Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)

sagte der Lindwurm lachend und legte sich auf den Rücken und streckte sich aus. Velyne konnte jetzt sehr deutlich den ausgebeulten Bauch des Lindwurms sehen.
    „Man kann sogar sehen, dass der Drache mit dem Schweif voran verschlungen wurde. Aber vielleicht sehe ich das auch nur, weil ich dabei zugesehen habe“, meinte der Wolf und sprach dann wieder den Drachen an: „Was ist nun, Drache? Warum so still? Ich stehe direkt neben dir. Dein Biss hat mich nicht getötet.“ Velyne grinste. Der Drache wurde wieder ein wenig wütend. Auch wenn er im Inneren des Lindwurms eng eingeklemmt war, konnte er sich hin und her drehen. Dieser Drache ließ sich anscheinend leicht provozieren. Doch er war schwach. Sehr schwach und er bekam kaum noch Luft. Er wusste, dass er absolut nichts mehr tun konnte, um sich selbst zu retten.
    „Hehe, ich glaube, jetzt ist er ziemlich wütend. Aber das macht nichts. Wenigstens kann er in mir keinen Schaden mehr anrichten. Und du bist sicher vor ihm.“ Der Drache versuchte zwar, sich zu bewegen, aber viel mehr als einige Zuckungen brachte er nicht zustande. Doch selbst von außen war zu hören, dass er ärgerlich knurrte.
    Velyne lachte nur und um ihn noch mehr zu provozieren sagte er: „Es scheint als würde dir das gefallen.“ Der Drache hörte schließlich auf sich zu bewegen. Es hatte ja doch keinen Sinn und er konnte sein Schicksal jetzt nicht mehr ändern. Anderseits gefiel ihm das Gefühl sogar etwas, besonders dann wenn der Lindwurm sich bewegte und er ein wenig gedrückt wurde. Die Wirkung des Lindwurmgiftes hatte den Willen des Drachen gebrochen. Ihm war egal, was mit ihm passierte.
    „Ja ich glaube es gefällt ihm wirklich. Vielen gefällt es, wenn sie erst mal so weit sind.“ Der Lindwurm bewegte sich immer wieder leicht hin und her. Er wollte es dem Drachen nicht unangenehmer, als unbedingt nötig machen. Genüsslich schnurrte der Lindwurm dabei vor sich hin.
    Auch der Drache schnurrte etwas. Velyne schaute nur etwas verwirrt drein. Er wusste dass dieser Drache ziemlich aggressiv war, aber jetzt hörte er ihn schnurren  „Also diesen Drachen verstehe ich überhaupt nicht. Jetzt schnurrt er auf einmal. Was meinst du?“, fragte er und schaute noch etwas ungläubig aus der Wäsche.
    „Na ja, er hat wohl einfach akzeptiert was mit ihm passiert ist. Er kann ohnehin nichts mehr tun, um sich zu befreien. Also macht es für ihn auch keinen Sinn mehr, noch aggressiv zu sein. Ist mir auch ganz recht so. So bekomme ich wenigstens nicht mehr Bauchschmerzen als nötig“, sagte der Lindwurm leise kichernd
    Der Drache bewegte sich noch etwas und schnurrte etwas lauter. Doch je lauter der Drache wurde, desto seltsamer wurde es für den Wolf. „Komischer Drache... zuerst so große Worte spucken und dann das, Haha. Stört es dich wenn ich dich ein wenig anstupse? Nicht das dir dann davon schlecht wird, Lindwurm.“
    „Nein nein. So schnell wird einem Lindwurm nicht schlecht. Mir ist noch nie von einem Drachen schlecht geworden. Du kannst mich also gerne anstupsen. Und komisch finde ich den Drachen eigentlich gar nicht. Er reagiert genauso, wie auch schon andere Drachen vor ihm, nachdem ich sie verschlungen hatte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie schnurren“, meinte der Lindwurm lächelnd, während der Drache immer schwächer wurde.
    „Hm wieso sollte man schnurren, wenn man weiß, dass man verdaut wird und gerade vorher noch um sein Leben gekämpft hat?“ Velyne stupste den Bauch des Lindwurms und konnte den Drachen genau fühlen.
    „Vielleicht weil es sich einfach angenehm anfühlt. Dir hat es ja auch gefallen, als ich dich verschluckt hatte. Und er mag es eben auch. So lange er noch nicht verdaut wird fühlt es sich ja auch gut an. Ich habe schon öfter erlebt, dass Drachen, wenn sie eingesehen haben, dass es zu Ende ist, einfach versucht haben, das Beste aus der Situation zu machen. Manche Drachen schnurren auch nur, um sich selbst zu beruhigen. Das wäre auch eine Möglichkeit.“  Man konnte den Drachen wirklich sehr deutlich fühlen. Dem Lindwurm gefiel es auch, sich von dem Wolf den Bauch abtasten zu lassen.
    „Hm, ja einerseits kann ich ihn da gut verstehen, aber wieso hat er sich solange gewehrt? Ich habe kaum Erfahrung mit Drachen, nimm mir meine etwas sinnlosen Fragen nicht übel“, sagte der Wolf lachend und tastete weiter am Bauch des Lindwurms herum. Nun konnte er einen der Flügel des Drachen fühlen.
    „Hm na ja er ist eben ein Drache. Und denen fällt es oft