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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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draußen darf, wenn’s dem Herrn genehm ist.«
    »Du bist keine Gefangene, verdammt noch mal, aber ich erwarte, dass du da bleibst, wo du hingehörst. Wenn ich einen Befehl erteile, dann wird er widerspruchslos ausgeführt.« Noble atmete tief durch. Herr im Himmel, war sie hübsch, sogar in schäbiger Jungenkleidung. Eine Verkleidung, die ihren Zweck absolut verfehlt hatte. Lange rote Haarsträhnen quollen unter einer blauen Strickmütze hervor, und keinem Mann, der Augen im Kopf hatte, wären ihre weiblichen Rundungen entgangen, die sich unter der eng sitzenden schwarzen Weste und den Kniebundhosen abzeichneten. Eine Bewegung hinter ihr erinnerte ihn daran, dass sein Sohn auch noch da war. Die Flut der Erregung in seinen Lenden ebbte so abrupt ab, als hätte man ihm einen Eimer eiskaltes Wasser übergeschüttet.
    »Ich verstehe«, erwiderte Gillian steif, erhob sich, nachdem sie ihre Finger befreit hatte, und ging zum Fußende des Bettes. »Mir war nicht klar, dass du mir einen
Befehl
erteilt hattest.«
    »Das habe ich aber. Und du hast diesen Befehl missachtet.«
    Obwohl Gillian nichts darauf erwiderte, konnte Noble ihrer Miene entnehmen, dass ihr diese Bemerkung nicht gefiel. Offensichtlich brauchte sie auch Nachhilfe darin, ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen, damit sie nicht immer wieder in Situationen geriet, die sie nicht beherrschte. Der jetzige Zeitpunkt war aber eher ungeeignet, um mit dem Unterricht zu beginnen.
    »Das Fehlen einer klaren Ordnung, liebe Gattin, führt zu Chaos, und Chaos ist etwas, das stört – es kostet Zeit, raubt Energie, die woanders besser eingesetzt werden könnte, und blockiert den Geist durch unnütze Sorgen und Gedanken, wenn er doch von Ruhe und Frieden erfüllt sein sollte. Stimmst du mir darin zu?«
    Gillian hörte ihm mit großen Augen und bebenden Lippen zu. Offensichtlich beeindruckte sie seine Art, Sachverhalte so anschaulich darzustellen. Sie schwieg, nickte kurz und verschränkte die Arme vor der Brust, wodurch sich ihre kurze Jacke nach oben zog und die sanften Kurven ihrer Hüften noch deutlicher hervortraten. Noble räusperte sich und fuhr mit seinen Ausführungen fort.
    »Ich werde mein Bestes geben, um Ordnung in das Chaos zu bringen, das dich auf Schritt und Tritt zu verfolgen scheint. Aber es wird weiß Gott nicht einfach werden.« Waren ihre Beine letzte Nacht eigentlich auch schon so lang gewesen? Ihre Hose schien gar nicht aufhören zu wollen und umschloss endlos lange Schenkel. Noble dachte kurz daran, wie sich ihre Beine um seine Hüften geschlungen hatten, ehe er sich mit einem Ruck besann und zum Thema zurückkehrte. Solange sein Sohn anwesend war, durfte er nicht an die Beine seiner Frau denken. Weder an deren Länge noch daran, wie seidenglatt ihre wohlgeformten Waden sich angefühlt hatten, als sie sie über seinen … Großer Gott, noch eine Minute länger, und er würde sich in große Verlegenheit bringen. Grimmig lenkte Noble seine Gedanken auf Seuchen, Kriege und andere Gräuel.
    »Damit dein Leben die Ruhe und Freude erlangt, nach der du dich, wie ich sehr wohl weiß, sehnst«, fuhr er mit rauer Stimme und zusammengepressten Zähnen fort, »musst du meine Befehle befolgen, ohne sie infrage zu stellen. Durch mich wirst du lernen, dein Leben in geregelte Bahnen zu lenken, und nicht mehr von einem unangenehmen Vorfall in den nächsten stolpern. Du bist zwar undiszipliniert, meine Liebe, aber kein hoffnungsloser Fall.«
    Nick ging zu Gillian und stellte sich neben sie. Sie drehte sich um und legte einen Arm um seine Schultern, wodurch sich ihre Jacke noch höher zog. Ihre Hose trug nicht dazu bei, die verlockende Silhouette ihres Hinterteils zu verbergen. Ganz im Gegenteil, dachte Noble mit wachsender Panik. Nicht einmal der Anblick seines Sohnes, der dicht neben ihr stand, konnte die Erinnerungen aufhalten … Erinnerungen an ihren warmen Po und wie intim sie sich am ersten Morgen an ihn geschmiegt hatte oder an die überbordende Eile, mit der er seine Frau geweckt hatte – aus Gründen, die ihr für den Rest des Tages ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hatten. Zwei ruhig auf ihn gerichtete Augenpaare machten ihm plötzlich bewusst, dass er – nackt und ans Bett gefesselt – seiner Frau einen Vortrag hielt. »Gillian, der Schlüssel.«
    Gillian nahm den Schlüssel von ihrem Stiefsohn entgegen. »Wenn ich dir noch ein oder zwei Fragen stellen dürfte, Noble.«
    »Mach mich los und ich beantworte sie dir mit dem größten Vergnügen.«

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