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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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er nichts dagegen unternehmen konnte. »Sch, mein Liebling. Schlaf jetzt. Du hast nichts getan, was mein Missfallen erregt.«
    Sie murmelte etwas gegen seine Kehle, was er jedoch nicht verstand, da ihm sein Puls laut in den Ohren dröhnte.
    Gillian spürte, wie die Anspannung aus seinem Körper wich, als sie mit den Lippen an seinem Hals in seinen Armen lag. Seine Dämonen waren erstaunlich mächtig zurückgekehrt und trieben ihn wieder von ihr weg. Den Auslöser dafür kannte sie: die Intimität ihres Beisammenseins, jenes überwältigende Gefühl des Einsseins; dieser Ausdruck der Liebe förderte offenbar all den Schmerz zutage, den er wegen des Todes seiner ersten Frau noch immer empfand. Gillian hörte, wie sein Herz allmählich zur Ruhe kam und schließlich stark und gleichmäßig schlug, während sie über eine Zukunft nachdachte, die ihr plötzlich trost- und endlos erschien. Wie sollte sie einen Geist besiegen, dessen Existenz Noble leugnete? Wie sollte sie seine Liebe erlangen, wenn er den Tod seiner geliebten ersten Frau offenbar noch nicht überwunden hatte? Zum wahrscheinlich tausendsten Mal fragte sie sich, was in der Nacht, als Elizabeth starb, nur geschehen war und warum Noble für ihren Tod verantwortlich gemacht wurde. Wie konnte man einen Mann, der noch immer so gewaltige Trauer empfand, für einen eiskalten Mörder halten?
    Der einzige Weg, ihr Ehebett vom Schreckgespenst namens Elizabeth zu befreien, bestand darin, ihrem Geist endlich seine wohlverdiente Ruhe zu verschaffen. Noble stieß ein leises Schnarchen über ihr aus, ehe er sich mit einem Brummen auf die Seite rollte und sie dabei mitnahm. Dann zog er sie an seine Brust zurück, schmiegte seine Beine an ihre und legte schwer einen Arm um ihre Taille. Gillian lächelte schläfrig vor sich hin, als sie sich in seine Wärme hüllen ließ. Sie würde dafür sorgen, dass Elizabeths Schatten, der auf ihrer Ehe lastete, verschwand. In den erholungsbedürftigen Winkeln ihres Verstandes tauchten die verschwommenen Umrisse eines Plans auf. Sie würde so vorgehen wie in Charlottes heiß geliebten Romanen und sowohl Elizabeths vorzeitigem Tod als auch dem Geheimnis auf den Grund gehen, wem daran gelegen war, dass Noble etwas zustieß. Und sobald sie die Wahrheit erfahren hätte, könnte sie Noble helfen, seine Ängste zu überwinden, und ihm beibringen, sein Herz wieder zu öffnen. Sie kuschelte sich an seine Brust und ließ zu, dass der Schlaf sie allmählich übermannte. Morgen würde sie mit ihren Nachforschungen beginnen. Morgen würde sie für ein Leben voller Ruhe und Ordnung sorgen.
    »Ich lasse nicht zu, dass du dich über meine Befehle hinwegsetzt. Wenn es nach dir ginge, wäre unser Leben völlig ungeordnet, strukturlos und ausgesprochen turbulent, was ich auf keinen Fall dulden kann! Ich
verlange
, dass unser Leben Struktur und Ordnung besitzt. Und ich
verlange
, dass du tust, was ich dir sage.«
    »Ich setze mich doch gar nicht über deine Befehle hinweg, ich bitte dich nur, sie noch einmal zu überdenken.«
    Noble zeigte mit dem Messer, mit dem er sich gerade Marmelade auf eine Scheibe Toast gestrichen hatte, auf die beiden Hunde, die mit hoffnungsvollen Blicken neben ihm saßen, während ihnen der Sabber von den Lefzen tropfte.
    »Du stellst zu viele Fragen, Gillian. Charles! Machen Sie sich nützlich und schaffen Sie die Hunde in den Stall. Piddle setzt uns noch den ganzen Teppich unter Wasser.«
    »Das ist Erp, der so geifert. Piddle ist derjenige, der sich gerade sehr unanständig leckt. Wirklich Noble, wenn du doch nur erkennen würdest, dass ich, wenn ich hier bin …«
    »Wenigstens fallen sie nicht mehr auf andere Weise so unangenehm auf«, stellte er fest, als er schnupperte und den Hunden einen finsteren Blick hinterherwarf, während der Lakai sie nach draußen führte. Dann richtete er die Aufmerksamkeit wieder auf seine Frau. Gillian spürte ihr Frühstück, das ihr jetzt schwer wie ein Stein im Magen lag. Es war nur zu seinem Besten. Eines Tages würde er ihr auf Knien danken, dass sie sich eingemischt hatte. Bis dahin hieß es, standhaft zu bleiben. Sie straffte die Schultern und blickte ihm fest in seine wundervollen silberfarbenen Augen.
    »Wenn du mich zurückschickst, komme ich einfach wieder her.«
    Seine Augen verengten sich, während ein Muskel an seinem Kinn zuckte. Seltsam, dass ihr dieses Zucken nicht schon eher aufgefallen war. »Drohen Sie mir etwa, Madam?«
    Jetzt galt es, die Worte mit Bedacht zu wählen, damit

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