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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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als auch sein Arbeitgeber sehr am Herzen lagen – ein Stoßgebet der Hoffnung gen Himmel, dass die neue Countess es schaffte, dort weiterzukommen, wo andere gescheitert waren.
    »Wie finden Sie Ihre Zimmer?«, fragte Noble seine Frau kurze Zeit später, als die beiden vor dem Kamin der Bibliothek saßen und eine kalte Mahlzeit zu sich nahmen.
    »Indem ich die Treppe hinaufgehe und mich dann nach rechts wende«, entgegnete Gillian.
    Der Schwarze Earl blickte von seinem Schinken auf. »Der Scherz ist uralt, meine Liebe.«
    Gillian lächelte. »Ich weiß, aber ich konnte mich nicht beherrschen. Aber im Ernst, Mylord, die Zimmer … wie soll ich sagen … um ehrlich zu sein, sie passen nicht zu mir.«
    Eine seiner herrlichen Augenbrauen schoss nach oben. Gillians Finger kribbelten vor Verlangen, seine seidige Braue von einer darüberfallenden Strähne zu befreien und sie zu streicheln.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sind pink, Mylord.«
    »Noble.«
    »Sie sind pink, Noble. Äußerst pink. Pink steht mir überhaupt nicht.«
    Noble schnitt ein Stück von der Ente ab und legte es ihr auf den Teller. »Gillian, Sie sind jetzt die Countess von Weston, die Herrin dieses sowie drei weiterer Häuser. Wenn Ihnen etwas nicht gefällt, dann ändern Sie es einfach.«
    »Ernsthaft? Egal was?«
    Noble nickte. »In vernünftigem Rahmen, natürlich.«
    »Natürlich«, stimmte Gillian zu.
    Da ihr Ehemann sich gerade seinem eigenen Teller widmete, sah er glücklicherweise nicht den nachdenklichen Blick seiner Frau, was wohl auch besser so war.
    Das Abendessen, ein kurzer Rundgang durchs Haus und ein Besuch der Ställe, wo auch die Hunde untergebracht waren, ließen die restlichen Abendstunden wie im Flug vergehen. Gillian staunte nicht wenig, als sie sich allein in ihrem abscheulich grellrosa Schlafzimmer wiederfand, wo sie in ihrem besten Nachthemd und einem ziemlich abgetragenen Morgenmantel auf ihren Ehemann wartete. Der mitleidige Blick, mit dem ihre neue Zofe sie allein gelassen hatte, beunruhigte sie ein wenig, doch ihre Vorfreude auf den Höhepunkt des Tages lenkte sie von allzu grüblerischen Gedanken ab. Sie hoffte nur, dass sie Noble nicht wieder versehentlich etwas antat, ehe er dazu kam, ihr alles zu erklären.
    »Haben Sie schon wieder geträumt, meine Liebe?«
    Gillian bekam einen Riesenschreck. Sie schwang herum und sah ihren Ehemann an der Verbindungstür stehen. Er trug einen tiefblauen, samtenen Morgenmantel, der ihm nicht ganz bis zu den Knöcheln reichte. Gillian starrte auf seine Füße. Sie waren genauso nackt wie ihre eigenen.
    »Äh, geträumt. Ja. Ihre Füße sind nackt.«
    »Ihre auch.« Noble nahm ihre Hand und zog sie sanft an sich. »Angesichts der gegebenen Umstände dürfen Sie ruhig ein wenig Angst haben, meine Liebe. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich mein Bestes tun werde, um Ihnen nicht wehzutun, doch ein gewisses Maß an Unbehagen lässt sich beim ersten Mal leider nicht vermeiden.«
    Gillian blickte in seine grauen Augen und fragte sich, wie sie je auf den Gedanken hatte kommen können, sie mit Eis zu vergleichen. Denn jetzt loderte ein Feuer in ihnen, das sie vom Kopf bis zu ihren nackten Füßen in Wärme hüllte. Es war ihr egal, wie viel Unbehagen der Abend ihr noch bringen mochte; sollte er sie von ihr aus kneifen, bis sie von grünen und blauen Flecken übersät war, sollte er sie doch quälen, sie in seinem Kerker auf die Streckbank spannen – solange sie das Ziel der feurigen Leidenschaft dieser herrlichen Augen war.
    Er legte seine Hände um ihre Taille und zog sie noch näher. »Auf Nethercote gibt es keinen Kerker. Hat Ihre Tante Sie mit den Abläufen der heutigen Nacht vertraut gemacht?«
    »Na ja, sie hat es zumindest versucht. Aber ich fürchte, irgendwann konnte ich ihr nicht mehr folgen. Ich hatte gehofft, Sie würden mir alles erklären.« Gillian blickte so versonnen, dass Noble sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Nach dem, wie sie bisher auf seine unschuldigen Küsse reagiert hatte, schlummerte ein reiches Vorkommen an ungenutzter Leidenschaft in ihr, doch hatte er eigentlich erwartet, dass sie – wie die meisten Jungfrauen – ihrer Hochzeitsnacht mit Angst oder gar Entsetzen entgegensah.
    »Ich würde es Ihnen lieber zeigen als erklären«, hauchte er in ihr Haar, während er ihr den Morgenmantel von den Schultern schob. Gillian erzitterte, als die kalte Luft durch den hauchdünnen Stoff ihres Nachthemdes kroch.
    »Kalt, mein Herz?«, fragte Noble, während seine

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