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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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Dolch oder Degen gegriffen, um sich zu verteidigen.
    Er setzte sich auf die Tischkante, schaute die Handwerker streng an und wunderte sich, dass seine Gedanken sich gleichzeitig Connor und Hardwick zugewandt hatten. Nie zuvor war er auf die Idee gekommen, die beiden könnten etwas gemeinsam haben. Connor war ein Meister darin gewesen, unangenehme Überraschungen hübsch zu verpacken. Hardwick hingegen hatte alles, was an ihr hübsch war, so verpackt, dass es der Welt verborgen blieb. Die militärischen Knöpfe ihrer Jacke fielen ihm ein, an denen sie herumzuspielen pflegte. Und beinahe hätte er gelächelt.
    Stattdessen sagte er: „Bitte, warten Sie einen Moment.“ Dann riss er den Brief auf und begann zu lesen.
    Noch ehe er das Schreiben aus der Hand legte, war ihm klar, dass dies das Fass zum Überlaufen brachte. Skandas Speer war in England eingetroffen. Zweifellos würden sich alle ernsthaften Antiquitätenhändler, Waffenexperten und Sammler nun einen Wettkampf liefern, um die Waffe an sich zu bringen. Alle außer Hardwick!
    Zum hundertsten Mal verfluchte er sie. Schlimm genug, dass sie ihn mit dem unvollendeten Anbau und allen damit verbundenen Problemen allein gelassen hatte. Schlimmer noch, dass sie ihm beim Erwerb von Skandas Speer nicht zur Seite stand. Nie würde er ihr verzeihen, dass sie ihn so im Stich gelassen hatte! Verflucht, niemand verfügte über bessere Beziehungen zur Sammlerszene, und niemand konnte so geschickt verhandeln wie sie. Was sollte er nur ohne sie tun?
    Er musste diesen Speer für seine Sammlung erwerben! Keine andere Waffe konnte jemals wichtiger für ihn sein.
    In diesem Moment hasste er Hardwick. In Gedanken warf er ihr vor, wie Connor zu sein. Beide hatten ihm von Weitem gezeigt, was er sich am meisten wünschte. Beide hatten dafür gesorgt, dass er es nie bekam.
    Würde er auch auf Skandas Speer verzichten müssen? Nein, er war nicht bereit, sich geschlagen zu geben. Einst hatte er verhindert, dass Connor Sieg um Sieg über ihn errang. Auch Hardwick würde zuletzt nicht über ihn triumphieren. Entschlossen straffte er die Schultern, erhob sich und bahnte sich seinen Weg durch die Gruppe der noch immer streitenden Männer.
    Als er die Tür erreichte, wurde es still im Raum.
    „Euer Lordschaft?“ Das war Billings.
    Der Stuckateur stellte eine Frage auf Italienisch.
    Und Keller wollte wissen: „Was beabsichtigen Sie zu tun, Mylord?“
    „Ich übertrage Ihnen für ein paar Tage die Verantwortung, Mr Keller. Für meine Sammlung fehlen mir zwei wertvolle Stücke. Ich werde sie besorgen.“
    Lächelnd verließ Chloe die Druckerei. In ihrem Retikül befand sich ein Muster der Einladung, die sie in Auftrag gegeben hatte. Sie war sehr zufrieden. Allerdings gab es noch einiges zu erledigen.
    Wie immer hatte sie sich eine Liste gemacht. Als sie diese jetzt konsultierte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Die Vorbereitungen für den großen Ball gingen gut voran. Lady Ashtons Ideen waren so ungewöhnlich, dass man wohl noch in der nächsten Saison über das Fest sprechen würde.
    Vieles war bereits organisiert. Chloe hatte die Musiker engagiert, Hilfskräfte für die Küche eingestellt und …
    Verflixt, warum tat sie es schon wieder?
    Sie blieb so plötzlich stehen, dass der Gentleman hinter ihr mit ihr zusammenstieß. Er entschuldigte sich, doch Chloe achtete nicht darauf. Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie in ihr altes Verhaltensmuster zurückgefallen war. Seit etwa einem Monat hielt sie sich in London auf, und schon hatte sie sich bei Lady Ashton unentbehrlich gemacht. Sie kannte deren Stärken und Schwächen besser als jeder andere Mensch. Wieder einmal war sie die perfekte Assistentin geworden.
    Die Countess und sie hatten viel Zeit miteinander verbracht. Sie hatten Ideen zur Gestaltung der Geburtstagsfeier ausgetauscht. Sie hatten Entscheidungen getroffen. Dann hatte Chloe sich mit dem ihr eigenen Geschick daran gemacht, alles zu organisieren. Darüber hatte sie vergessen, weshalb sie eigentlich von Denning fortgegangen war. Sie hatte mehr über sich selbst erfahren wollen. Aber noch hatte sie über ihre eigenen Wünsche und Ziele so gut wie nichts herausgefunden.
    Ihre Zufriedenheit war verflogen. Sie schämte sich.
    Ich muss endlich aufhören, mich hinter meinen Pflichten zu verstecken!
    Schließlich war sie nach London gekommen, um sich selbst besser kennenzulernen. Und um weit fort zu sein von Lord Marland …
    Ihr Herz schlug schneller, als sie an ihn

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