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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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dachte. Vor ihrem inneren Auge sah sie ihn plötzlich ganz deutlich vor sich: seine dunklen Augen, seine großen starken Hände, seine Militärstiefel … Himmel, sie durfte nicht vergessen, dass sie ihr sicheres Leben als seine Hardwick aufgegeben hatte, um sich selbst zu finden. Sie musste endlich aufhören, sich so intensiv um andere zu kümmern, dass keine Zeit mehr blieb, sich über ihre eigenen Träume klar zu werden.
    Sie setzte sich wieder in Bewegung und betrat wenig später die Konditorei Le Cynge, in der angeblich das beste Gebäck weit und breit verkauft wurde. Es duftete wunderbar. Und die Kunden konnten beobachten, wie hinter einer Glastür mehrere Frauen damit beschäftigt waren, süße Köstlichkeiten herzustellen.
    Eine der Frauen unterschied sich von den anderen. Sie wirkte fröhlicher und selbstsicherer. Sie war es auch, die den anderen Anweisungen erteilte und die fertigen Produkte kontrollierte. Jetzt schob sie sich ein Petit Four in den Mund und ließ es auf der Zunge zergehen. Stolz leuchteten ihre Augen auf.
    Diese Frau, dachte Chloe, ist mit sich selbst und der Welt im Reinen.
    Vielleicht spürte die Konditorin, dass sie beobachtet wurde. Jedenfalls wandte sie sich plötzlich um, rief ihren Angestellten noch ein paar Anweisungen auf Französisch zu und kam dann durch die Glastür in den Verkaufsraum. Mit einem warmen Lächeln begrüßte sie Chloe.
    Diese stellte sich vor und erwähnte, dass sie Lady Ashton bei den Vorbereitungen für den großen Ball half, über den man in London bereits sprach.
    „Ach ja, Ihre Ladyschaft hat Sie mir bereits angekündigt. Ich bin Madame Hobert, die Besitzerin des Le Cynge.“ Sie wies auf die verschiedenen Köstlichkeiten in der Ausklage hin. „Mit mir können Sie besprechen, was für den Ball geliefert werden soll.“
    Chloe lächelte. „Lady Ashton ist sehr beeindruckt von Ihrem Geschäft. Genau wie ich.“
    „Merci.“ Zufrieden ließ die Französin den Blick über Torten und Pralinen schweifen. „Schon als kleines Mädchen habe ich davon geträumt, einmal einen solchen Laden zu besitzen.“ Sie holte Papier und Stift aus der Schürzentasche: „Wollen Sie mir erklären, was Lady Ashton sich vorstellt?“
    „Ja, sicher.“ Chloe unterdrückte den Neid, der bei Madame Hoberts Worten über erfüllte Jugendträume in ihr erwacht war. „Lady Ashton plant diesen Ball zu Ehren ihres Gatten. An seinem Geburtstag möchte sie ihn mit ein paar ganz besonderen Dingen überraschen.“
    „Ah, eine große Überraschung!“ Die Französin lachte leise.
    „Eher viele kleine Überraschungen. Eine allerdings wird viel Arbeit erfordern. Lady Ashton möchte, dass Sie eine Jagdszene aus Zuckerguss herstellen.“
    Madames Augen leuchteten auf. „Das gefällt mir! Ach, wenn Sie wüssten, welche Kunstwerke mein Vater damals in Paris geschaffen hat. Niemand war so geschickt wie er, wenn es darum ging, Gussformen herzustellen. Ich habe noch alle und freue mich sehr darauf, einige nun benutzen zu können. Eine Jagdszene! Wie schön! Pferde und Reiter, ein Fuchs, Sträucher. Wundervoll!“ Verträumt schaute sie ins Nichts.
    Chloe riss sie aus ihren Gedanken. „Lady Ashton möchte noch ein paar andere Desserts bestellen. Wir haben uns Folgendes überlegt.“ Chloe zog ihre Liste zu Rate und zählte ein paar Dinge auf.
    „Sie haben sich wirklich alles ganz genau überlegt“, lobte Madame Hobert. „Und ich habe schon einige Ideen, wie sich alles umsetzen lässt. Wir müssen noch ein paar Einzelheiten besprechen. Doch heute habe ich noch einen umfangreichen Auftrag zu erledigen. Da zwei meiner Bäckerinnen erkrankt sind, werde ich in der Backstube gebraucht. Bitte, teilen Sie Lady Ashton mit, dass ich Ihren Auftrag mit dem größten Vergnügen annehme. Ich werde Vorschläge ausarbeiten, die wir dann gemeinsam durchgehen können. Das ist Ihnen doch recht?“
    „Natürlich, Madame.“ Chloe warf einen zugleich neugierigen und sehnsüchtigen Blick durch die Glastür. Sie selbst hatte nie zuvor mehr als ein paar Minuten in einer Backstube verbracht. Die Französin hingegen schien in einer Backstube aufgewachsen zu sein. Ob es daran lag, dass sie ihre Arbeit so liebte? Und ob es ihr schwerfiel, sich neben der eigentlichen Arbeit um das Geschäftliche zu kümmern?
    Unwillkürlich seufzte Chloe auf. Wie sollte sie selbst herausfinden, was ihr wirklich Freude bereitete, wenn es so schwierig war, neue Erfahrungen zu sammeln?
    Wie gern, dachte sie jetzt, würde ich hin und wieder

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