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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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„Mir? Nein, nein, Liebes, nicht nötig. Ich notiere mir nur ein paar Zahlen … unsere Ausgaben, du weißt schon. Erst gestern sagte Amelia, dass sie ein neues Kleid braucht, und ihre Ballschuhe sind schon wieder ganz abgetragen.“
    „Mama, du weißt doch, dass Rechnen nicht deine starke Seite ist. Zeig her, ich helfe dir.“ Sie griff nach dem kleinen Heft, ohne die entsetzte Miene ihrer Mutter zu bemerken. Nach einem kurzen Blick wandte sie sich ihr bestürzt zu.
    „Was in Gottes Namen bedeuten diese Summen? Das können unmöglich Ausgaben für den Haushalt sein! Mama, was ist das?“
    „Es ist nichts … nichts, das dich bekümmern müsste. Nur ein paar Notizen. Gib mir das Heft wieder!“, jammerte Lady Maria.
    Ohne sie zu beachten, betrachtete Clarissa verwirrt die niedergeschriebenen Zahlen. „Mama, sag mir, worum es hier geht. Komm her, setz dich zu mir und erklär’s mir.“ Noch während sie sprach, führte sie ihre Mutter zum Sofa, zog sich selbst einen Stuhl heran und setzte sich. „Nun sag, was ist so schlimm, dass du es mir nicht erzählen kannst?“
    „Das sind meine Spielschulden“, stieß Lady Maria hervor und lehnte sich erleichtert zurück. Nun, da sie gestanden hatte, würde Clarrie alles in Ordnung bringen. So war es schließlich immer gewesen. „Weißt du, ich dachte, wenn ich gewinne, könnte ich etwas zu Amelias Robe beisteuern“, fuhr sie erklärend fort. „Wenn sie uns durch eine gute Heirat zu einem Vermögen verhelfen soll, muss sie schließlich etwas hermachen. Und sie sagt, sie steht kurz davor, einen Antrag von Lord Rasenby zu erhalten, deshalb dachte ich, ich könnte meinen Teil dazu beitragen, aber leider verlor ich immerzu. Dann sagte so ein netter Mann, er würde mir meine Einsätze vorschießen, und weißt du, ich dachte, man kann doch nicht immer verlieren! Aber stell dir vor, Clarrie, ich verlor und verlor! Und nun bedrängt mich dieser Mensch wegen des Geldes, und ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    Einen Moment war Clarissa vor Schreck wie erstarrt, ehe sie rief: „Mama, bitte, bitte, sag nicht, dass du dir wahrhaftig Geld zum Spielen geborgt hast!“
    Der entsetzte Tonfall ihrer Tochter machte Lady Maria trotzig. „Und wenn schon! Alle tun es, sagt Mrs. Barrington, warum dann ich nicht? Schließlich muss ich doch irgendwann auch einmal gewinnen.“
    „Mrs. Barrington? Was, bitte schön, hat die damit zu tun?“
    „Na ja, sie führte mich in diese Gesellschaft ein, wo gespielt wird. Und als ich sie letzten Abend unter vier Augen sprach, sagte sie, ich sollte mich nicht sorgen, sie würde mit dem jungen Mann sprechen, der den Betrag von mir eintreiben will. Nur, Clarrie, weißt du, mir wäre es wirklich lieber, wenn du diese Sache in Ordnung brächtest. Du kannst das so hervorragend, und ich weiß, ich kann mich auf dich verlassen. Du bist mein braves, zuverlässiges Mädchen. Und ich möchte ja Mrs. Barrington nicht so gern verp fl ichtet sein.“
    Dankbar strahlte Lady Maria ihre Tochter an. Nun, da sie ihr Gewissen erleichtert und die Last, wie stets, auf Clarissas Schultern abgeladen hatte, ging es ihr gleich viel besser.
    Clarissa allerdings war einfach entsetzt. Die geschuldete Summe war unglaublich riesig. „Mama“, fragte sie schwach, „du hast doch nicht mit Mrs. Barrington über weitere Gelder verhandelt?“
    „Nein, nein, bestimmt nicht. Ich erwähnte es fl üchtig, aber es ist nichts abgemacht.“
    „Und dein Gläubiger, wann erwartet er die Zahlung?“
    „Also, ich weiß nicht so recht. Er sagte nur, er wolle bald eine Anzahlung, wenn er mir weiterhin den Spieleinsatz vorschießen solle.“
    „Mama! Bloß nicht! Lass dir unter keinen Umständen noch mehr Geld geben! Du darfst keinesfalls mehr spielen! Du wirst sowieso nicht gewinnen, sondern uns nur noch tie fer in Schulden stürzen. Bitte, ich fl ehe dich an, versprich, dass du nicht mehr spielst!“
    „Also, ich … aber meinst du, du kannst das in Ordnung bringen, Clarrie? Denn Amelia braucht ein Kleid, und wir können nicht auf Lord Rasenbys Vermögen zählen, bevor sie verheiratet sind, bevor er überhaupt um sie angehalten hat. Und das wird sicher nicht eher als in einigen Wochen sein.“
    „Eine Heirat mit Lord Rasenby steht völlig außer Frage. Mit diesem Schlamassel müssen wir allein fertig werden, und du, Mama, musst bis dahin unbedingt die Finger von den Karten lassen.“
    „Aber, Clarrie, Amelia hat mir versichert, dass Lord Rasenbys Antrag jeden Augenblick erfolgen kann.

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