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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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hatte, dass es das Beste war, den Gleichgültigen zu spielen. Doch der Anblick ihrer leicht geöffneten Lippen ließ ihn an nichts anderes mehr denken als daran, ihren süßen Nektar zu kosten. Er schlang einen Arm um sie und zog sie an sich, als sein Mund ihren forderte, als er mit der Zunge in ihn eintauchte, um in ihrem Geschmack zu schwelgen. Er strich über ihren Gaumen und sah Sterne, als sie seiner Zunge begegnete.
    »Ich sollte das hier gar nicht sehen, nein, das sollte ich nicht, weswegen ich jetzt einfach die vorbeiziehende Landschaft betrachte. Das heißt, die ich betrachten würde, wenn ich etwas sehen könnte. Aber da es schon fast zehn Uhr und stockfinster draußen ist, sehe ich gar nichts. Andererseits, wenn ich jetzt noch mal zu euch schaue, sehe ich bestimmt … oh ja, genau das habe ich erwartet, aber auch das sollte ich nicht sehen, also schaue ich einfach weiter so lange woandershin, bis ihr beiden fertig seid. Und ich hoffe, ihr seid es bald«, sagte Rosse sehnsüchtig. »Es wird ein wenig langweilig, in die Dunkelheit zu starren, wenn zwei Menschen, die einem so nahe sind, dass man sie berühren könnte, einer Beschäftigung nachgehen, die nicht in die Öffentlichkeit gehört.«
    »Harry.«
    »Ja, Noble?«
    »Halt die Klappe.«
    »Crouch?« Mehrere Stunden später blickte Gillian aus ihrem Wohnzimmer und winkte den Piraten herein. »Crouch, wo sind Sie gewesen?«
    »’tschuldigung, M’lady, die Tremaynes hab’n sich wieder in ’er Wolle, und ich musste noch auf Tremayne drei setz’n.«
    Gillian lauschte einen Moment. Da keine Anzeichen für einen Kampf zu hören waren, hatte sich das Gerangel wohl in die Räume der Bediensteten verlagert. Sie wusste, dass sie eigentlich einschreiten sollte, was sie aber hasste. Die Tremaynes waren immer beleidigt, wenn sie darauf bestand, sie sollten sich benehmen. »Drei? Ist er denn so viel besser als seine Brüder?«
    Crouch grinste. »Ne, M’lady, schlechter, aber Wag’nlenker find’ ich gut, wirklich.«
    »Na, ich bin froh, dass Sie sich von dem Schauspiel losreißen konnten. Wir haben eine wichtige Aufgabe zu erledigen, und Sie wissen ja, dass ich Sie für mein Vorhaben unbedingt brauche. Sollten Sie nicht allmählich aufbrechen, um Lord Carlisle zu treffen?«
    »Aye, M’lady, ich wollt grad los.« Er gähnte.
    Gillian musste ebenfalls gähnen. »Lassen Sie das«, fauchte sie ihn an, sobald sie es konnte. »Wir haben beide noch zu tun. Haben Sie das Laudanum?«
    Er reichte ihr eine kleine braune Flasche. »Se wiss’n, wie viel Se nehm’ müss’n?«
    »Ja, ein paar Tropfen sollten genügen. Haben Sie die Bow Street Runners bei sich? Alle?«
    »Alle fünf, M’lady. Ihre zwei und die drei von Seiner Lordschaft. Und die Ballermänner.«
    »Baller…männer?«
    »Aye, genau wie Se gesacht ham.«
    Gillian versuchte, sich daran zu erinnern, ob sie ausdrücklich um die Begleitung von Ballermännern gebeten hatte. Sie war der Meinung, das hatte sie nicht.
    »Ach so, Sie reden von Pistolen.«
    »Aye.« Crouch nickte, was seinen Goldohrring ins Schwingen brachte. »Knarren, wie Se gesacht ham.«
    »Knarren, ja, ausgezeichnet. Und Sie haben den Schlüssel zu Nobles Haus in Kensington?«
    Er klopfte mit dem Haken auf seine Westentasche. »Aye, M’lady, ’s is’ für alles gesorgt, aber ich frag mich, was ich mach’n soll, wenn dieser gottverdammte Mörder nich auftaucht.«
    Gillians Lächeln erhellte den dunklen Raum. »Er
wird
auftauchen. Er will mich retten … nun, jetzt hat er die Chance dazu.«
    »Sie sind ’n ausgekochtes Biest, M’lady.« Crouch hob den Haken zum Gruß. »Ich denk, dass Seine Lordschaft ’s Ihn’ dank’n wird, sobald er sein’n Rausch ausgeschlafn hat.«
    »Ich hoffe, dass Sie recht behalten«, sagte Gillian, während ihr Lächeln erstarb. »Doch ich fürchte, dass er für eine Weile vor lauter Wut nicht vernünftig denken kann. Aber ich sehe keine andere Möglichkeit. Wenn sich diese beiden Männer wie bockige kleine Kinder aufführen wollen, anstatt zur Vernunft zu kommen, dann behandeln wir sie auch wie kleine Kinder und tun das, was am besten für sie ist.«
    Tiefe Männerstimmen drangen nach oben.
    »Lord Rosse verabschiedet sich wohl grad von Seiner Lordschaft«, sagte Crouch, als Gillian ihn Richtung Hintertreppe schob.
    »Dann gehen Sie, und viel Glück, Crouch.«
    »Danke, gleichfalls, M’lady.«
    Die beiden Verschwörer grinsten sich an, ehe sie getrennter Wege gingen – Crouch über die Hintertreppe nach

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