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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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ihr Selbsterhaltungstrieb ließ sie zögern. „Aber meine Mama? Sie wird außer sich vor Sorge sein, wenn ich einfach spurlos verschwinde.“ Genau genommen würde Mama wahrscheinlich annehmen, sie werde über Nacht bei Tante Constance weilen, und habe nur vergessen, das zu erwähnen.
    „Schreiben Sie ihr ein Billett. Sie müssen sie doch zuvor schon getäuscht haben. Wie sonst hätten Sie ihr an gleich zwei Abenden hintereinander entwischen können, und noch dazu ganz allein? Gewiss fällt Ihnen etwas ein, womit Sie Ihre heutige Abwesenheit erklären können.“
    „Das schon, nur frage ich mich, wozu diese Eile? Ich verstehe es nicht, Kit. Warum konnten Sie mich nicht vorab benachrichtigen? Dann hätte ich entsprechende Maßnahmen getroffen. Warum diese überstürzte Hast?“
    „Hatten Sie nicht auf einem Abenteuer bestanden? Auf etwas, das der Erinnerung wert ist? Das haben Sie ausdrücklich betont. Sind Überraschungen nicht immer besonders spannend und aufregend?“ Er trat zu ihr ans Fenster und betrachtete die zierliche, aufreizende, seltsam bezaubernde Frau. Dann sagte er mit rauer Stimme: „Die Küsse, meine reizende Clarissa, die Sie mir gerade schenkten, festigten nur meine Absicht, die Vorarbeit hinter mich zu bringen, damit ich endlich die Früchte meines Werks genießen kann. Wie Sie zweifellos wissen, besitzen Sie beträchtliche Reize, und ich möchte nicht länger als unbedingt notwendig warten, um sie intensiver zu kosten. Lassen Sie sich sagen, Ihr Kuss gestern Abend war schon Überredung genug, umso erfreulicher, dass Sie gerade meine Erinnerung aufgefrischt haben. Vielen Dank.“ Eine ironische Verneigung begleitete die letzten Worte.
    „Es tut mit leid, ich wollte nicht … ich weiß nicht, was über mich kam.“
    „Nein? Nun, was es auch war, ich bin dankbar dafür, wenn Sie sich auch diese Anwandlungen vielleicht besser für einen günstigeren Zeitpunkt aufsparen. Lange werden Sie nicht warten müssen, Clarissa, keine Angst, auch nicht davor, dass ich Ihnen widerstehen könnte. Wenn ich meinen Teil des Handels erbracht habe, werden auch Sie den Ihren erfüllen müssen.“
    Sie bemerkte seinen unnachgiebigen Blick sehr wohl. Hatte sie nicht von Anfang an gewusst, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen war? Und trotzdem hatte sie versucht, ihn zu umgarnen, und musste nun um jeden Fußbreit Boden kämpfen, den er ihr praktisch schon unter den Füßen fortgezogen hatte. „Sie sind voreilig, Mylord, ich halte meine Versprechen. Doch lassen Sie sich erinnern, dass zuerst die P fl icht kommt. Mein Abenteuer.“
    „Man staune, Clarissa, die Erinnerung ist über fl üssig. Ihr Abenteuer hat längst begonnen. Sollten Sie das nicht bemerkt haben?“
    „Sir, Sie wissen sehr gut, dass mir nicht eine simple Entführung vorschwebte! Erwähnte ich nicht, dass es Spaß machen müsse? Sollte Ihnen etwa entgangen sein, dass dies hier mir keineswegs Spaß macht und ich mich nicht amüsiere? Also strengen Sie sich an, Sir, oder Sie sind gescheitert.“
    „Lassen Sie sich versichern, Madam, dies ist keine Entführung. Wie immer Sie über meine Moral oder deren Nichtvorhandensein denken mögen – ich rühme mich doch meiner Finesse – die Sie kennenlernen werden, wenn Sie erst mein Bett teilen. Nein, wir sind hier sozusagen beim Vorspiel zu dem Vergnügen, auf das Sie so versessen sind.“
    Er war verärgert und unwillig, weil er an Widerspruch nicht gewohnt war und sie nicht um ein Jota nachgeben wollte. Umso verbissener war er darauf aus, dass sie nachgab. Mit Mühe nur kam er zu der klugen Einsicht, dass sie vermutlich weniger widerspenstig sein würde, wenn er sich näher erklärte. „Wir werden heute Abend zur Küste fahren und dort an Bord meiner Jacht gehen. Sehen Sie, Sie waren so interessiert an dem schweren Los der französischen Flüchtlinge, dass es mich nur anständig dünkte, Sie persönlich an dem gewagten Einsatz teilhaben zu lassen, der die Ärmsten ihrem grausamen Schicksal entreißt. Es ist eine ungesetzliche Unternehmung, mit der ich, ich gestehe es, gründlich vertraut bin.“
    „Oh, Kit, als ich dieses Thema ansprach, hatte ich keine Ahnung, dass Sie etwas damit zu tun haben! Wie aufregend! Und wie edel von Ihnen!“
    „Lassen Sie sich nicht täuschen, Clarissa, meine Motive sind alles andere als edel. Ich betrachte das als Sport, aber ich hoffe, für Sie wird es ein aufregendes Abenteuer sein. Besonders, da wir im Gefängnis landen werden, wenn man uns erwischt. Ich vertraue

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