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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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gegenüber. Runde
Eins für die blaue Ecke!
     
    Marc kapitulierte nicht. „Also gut, Christina. Es ist alles
okay, hörst du? Dieser ganze Spuk wird bald ein Ende haben. Es wird alles gut!
– Versprochen! Du wirst niemandem schaden. Dafür habe ich schon gesorgt. –
Christina, ich ver-spre-che es dir!“
    Der Zaubersatz! Da war er wieder! Irgendetwas musste
passiert sein. Warum war er sich seiner Sache so sicher?  Marc hatte ihr soeben
versprochen, dass alles wieder gut würde.
    „Der Spuk wird bald ein Ende haben.“ Er hatte ihr gerade
versprochen, dass sie ihm nicht schaden konnte. Was hatte das zu bedeuten?
    Der Verstand stand wankend auf seinen Füßen. Er hatte soeben
einen gigantischen Kinnhaken vom übermächtigen Bauchgefühl einstecken müssen.
Die rote Ecke führte nach Punkten!
    „Was ist passiert, Marc? Was ist denn los?“ Sie weinte nicht
mehr, und ihre Augen funkelten voller Hoffnung und Leben. Marc hakte nach und
lachte sie verschmitzt an. „Vertraust du mir?“
    Was für eine Frage? Wem sollte sie denn vertrauen, wenn
nicht ihm? „Ja, natürlich vertraue ich dir!“ Er strich ihr liebevoll über das
Haar. „Glaubst du mir, dass alles wieder gut wird?“
    „Du hast es gerade versprochen“, antwortete Christina.
„Möchtest du meine Frau werden, Prinzessin?“
    Das Bauchgefühl hatte seine altbewährte Durchschlagskraft
wiedergefunden und verpasste dem Verstand einen monströsen rechten Haken. Der Verstand
strauchelte, und das Bauchgefühl setzte noch einmal mit einem gezielten Treffer
in die Magengrube nach. Daraufhin krümmte sich der angeschlagene Gegner,
knickte in der Ringmitte ein und musste angezählt werden. Acht, Neun, aus! –
K.o.-Sieg für die rote Ecke! Der Kampf war aus! Das Bauchgefühl riss die Arme
zur Siegerpose in die Luft. Das Publikum raste vor Begeisterung, und der
ohnmächtige Verstand wurde vom Notarzt abtransportiert. 
    „Wenn das so ist, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen,
Marc. Ja, ich würde dich sehr gerne heiraten!“
    Sie wollte gar nicht wissen, aus welchem Grunde er so
selbstsicher war. Christina war überhaupt nicht neugierig darauf, warum er ihr
wie selbstverständlich versprechen konnte, dass alles wieder in Ordnung kommen
würde. Sie nahm sein Versprechen ohne die geringste Skepsis an und gab ihm ihr
Schicksal voller Vertrauen in seine Hände.
    Absolut überwältigt von ihrem blinden Glauben an seine
Verlässlichkeit, setzte er sich zu ihr auf den Rücksitz des Taxis und küsste sie
zärtlich. Erst jetzt wurde ihnen wieder bewusst, dass sie ja gar nicht alleine
waren. Die immer lauter werdende Geräuschkulisse um sie herum, weckte sie aus
ihrem Glücksmoment. „Ich denke, wir gehen jetzt besser ins Haus.“ Er stieg aus
und half ihr aus dem Wagen.
    Marc bezahlte den Fahrer, holte Christinas Gepäck aus dem
Kofferraum und beantwortete ruhig die Fragen der neugierigen Berichterstatter.
    „Marc, wussten Sie von Frau Klasens Vergangenheit?“
    „Ja.“
    „Seit wann wissen sie davon?“
    „Schon lange.“
    „Wie haben Sie davon erfahren?“
    „Sie hat es mir erzählt.“
    „Haben Sie denn keine Angst?“
    „Nein.“
    „Werden Sie Frau Klasen wirklich heiraten?“
    „Ja.“
    „Was werden Ihre Fans dazu sagen?“
    „Ich weiß es nicht.“
    „Haben Sie keine Angst, dass Sie eventuell keine Platten mehr
verkaufen können?“
    „Nein, habe ich nicht. – So, ich glaube es ist alles gesagt,
was zu sagen war. Ich möchte Sie jetzt bitten, mein Grundstück zu verlassen.
Vielen Dank.“
    Die Reporter begannen ihre Kameras einzupacken. Hier schien
sich jetzt nichts Weiteres mehr abzuspielen, und jeder beabsichtigte nun der
Erste zu sein, der einen fertigen Bericht bei seiner Redaktion einreichen
wollte.
     
    Als sie die Haustüre hinter sich geschlossen hatten, nahm er
sie kurzerhand auf den Arm, trug sie auf direktem Wege ins Schlafzimmer hinauf
und ließ sie unsanft auf das Bett fallen. „So etwas machst du nie wieder!
Versprichst du mir das?“
    „Alles, was du willst! Das verspreche ich dir. Aber nur
unter einer Bedingung!“ Marc runzelte besorgt die Stirn. „Bedingung? Was soll
das denn schon wieder bedeuten?“ Christina lachte. „Du darfst den ganzen
restlichen Tag dieses Bett hier nicht verlassen und musst mich heute so richtig
... glücklich machen.“ Sie brauchte nichts mehr hinzuzufügen. Mit diesem
Abkommen war Marc blind einverstanden. Mit einem kraftvollen Luftsprung
hechtete er auf das Bett und blieb augenscheinlich

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