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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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Tour über Land gemacht hätte. Babsie hatte
sich seinerzeit nur verächtlich an die Stirn getippt und ihn gefragt, ob er
pleite wäre und den Sprit für das Auto nicht mehr bezahlen könne.
    Christina hatte sich für Fahrten in die Stadt das schwarze
Porsche Cabriolet ausgesucht. „So einen kann ich fahren. Da kenne ich mich
aus“, begründete sie ihm ihre Auswahl. Bei einer gemeinsamen Probefahrt, musste
sie ihm allerdings noch ihr Fahrvermögen unter Beweis stellen. Sie machte ihre
Sache sehr gut, und Marc überließ ihr den PS-starken Sportwagen mit gutem
Gewissen.
    Marc empfand sein Leben als pure Harmonie. Er stellte immer
wieder zufrieden fest, noch nie so ausgeglichen und glücklich gewesen zu sein.
Christina lieferte ihm beinahe täglich unbewusste Bestätigungen, alles richtig
gemacht zu haben. Sein Entschluss, alles dafür zu geben, um sorglos mit ihr
leben zu können, war der beste und richtigste Schritt seines Lebens gewesen.
Nichts auf der Welt könnte ihm in Zukunft gleichermaßen wertvoll sein wie sein
Privatleben und die Partnerschaft mit dieser Frau, mit der es eigentlich
niemals langweilig oder eintönig sein konnte, denn Christina war mit ihrem
neuen, von allen Lasten befreitem Lebensgefühl immer für eine Überraschung gut
und sorgte für frischen Wind in der Villa-Stevens.
     
    So kam er eines Nachmittags nach Hause und traute zunächst
seinen Ohren und anschließend seinen Augen nicht. Schon vor der
Grundstücksauffahrt war ihm die ohrenbetäubende Musik aufgefallen, die durch
die beschauliche Landschaft tönte. Als sein Garagenhof in Sichtweite gekommen
war, entdeckte er seine zukünftige Frau in knappem Hotpants und Sonnentop, den
Gummistiefeln des Gärtners, mindestens Größe sechsundvierzig, und neben sich,
das auf volle Lautstärke gedrehte Radio. Sie sang aus Leibeskräften mit,
während sie ihren Sportwagen von Hand wusch. „Was machst du denn da?“, staunte
er perplex über ihr Tun. Noch nie hatte eine Frau auf seinem Grundstück einen
Wagen gewaschen. „Ach, Marc. Es ist so schön hier draußen, und der Kleine hatte
eine Wäsche dringend nötig. Das geht doch nicht! So ein toller Flitzer muss
immer blitzblank gewienert sein. Ich mache das gerne, ehrlich! Willst du nicht
auch mal? Autowaschen macht echt Spaß!“ Ehe er sich versah, hatte sie auch
schon den Schlauch auf seinen Ferrari gerichtet und den verdutzten Superstar
gleich mit geduscht. „Du solltest dir lieber auch Gummistiefel anziehen, sonst
kriegst du nasse Füße!“, feixte sie. Autowaschen machte echt Spaß. Das musste
auch er am Ende einsehen.
    Mia und die Putzhilfe durften nun auch nicht mehr im
Schlafzimmer und dem dazugehörigen Badezimmer saubermachen. Außerdem wusch und
bügelte Christina ihre Wäsche auch lieber selber. „Das alles ist unser ganz
privater Bereich. Das geht niemanden etwas an“, rechtfertigte sie ihre
Entscheidung, auf seine Frage nach dem Warum.
    Irgendwann traf Marc sie im Garten an, als seine zarte
Lebensgefährtin gerade dabei war, einen Umriss für einen Gartenteich zu graben.
„Christina, du hast ja wirklich ganz tolle Ideen, absolut. So einen Teich fände
ich auch wunderbar. Aber den werden der Gärtner oder ich ausheben. Das ist doch
viel zu schwer für dich!“, schimpfte er. „Ay, tonterías! So ein Quatsch, Marc!
Bis der Gärtner kommt, bin ich doch längst damit fertig“, hielt sie ihm
entgegen und buddelte fleißig weiter. Marc nahm ihr energisch den Spaten aus
der Hand. „Christina, ich finde es wirklich super, was du alles selber machen
kannst. Aber so geht das nicht, jedenfalls im Moment nicht! Stell dir vor! Wenn
jetzt zufällig letzte Woche, oder wann auch immer, eine meiner lahmen Spermien
durch deine gesenkte Gebärmutter ... Wer weiß, was bei körperlicher Anstrengung
alles passieren kann? Vielleicht wären wir dann schon schwanger gewesen und
hätten es noch nicht einmal bemerkt!“
    Es war schon rührend, wie er sich um sie sorgte, und seine
Umsicht war ja auch nicht unbegründet. Rein theoretisch könnte sie bereits in
anderen Umständen sein. „Wir sind aber nicht schwanger, cariño. Definitiv
nicht! Aber du hast Recht. Wir sollten das Schicksal nicht allzu sehr
herausfordern, das haben wir ja wohl schon genug in Anspruch genommen. Das
kannst du morgen den Gärtner machen lassen. Aber ich habe die Oberaufsicht über
das „Projekt Gartenteich“!“
    „Versprochen, Prinzessin!“
     
    Wenn sie gemeinsam in Hamburg unterwegs waren, und er sie zu
einem chicen

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