Ein Lord mit besten Absichten
Lippen über ihren elfenbeinfarbenen Hals und ihre zierliche Schulter glitten. Gillian krallte sich mit beiden Händen in sein Haar und hielt ihn verzweifelt fest. Sie hatte keine Ahnung, was er da tat – also davon, dass er sie
kosten
würde, hatte Tante Honoria ganz bestimmt nichts erwähnt , – aber sie wollte nicht, dass dieses wunderbare Gefühl aufhörte. Er tauchte seine Zunge in die kleine Kuhle hinter ihrem Ohr und saugte an einem Ohrläppchen.
»Oh Herr im Himmel«, stöhnte sie. Was Noble da mit ihr anstellte, konnte gewiss nicht richtig sein. Dass er dafür sorgte, dass Flammen des Verlangens durch ihren Körper züngelten. Züngelten … Zunge, großer Gott, er streichelte sie
mit seiner
Zunge
! Gillians Haut begann zu prickeln, als er ihr das Nachthemd über Schultern und Hüften schob und ihre Füße sich inmitten eines Meeres aus Stoff wiederfanden. Noch bevor sie Zeit hatte, sich Gedanken über ihre Blöße zu machen, hob er sie hoch und trug sie ein paar Schritte weit zu ihrem Bett, ehe er stehenblieb, sich umdrehte und den Weg in sein Zimmer einschlug. Gillian kam nicht einmal dazu, sich in seinem Schlafzimmer umzusehen, da er sie bereits mit äußerster Behutsamkeit auf seinem Bett absetzte. Sie stützte sich auf einen Ellbogen und beobachtete ihn genau, als er seine Kleidung ablegte.
»Nun, das beantwortet schon eine ganze Reihe von Fragen«, murmelte sie, als sie auf seine Erektion starrte und dann zu Nobles völliger Überraschung, größtem Erstaunen und unendlicher Dankbarkeit neugierig die Hand ausstreckte, um ihn zu berühren.
»Ja, in der Tat, das erklärt so einiges. Tue ich dir weh?«, fragte sie, als ihre Berührung ihm einen kehligen, schmerzartigen Laut entlockte.
So vorsichtig wie nur möglich entfernte Noble die Hände seiner Frau von seinem besten Stück und drückte sie – fest entschlossen, die Hochzeitsnacht nicht zu einem kurzen Vergnügen werden zu lassen – mit zusammengebissenen Zähnen in die Kissen, um sich dann schwer atmend neben ihr niederzulassen.
»Du schwitzt ja. Ist dir etwa zu heiß? Soll ich ein Fenster öffnen? Oder etwas Erfrischendes holen? Soll ich dir Luft zufächeln?« Gillian kuschelte sich eng an ihn, legte eine Hand auf seine Brust und ließ ihre Finger langsam um eine der flachen, braunen Brustwarzen kreisen. Mit einem energischen Griff fing er ihre Hand ein und hielt sie fest. Diese Nacht würde er nie überstehen. Entweder würde er gleich für ihr vorzeitiges Ende sorgen oder Gillians unschuldige Zärtlichkeiten brächten ihn um. Er biss die Zähne zusammen und versuchte, an etwas anderes zu denken, als tief in sie hineinzustoßen.
»Nein, nein, alles in Ordnung. Bleib einfach liegen und rühr dich nicht. Und wenn du auch nur ein kleines bisschen Mitleid mit mir hast, fass mich nicht mehr da an!«
Gillian riss die Hand zurück. »Tut mir leid. Ich dachte, das sei erlaubt.«
Noble schluckte schwer an dem Kloß, der sich plötzlich in seiner Kehle gebildet hatte. »Ist es ja auch, und unter normalen Umständen sogar sehr willkommen, aber dies, meine Liebe, sind keine normalen Umstände.«
»Ach.« Sie lag neben ihm und fragte sich, ob sein Atem immer so stockend ging. Auf Dauer konnte es bestimmt nicht gesund sein, so flach zu atmen. Wenn sie ihn streichelte, so wie sie es bei ihren Hunden machte, wenn die sich aufregten, würde er sich vielleicht beruhigen und sein Atem wieder normal gehen. Sie befreite ihre Hand und strich ihm zärtlich über die Brust, von der Schulter bis zum Bauchnabel.
»Oh Gott.«
Obwohl Gillian annahm, dass es ein Gebet sein sollte, klang es doch eher nach großen Qualen. Dann hatte er wahrscheinlich Schmerzen. Sie hob den Kopf, sodass ihre Lippen nur noch einen Hauch von seinen entfernt waren. »Tut dir etwas weh, Noble?«
Er stieß ein leises Stöhnen an ihren Lippen aus und packte mit einer Hand ihren Kopf, um ihren Mund erobern zu können.
»Dein Kopf vielleicht?«, fragte sie, und die Worte erstarben in ihrer Kehle.
Auch ihr Atem ging jetzt unregelmäßig, wogegen sie nicht viel tun zu können schien, da Nobles Zunge jetzt ihren Mund erkundete wie ein Forscher eine recht feuchte Höhle. Unfähig, den aufwallenden Gefühlen und Sehnsüchten zu widerstehen, die ihren Körper überschwemmten, presste sie sich an ihn, was seiner Brust ein weiteres tiefes Stöhnen entlockte. Dann lag sie plötzlich auf dem Rücken und er über ihr.
»Ich hatte mir fest vorgenommen, dies hier hinzubekommen, das schwöre ich«,
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