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Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Ein Lord entbrennt in Leidenschaft

Titel: Ein Lord entbrennt in Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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aufs Meer zu fahren, an einer Rettungsaktion teilzunehmen, vielleicht gar von einem Zollschiff verfolgt zu werden! So viel Romantik konnte sie einfach nicht widerstehen. Angesichts dieser Mutprobe würde sie sich auf gar keinen Fall wie ein ängstliches, albernes Ding verhalten, und wenn sie nun einmal mitmachte, dann würde sie auch stolzgeschwellt und mit fl iegenden Fahnen zu Kit überlaufen! Er würde ihr keine Angst machen. Im Gegenteil würde sie von nun an jede einzelne Minute der Reise genießen!
    Kit beobachtete sie amüsiert und nicht wenig beeindruckt; er las in ihrem Gesicht wie in einem offenen Buch und staunte, wie beherzt sie diesen Widrigkeiten entgegentrat. Er hatte ihre Pläne durchkreuzt, doch sie würde sich seinem Willen nicht so leicht beugen. „Nun? So sprechend ihre Augen auch schauen, hätte ich doch Ihre Antwort lieber in Worte gekleidet, um Missverständnisse zu vermeiden. Sind Sie bereit für unser Abenteuer, Clarissa?“
    Sie lächelte zögernd. „Ja. Sie lassen mir keine Wahl. Aber, Kit, ich will nicht so tun, als ob ich ungern mitkäme, da Sie mir etwas so Interessantes bieten. Ehrlich gesagt, bin ich schon schrecklich gespannt. Wie lange werden wir fort sein?“
    So beiläu fi g sie auch fragte, ließ er sich doch nicht narren. Die Dame überlegte schon, wie sie entkommen könnte. „Nur diese eine Nacht, falls uns der Wind günstig ist – und das ist er meistens. Höchstens aber zwei Tage. Hatten Sie sich ein längeres Abenteuer vorgestellt?“
    „Nein, nein, keineswegs.“ Allerdings kürzer als sie gehofft hatte, vielleicht jedoch lang genug, um Amelias Gefühle für Edward aufblühen zu lassen. Weitere Gedanken an diese beiden unterdrückte sie schnell. Sie war fest entschlossen, auch noch das kleinste bisschen Spaß aus diesem wahrscheinlich größten Abenteuer ihres Lebens herauszuholen. „Wissen Sie“, erklärte sie, „Sie hätten kaum ein aufregenderes fi nden können. Dass mich das Schicksal der Emigranten berührt, habe ich gestern nicht nur so dahergesagt. Allerdings – ich bin noch nie zur See gefahren; hoffentlich werde ich nicht seekrank.“
    „Clarissa, wie ich Ihre Willensstärke kennengelernt habe, bin ich mir sicher, dass Sie sich lediglich fest genug vornehmen müssen, nicht seekrank zu werden. Bestimmt gibt es nur wenige Dinge – und Menschen – die sich nicht Ihrem Willen fügen.“
    „Was reden Sie? Wenn Sie mehr über mich wüssten, würden Sie sehen, wie sehr die Wünsche anderer mich belasten und einschränken. Man verwöhnt mich nicht sonderlich.“
    „Ah, wie schmeichelhaft, dass Sie mich also erwählt haben, damit ich Sie verwöhne. Nur merken Sie sich eines: So entgegenkommend ich bin, lasse ich mich doch nicht missbrauchen. Ein letztes Mal will ich Sie an Ihr Versprechen erinnern. Sind wir unterwegs, gehe ich von Ihrer vollkommenen Einwilligung aus, nicht allein bezüglich der Überfahrt nach Frankreich, sondern auch bezüglich Ihrer Gegenleistung – die Sie mit ihrem so köstlichen Körper erbringen werden. Und Sie werden am Ende nicht vorgeben, dass diese Gegenleistung nicht von uns beiden gewollt ist. Verstehen wir uns?“
    Flüchtig kam ihr der Gedanke, ihm die Wahrheit zu gestehen, nur um sofort durch den Drang ersetzt zu werden, ihm einzugestehen, wie gern sie mit ihrem Körper zahlen würde. Aber unmöglich! Das kam überhaupt nicht infrage, sie würde sich hinterher etwas einfallen lassen müssen, um ihn abzuwehren. Doch während sie sich bebend einverstanden erklärte, lag ihr ihre Hinterlist schwer auf der Seele.
    Kit übersah ihr Zögern bewusst. Die Zeit drängte. Er läutete nach der Wirtin, zahlte und führte Clarissa hinaus zu einer geschlossenen Kutsche. Nachdem er ihr hineingeholfen hatte, legte er ihr fürsorglich einen heißen Ziegel unter die Füße und eine Decke über die Knie.
    „Ich werde nebenher reiten. Versuche Sie ein wenig zu schlafen, wir werden ein paar Stunden unterwegs sein.“
    „Kit?“
    „Ja?“, fragte er ungeduldig, denn er wollte endlich aufbrechen.
    „Kit, ich vertraue Ihnen.“
    „Und was soll mir das sagen?“
    „Ich meine, ich vertraue darauf, dass Sie mich nicht einfach unter Deck einsperren, sondern an diesem Abenteuer teilhaben lassen. Und dass Sie mir währenddessen nicht zu nahe treten.“
    „Dann sind Sie nicht sehr klug. Trauen Sie nie einem Lebemann, mein vorgeblich so unschuldiges Kind. Aber dieses eine Mal dürfen Sie mir ausnahmsweise trauen. Nicht jedoch darüber hinaus.“
    „Ja,

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