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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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er in den Anblick von Hardwick versunken, die ihn aus großen blauen Augen anschaute. Warum war ihm früher nicht aufgefallen, wie faszinierend ihre Augen funkelten und wie hübsch ihr Gesicht war?
    Die Brille! Natürlich, sie hatte ihre Augen hinter dieser Brille versteckt! Verflucht, im Allgemeinen trug nur derjenige eine Brille, der eine Sehschwäche hatte. Einzig und allein Hardwick hatte sich offenbar für eine Brille entschieden, um sich dahinter zu verstecken!
    Madame Hobert redete noch immer. Eigentlich hätte er ihr zuhören sollen. Aber er vermochte sich noch immer nicht von Hardwicks Anblick loszureißen. Dabei wusste er genau, wie dumm es war, etwas Positives von ihr zu erwarten. Schließlich hatte er schon als kleiner Junge gelernt, dass er sich auf niemanden verlassen durfte, auf niemanden außer sich selbst.
    Wenn er nur erfolgreicher bei der Suche nach Skandas Speer gewesen wäre. Bisher hatte er auf jede seiner Anfragen ausweichende Antworten erhalten. Dabei gab es nichts Wichtigeres für ihn als diese sagenumwobene Waffe. Er musste sie einfach haben!
    Er zwang sich, die Französin kurz anzuschauen. „Madame, ich will nichts kaufen. Ich möchte Miss Hardwick abholen.“
    Seine Worte schienen die gesamte Atmosphäre zu verändern. Die Konditorin setzte ihren Redeschwall nicht fort. Und Hardwick schien aus einer Art Trance zu erwachen. Sie runzelte die Stirn und senkte den Blick. Einen Moment lang wirkte sie unsicher.
    Eine Woge der Erleichterung überschwemmte ihn. Er fühlte sich im Vorteil. Doch seine Erleichterung war von kurzer Dauer.
    Hardwick, die sich gefasst hatte, trat auf ihn zu. Jetzt erschien sie ihm fremder als je zuvor. Nicht nur, weil ihre Haare anders frisiert und ihre Wangen gerötet waren. Ihre Stimme klang kühl, als sie sagte: „Lord Marland, welche Überraschung.“
    Unter ihrem forschenden Blick wurde ihm heiß.
    „Was tun Sie hier?“
    „Wie ich schon sagte: Ich will Sie abholen“, gab er leicht gereizt zurück.
    Eine der Angestellten begann zu kichern, woraufhin Madame Hobert ihr einen bösen Blick zuwarf.
    „Mairi hat mich gebeten, Sie nach Hause zu begleiten“, sagte der Marquess zu Chloe. „Sie hat sich Sorgen gemacht, weil es schon so spät ist.“
    „Wie aufmerksam von ihr.“ Chloe war damit beschäftigt, die riesige Schürze auszuziehen. „Aber wäre es nicht einfacher gewesen, einen der Diener zu schicken?“ Dem Beispiel der anderen folgend hängte sie die Schürze an einen Haken. Dann griff sie nach ihrem Spenzer-Jäckchen.
    Erstaunt stellte Braedon fest, wie sehr er sich wünschte, sie würde eines ihrer sackartigen Kleider tragen und mit den Knöpfen an ihrer Jacke spielen. Bestimmt waren es ganz besondere Knöpfe gewesen, magische Knöpfe, denn es war ihnen auf unerklärliche Weise gelungen vor aller Welt zu verbergen, wie schlank Hardwicks Taille und wie wohlgeformt ihre Brüste waren.
    Mit neu erwachtem Zorn musterte er ihr Kleid. Es war keineswegs besonders modern oder gar aufreizend geschnitten. Am Hals hochgeschlossen und mit langen Ärmeln, wirkte es für Londoner Verhältnisse recht streng. Dennoch betonte es Hardwicks Weiblichkeit. Wahrhaftig, jetzt setzte sie auch noch ein mit Federn geschmücktes Hütchen auf!
    „Ich habe mich freiwillig erboten, Sie abzuholen“, erklärte er und ärgerte sich darüber, wie rau seine Stimme plötzlich klang.
    „Danke.“ Sie war in ihr Jäckchen geschlüpft, ohne ihm Gelegenheit zu geben, ihr behilflich zu sein. Lächelnd verabschiedete sie sich von Madame Hobert und deren Gehilfinnen.
    Braedon beschloss, draußen zu warten, und verließ die Konditorei. Durch die Scheibe beobachtete er, wie drinnen ein paar letzte freundliche Sätze gewechselt wurden. Jetzt sah er auch, dass Hardwicks Spenzer vorn mit einer Reihe von Knöpfen geschlossen wurde. Doch diesen fehlte ganz eindeutig jegliche magische Kraft. Alle Welt konnte sehen, dass Hardwick eine hübsche junge Frau mit verlockenden weiblichen Rundungen war.
    Bei Jupiter, wie sehr er sich wünschte, sie stünde wieder in der Werkstatt, und zwar mit der Brille, hinter der sie ihre blauen Augen versteckt hatte. Er sehnte sich nach ihrer strengen Frisur und ihren unförmigen Kleidern. Wie viel einfacher wäre doch alles, wenn sie wieder als seine Assistentin arbeiten würde! In Windeseile würde sie das Chaos im Ausstellungsraum beseitigen und schneller als jeder andere herausfinden, wo Skandas Speer zu finden war.
    Er stieß einen leisen Fluch aus. Nichts war,

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