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Ein Lord mit besten Absichten

Ein Lord mit besten Absichten

Titel: Ein Lord mit besten Absichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Minuten.
    »Ich hoffe, du bist nicht beleidigt … Ich hoffe, es macht dir nichts aus, wenn ich … das heißt, wenn ich …« Sie fuhr mit der Zunge über die empfindsame Unterseite der Spitze seiner Lust und spürte, wie sein Körper von einem Beben erfasst wurde.
    Noble korrigierte seine Berechnungen. Mit etwas Glück hielt er noch vier Sekunden durch.
    Der Ausdruck völliger Entrückung in seinen Augen erstaunte Gillian – natürlich hatte sie gehofft, ihn beglücken zu können, doch so, wie es aussah, hatten ihre Zuwendungen stärkere Auswirkungen als angenommen. Für weitere Überlegungen blieb ihr allerdings keine Zeit mehr. Drei Sekunden nachdem sie sein bestes Stück in den Mund genommen hatte, riss er sie hoch und warf sie – noch ehe sie wusste, wie ihr geschah – aufs Bett, wo sie sich augenblicklich unter seinem vor Anspannung bebenden Körper wiederfand.
    »Jetzt bin ich an der Reihe«, krächzte er, ehe sein Mund Besitz von ihrem ergriff. Sie schwelgte in der Leidenschaft und Wärme seines Mundes und fragte sich, ob sie je genug von ihm bekommen würde. Was dann für sehr lange Zeit ihr letzter bewusster Gedanke war.
    Noble rollte von seiner Frau herunter und blieb erschöpft auf dem Rücken liegen. Gerne hätte er ihr gesagt, welch überwältigende Befriedigung sie ihm verschafft hatte, aber er besaß nicht mehr genügend Energie, um die Lippen zu bewegen, geschweige denn sein Gehirn dazu zu bringen, mehr als zwei Worte sinnvoll aneinanderzureihen. Dieser Gedanke schwirrte ihm so lange im Kopf herum und nagte am Rande seines Bewusstseins, bis er an nichts anderes mehr denken konnte. Warum war es die pure Wonne, sich mit Gillian zu vereinen? Warum machte es den Eindruck, dass ihre Wärme selbst in die hinterste Ecke seines eisigen Ichs drang? Es war nicht gut, wenn sich ein Mann so stark von den Gedanken an seine Frau vereinnahmen ließ und er seine Kontrolle derart leicht über Bord warf. Wenn sie schon jetzt, nachdem sie gerade mal zwei Tage verheiratet waren, diese Wirkung auf ihn ausübte, welche Macht würde sie dann in einer Woche haben? In einem Monat? Einem Jahr?
    Gillian stupste ihn am Arm an. Er wusste zwar, was sie wollte, war jedoch von der Richtungsänderung, die seine Gedanken vorgenommen hatten, viel zu aufgewühlt. Denn da war es wieder – das, was er unter Verschluss zu halten versucht hatte; das, von dessen Rückkehr er überzeugt gewesen war. Jenes schreckliche Wissen, jene düstere Wahrheit, jene Dunkelheit, die sich mit trügerischer Trägheit in seinem Innern wand und dabei die Kälte und Angst weckte, die ihm allzu vertraut waren. Er schloss die Augen und akzeptierte, dass es wieder da war.
    Wenn er die Macht über sein Herz aus den Händen gab, würde sie ihn verraten.
    Gillian stupste ihn noch einmal an und stützte sich auf einen Ellbogen, als sie seine Ernüchterung bemerkte. »Hat es dir nicht gefallen? Dein Ding ist wieder ganz schlaff. Ich dachte, das würde bedeuten, du hättest deinen Spaß gehabt. Habe ich da etwas falsch verstanden?«
    Er durfte sich nicht hinreißen lassen. Er durfte ihr nicht die Gelegenheit geben, ihm das Herz zu brechen, wie Elizabeth es getan hatte. Ein zweites Mal würde er das nicht ertragen – bei seiner ersten Frau war der Schmerz schon gewaltig gewesen, doch bei Gillian, das sagte ihm sein Bauchgefühl, wäre er nicht zu ertragen. Elizabeths Verrat hatte ihm das Herz gebrochen; Gillians Verrat wäre sein Ende.
    »Noble?« Sie legte eine Hand auf seine Brust und spürte, dass sein Herz immer noch wie wild schlug. »Habe ich irgendetwas getan, das dir missfällt?«
    Sie klang verletzt und verwirrt zugleich. Noble kämpfte mit zusammengebissenen Zähnen gegen den Drang, sie in den Arm zu nehmen und ihre Zweifel mit zärtlichen Worten zu zerstreuen, seinen Kopf an ihren köstlich duftenden Hals zu schmiegen und sie festzuhalten, bis ihr Licht das schaurige Biest in seiner Seele vertrieben hatte. Doch er brachte es nicht über sich. Er konnte ihr nicht geben, was sie wollte. Er konnte nicht zulassen, noch einmal so verwundbar zu sein.
    Ein stechender Schmerz durchbohrte seine Brust und brannte sich mit untrüglicher Zielgenauigkeit durch Eis, Haut und Fleisch direkt in sein Herz. Er langte an die schmerzende Stelle und spürte die Feuchtigkeit einer einzelnen Träne, als er darüberrieb. Sofort wurde er von heftigen Schuldgefühlen gepackt. Er zog sie stürmisch in die Arme, bettete ihren Kopf unter sein Kinn und wusste nur allzu gut, dass

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