen sprechen zu können. „Siehst du Drache, jetzt hast du verloren. Anscheinend warst du der Schwächere... Hahaha“, trotzte der Wolf, obwohl ihm der Drache sogar ein wenig Leid tat. Nach den Wunden, die er ihm zugefügt hatte, würde das keiner verstehen. Doch Velyne fühlte trotzdem ein wenig Mitleid. Der Drache bewegte sich nur hin und her, was Velyne deutlich sehen konnte.
Der Lindwurm lächelte, hielt sich aber zurück, weil er den Drachen nicht noch mehr provozieren wollte. Er konnte deutlich spüren, wie sich der Drache etwas bewegte und schnurrte nur leise, da sich das eigentlich sogar recht angenehm anfühlte. „Er muss dir nicht leid tun. Er hat nichts Besseres verdient. Immerhin hat er uns eine Menge Ärger gemacht. Und jetzt ist er eben mein Futter. Aber es war gar nicht leicht, den zu fressen. Das kannst du mir glauben, Velyne.“
Velyne grinste nur etwas frech und stieß leicht gegen den Lindwurm. „Der ist nicht so leicht zu fressen gewesen wie ein Wolf, hehe. Ich habe gesehen wie schwer du dir getan hast. Stört es dich, wenn ich ihn noch ein wenig ärgere?“ Der Drache hingegen versuchte immer wieder sich zu wehren, doch das Gift ließ nicht nach und er war völlig hilflos in seiner Situation.
„Ja es war ganz schön anstrengend. Aber jetzt brauche ich sicher eine ganze Weile nichts mehr essen. Hihi. Du kannst ihn ruhig ärgern so lange du willst. Das stört mich gar nicht“,
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