Ein Lord mit besten Absichten
hatte, und widmete sich dann ein Weilchen den beiden Brüsten, die ebenfalls wieder beachtet werden wollten.
»Oh ja, wunderschön, Liebster.« Gillian wand sich unter ihm, als sie versuchte, seinen neugierigen Finger mit den Beinen zu umschließen und ihn weiter hineinzuziehen. »Wunder…, wunderschön.«
Noble lachte leise vor sich hin, als er seine Hosen abstreifte und dann mit beiden Händen über Gillians Beine strich, um sie für ihn zu spreizen. »Eigentlich wollte ich sagen, dass ich es schön finde, dass es Nick in London gefällt.«
»Ach das, ja.« Gillian beobachtete, wie Noble sich daranmachte, ihre Schenkel zu küssen. Ihre Gedanken zerstreuten sich wie Pusteblumen in stürmischem Wind. Wollte er etwa … würde er tun, was er letzte Nacht getan hatte? Diese Stelle mit der Zunge berühren? Oh Gott, er wollte es tatsächlich. Sie krallte sich in den Teppich, auf dem sie lag, und merkte, wie sich ihr Rücken aufwölbte, als Nobles heißer Atem über ihr Allerheiligstes strich. »Er hat mir erzählt, wie glücklich er hier ist, das wollte ich dich einfach nur wissen lassen … wissen lassen … gütiger Himmel, Noble, hör nicht auf!«
Und er hörte nicht auf. Bis sie sich unter ihm aufbäumte, in sein Haar krallte und immer und immer wieder seinen Namen rief, als er sie Höhen erklimmen ließ, die sie nicht für möglich gehalten hätte. Dann kniete er sich zwischen ihre Beine und blickte in ihr erhitztes Gesicht und die von Leidenschaft erfüllten Smaragdaugen.
Nobles letzter zusammenhängender Gedanke, kurz bevor er in die köstlichen Tiefen seiner Frau stieß, war sein inständiges Flehen, dass jetzt bloß keiner seiner Diener auf die Idee kommen möge, zur Tür hereinzuspazieren – wobei er wahrscheinlich selbst dann nicht mehr hätte aufhören können, wäre die gesamte Dienerschaft aufmarschiert und zum Zuschauen geblieben.
»Was meinst du mit, er hat dir erzählt, er wäre glücklich hier?«
Gillian, die zwar völlig erschöpft, aber satt, zufrieden und glücklicher denn je an der Brust ihres Mannes kuschelte, hob den Kopf. Noble lag mit dem Blick zu ihr auf der Seite, hatte die Arme um sie geschlungen und atmete im selben Rhythmus wie sie, so wie auch ihre Herzen, da war sie sicher, im selben Takt schlugen. Träge hob sie einen Finger und strich ihm über den Nasenrücken. Wie war es nur möglich, dass sie sich von Mal zu Mal weniger als eine aus ihr selbst bestehende Einheit empfand und immer mehr als die Hälfte eines aus ihr und Noble zusammengesetzten Ganzen, wenn sie sich liebten?
Spürte auch er, dass er ein Teil von ihr war? Sie hoffte es. Sie wollte, dass er ihr sein Herz anvertraute, genauso wie sie ihm ihres anvertraute. Sie seufzte und fragte sich, ob er wusste, dass sie ihren wertvollsten Besitz in seine Hände gelegt hatte.
»Das weiß ich«, sagte er mit einem unergründlichen, düsteren Blick, während er sie an sich zog und ihren Kopf unter seinem Kinn verstaute. »Ich werde es sicher aufbewahren, mein Schatz.«
Eigentlich hätte ihre unselige Angewohnheit ihr wieder mal die Schamesröte ins Gesicht treiben müssen, doch andererseits, überlegte sie, lag sie hier mitten am Tage nackt auf dem Teppich der Bibliothek, nachdem sie gerade etwas getan hatte, das eher unüblich für diesen Ort war. So gab es bestimmt jede Menge anderer Dinge, die Anlass zum Erröten gegeben hätten!
»Woher weißt du, dass Nick glücklich ist, in London zu sein?«
»Hm? Nick? Das hat er mir gesagt.« Auf jeden Fall war ihr Lord der Lenden ein Mann, der ein Thema erst dann fallen ließ, wenn er es gründlich erörtert hatte. Ihre Lippen formten sich zu einem Lächeln, als sie sich daran erinnerte, wie gründlich er sich mit ihr befasst hatte. Gründlichkeit war alles andere als eine schlechte Eigenschaft bei einem Mann.
»Er hat zu dir gesagt, dass er es genießt, hier zu sein?«
»Ja.« Sie legte den Kopf in den Nacken, um seinem Blick zu begegnen. Er runzelte die Stirn.
»Er hat es dir
gesagt
?«
Sie stieß ein leicht gereiztes Brummen aus. Hatte er etwa Bohnen in den Ohren? »Wie sonst, meinst du, hat er mich wissen lassen, dass es ihm in London gefällt?«
Noble runzelte die Stirn. »Dir ist aber doch sicher schon aufgefallen, dass mein Sohn nicht spricht, Liebes?«
»Natürlich ist es mir aufgefallen. Das ist ja nicht zu übersehen, Noble.« Gillian schob sich ein Stück von ihm weg und sah ihn etwas beleidigt an.
»Und trotzdem erzählst du mir, er hat mit dir
gesprochen
.
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