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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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ähnelt.“
    „Ich kenne Miss Warrington nicht persönlich – zumindest nicht besonders gut.“ Und das stimmte sogar, denn nach dem, was sie heute alles gehört hatte, war ihr Amelia plötzlich sehr fremd. „Ich gebe nur den neuesten Klatsch wieder. Die Gerüchte besagen, dass Sie, Sir, an Heirat denken.“
    „Ich versichere Ihnen, Madam, derartige Pläne hege ich nicht. Miss Warrington ist gewiss attraktiv, und wie ich weiß, mehr als willig; sie kann mit einem Antrag rechnen, doch wird er nicht ehrbar sein.“ Kit lächelte verwegen. Als er sah, dass Clarissa gepeinigt zusammenzuckte, fuhr er höhnisch fort: „Dachten Sie, Amelia Warrington sei eines der unschuldsvollen Opfer, auf die Sie sich vorhin bezogen? Nein, die junge Dame weiß genau, worum es geht. Ich machte es ihr klar genug. Und wenn sie meint, sie könnte mich hinhalten, um mehr herauszuschlagen, wird sie bald des Besseren belehrt sein. Wenn ich mich je zu heiraten herabließe, dann bestimmt kein so rasch zu eroberndes Frauenzimmer wie Miss Warrington.“
    Resigniert vernahm Clarissa die Charakterisierung ihrer Schwester. Es war letztendlich genau das, was sie schon von ihrer Tante gehört hatte. Sosehr es ihr widerstrebte, hielt sie es mittlerweile fast selbst für wahr. Aber wenn irgendwie verhindert werden konnte, dass Amelia sich jetzt durch eine Verbindung mit dem Earl of Rasenby ins Unglück stürzte, konnte man sie vielleicht doch noch in einer ehrbaren Ehe etablieren. Sie musste ihrer Schwester diese Chance verschaffen, selbst wenn sie dabei ihre eigene Tugend aufs Spiel setzte.
    „Ich habe verstanden, Mylord. Nun, dann steht ja der Verhandlung von Bedingungen uns beide betreffend nichts mehr im Wege.“
    „Sie müssen entweder sehr naiv oder sehr dumm sein. Wissen Sie, eigentlich stellt der Herr die Bedingungen, und der Dame obliegt es, sich darauf einzulassen. Sie erwarten doch nicht, dass ich Sie ernst nehme?“ Rasenby war nun sehr interessiert. Zweifellos war es eine Falle, aber so gut, dass sie seiner Aufmerksamkeit wert war – wenigstens, bis er entdeckt hatte, wie sie funktionierte.
    Clarissa rechnete mehr oder weniger mit Ablehnung, war aber fest entschlossen, das nicht hinzunehmen. Sie musste einfach dafür sorgen, dass ihre Schwester sich nicht mit Rasenby einließ. Er brauchte ihr nur ein paar Tage, ein paar Wochen, ferngehalten werden, sodass sein Interesse abkühlte und Amelia in der Zeit ein besser geeignetes Ziel für ihre Ehepläne fand.
    „Mir ist bewusst, dass ich ein wenig unkonventionell bin, doch ich glaubte, Sie würden neben Offenheit auch Abwechslung schätzen. Wie sie selbst zugegeben haben, sind Sie ein wenig übersättigt. Vielleicht würde eine erfrischend andere Vorgehensweise Ihren Appetit anregen können?“ Clarissa lächelte, wie sie meinte, neckisch, wenn der Effekt auch durch den fl ehenden Ausdruck ihrer Augen teilweise aufgehoben wurde.
    Das Flehen allerdings brachte den Erfolg. „Dann will ich Ihnen eine Chance geben – wegen Ihrer Kühnheit. Aber Sie müssen sich der Herausforderung stellen und mir Ihr Vertrauen erweisen.“
    „Wie denn?“
    „Ich werde mir Ihren Vorschlag unter vier Augen anhören. Nicht heute Abend, nicht hier, sondern morgen. Das wird Ihnen Zeit geben, kühl zu überlegen, ob Sie sich wirklich mit mir einlassen wollen.“
    „Mein Entschluss wird bis morgen nicht wanken, ganz sicher nicht. Sagen Sie mir wo, und ich werde kommen.“ Sie warf den Kopf zurück und reckte ihr kleines Kinn.
    „Ach, wirklich?“, fragte er sanft, doch in leicht bedrohlichem Ton. „Ich reagiere nicht nett, wenn man mich zu hintergehen versucht. Lassen Sie sich warnen, für dumme Spielchen und Betrügereien habe ich nichts übrig. Speisen Sie morgen Abend mit mir, in meinem Haus.“
    „Oh, nein, das geht nicht!“ Clarissa war entsetzt. „Also, das wäre schockierend. Können wir uns nicht im Park treffen oder vielleicht eine Ausfahrt machen? Ich kann unmöglich allein mit Ihnen speisen.“
    „Ah, dachte ich es mir nicht? Sie sind bei Weitem nicht so kühn, wie Sie vorgeben. Danke für die anregende Unterhaltung …“, seine Stimme triefte vor Ironie, „… es war mir ein Vergnügen, aber leider endet unsere Bekanntschaft hier. Einen guten Abend, Gnädigste.“
    „Nein! Warten Sie.“ Wieder zwang er sie, ihm weiter entgegenzukommen, als sie geplant hatte. „Ich werde kommen. Ich speise mit Ihnen.“
    Selbst für seine Verhältnisse war der Vorschlag irrsinnig gewesen, deshalb

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