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Ein Lord entdeckt die Liebe

Ein Lord entdeckt die Liebe

Titel: Ein Lord entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deb Marlowe
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war er sehr gut darin, andere zu beobachten, ohne selbst aufzufallen. Genau das beabsichtigte er an diesem Abend zu tun. Er wollte möglichst viele Informationen sammeln. Eine Anstandsdame hätte da viel zu viel Aufmerksamkeit erregt. „Hardwick hat recht“, erklärte er also. „Niemand wird sich Gedanken über uns machen, zumal ich mir inzwischen eine eigene Einladung besorgt und Signor Pisano die seine zurückgegeben habe. Da ich außerdem eine Droschke geschickt habe, um ihn abzuholen, wird er zweifellos ebenfalls anwesend sein. Wir treffen ihn vor den Hanover Square Rooms.“
    „Er hat sein Erscheinen zugesagt?“, vergewisserte sich Chloe.
    „Ja. Er war, genau wie ich, der Meinung, dass Sie beschützt werden sollten.“
    „Oh!“ Ihre Augen weiteten sich. „Hat er womöglich davon gehört, dass mein Notizbuch verschwunden ist?“
    „Ich habe nichts davon erwähnt.“ Braedon hob die Augenbrauen.
    „Inzwischen bin ich sicher, dass es keine von Lady Ashtons Freundinnen war, die es entwendet hat. Ich fürchte, Laxton hat seine Hand im Spiel. Gestern jedenfalls bemerkte ich den jungen Mann, der uns verfolgt hatte. Er lungerte vor Ihrem Haus herum, Mylord.“
    „Wir konnten den jungen Mann doch gar nicht deutlich sehen“, wandte Mairi ein. Sie hatte am Vortag bemerkt, wie beunruhigt Chloe wirkte, und natürlich nach dem Grund gefragt. „Seit die Vorbereitungen für den Ball in die entscheidende Phase eingetreten sind, herrscht hier ein ständiges Kommen und Gehen. Und vom weitem sehen junge Männer sich oft so ähnlich …“
    Mit dieser Erklärung wollte Braedon sich jedoch nicht zufriedengeben. Er schalt sich selbst einen Dummkopf. So sehr war er damit beschäftigt gewesen, Chloes Gefühle zu schützen, dass er darüber die ganz reale Gefahr vergessen hatte, in der sie womöglich schwebte. „Wir müssen vorsichtig sein“, verkündete er. „Hardwick, ich möchte, dass Sie den ganzen Abend in meiner Nähe bleiben. Haben Sie das verstanden?“
    „Um Himmels willen!“ Mairi rang die Hände. „Vielleicht sollte Chloe das Haus besser gar nicht verlassen.“
    Sie schüttelte heftig den Kopf. „Ich bleibe auf keinen Fall hier!“
    „Ich werde schon auf sie achtgeben“, versprach Braedon. „Schließlich geht es hier nur um Rivalitäten zwischen Sammlern. Ich will diesen Speer in meinen Besitz bringen. Aber ich würde niemals in Kauf nehmen, dass Hardwick deshalb in ernsthafte Gefahr gerät.“
    „Machen wir uns also auf den Weg“, meinte Chloe gelassen.
    Wie hatte sie nur so naiv sein können? Sie hatte geglaubt, es könne ein angenehmer Abend werden. Doch der Marquess gab sich so kühl und abweisend, dass Chloe sich über ihn ebenso ärgerte wie über sich selbst.
    Natürlich hätte ihr klar sein müssen, dass er ihr die Geschichte von seinem Hund nicht ohne Grund erzählt hatte. Er hatte ihr klarmachen wollen, dass er es nie wieder wagen würde, jemanden zu lieben. Dass er sein einsames Leben ungestört weiterführen wollte.
    Seit sie in die Kutsche gestiegen waren, hatte er kein Wort mit ihr gewechselt. Das verstand sie sogar. Er hatte Angst, sie zu verletzen oder selbst verletzt zu werden. Deshalb wollte er Distanz wahren. Dennoch konnte Chloe nichts dagegen tun, dass heißes Verlangen sie erfüllte. In seiner Abendgarderobe sah er so unglaublich gut aus. Er war noch immer ein Krieger, auch wenn er sich der Zivilisation zumindest äußerlich angepasst hatte. Er erinnerte sie an ein wildes Tier, einen Wolf vielleicht, allerdings an einen, den man an die Leine gelegt hatte.
    Die Vorstellung entlockte ihr ein kleines Lächeln. Gleichzeitig wurde der Wunsch, sich auf seinen Schoß zu setzen und die Arme um seinen Nacken zu schlingen, immer drängender. Sie sehnte sich danach, die Finger in seinem dunklen Haar zu vergraben und die Lippen auf seinen Mund zu pressen. Würde ein Kuss ihn nicht vergessen lassen, was die Welt ihm angetan hatte? Würden ihre Liebkosungen ihn nicht davon überzeugen, dass die Schutzmauer unnötig war, die er um sich errichtet hatte?
    Leider wusste sie nur zu genau, dass sie sich unerfüllbaren Träumen hingab. An diesem Abend würde sich keine Gelegenheit ergeben, Braedons Abwehr zu durchbrechen. Daher war es am besten, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Die Ereignisse der letzten Tage boten ausreichend Stoff zum Grübeln.
    Plötzlich musste sie lachen.
    „Was ist los?“, fragte Marland.
    „Ich habe mich gerade gefragt, welchen Nutzen Laxton – sofern er mein

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