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Ein Macho auf Abwegen

Ein Macho auf Abwegen

Titel: Ein Macho auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hitzblech
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klar! – Onkel! – Williken,
Onkel wirs’e. Wat sachs’de dazu?“
    Willi freute sich sofort ganz doll auf das Onkelwerden. Er
wedelte kräftig mit dem Schwanz und sprang bellend an den Beinen seines
Frauchens hoch.
    Marc konnte nicht fassen, was er da gerade gehört hatte.
Gemäß Mias Abwägung wäre der fette Dackel Willi sein Bruder. Er schlug sich mit
der flachen Hand an die Stirn. „Ich glaub’s ja wohl nicht!“ Ihr Nachwuchs
sollte einen dicken Fress- und Kläffdackel zum Onkel bekommen. Er bückte sich
hinunter und sprach mit dem Rauhaardackel in dem gleichen Ton, den sein
Frauchen immer anschlug. „Aber Williken! Es kann auch sein, dass du Tante
wirst. Was sagst du denn dazu? Wir wissen ja noch gar nicht, ob es ein Junge
oder Mädchen wird, ne?“
    Onkel oder Tante? Das war Willi vollkommen einerlei. Er
freute sich mächtig und hopste augenblicklich schwanzwedelnd und kläffend an
Marcs Beinen hinauf. Christina quietschte inzwischen vor Lachen, während Mia
beleidigt abwinkte. „Ach! Getz tun Se mich doch veräppeln, Marc!“
    Auf jeden Fall hatte der Stevensnachwuchs, trotz Mangel an
direkter Verwandtschaft, schon einmal eine Omma Mia, einen Oppa Herbert und
einen Onkel Williken! Was wollte dieses Kind eigentlich noch mehr?
     
    Christina erzählte ihren Kindern am Telefon von ihrem neuen
Geschwisterchen. Manuel war geradewegs begeistert und beglückwünschte seine
Mutter und Marc von ganzem Herzen. Er übergab den Hörer an seine Schwester, die
dagegen eher verhalten gratulierte. „Qué te pasa? Was ist los, Isabel? Du hörst
dich so traurig an“, fragte Christina besorgt. Isabel druckste ein wenig herum.
„Ich freue mich für euch, wirklich Mamá, aber ...“
    „Was aber? Nun rück’ schon ’raus damit! Was hast du auf dem
Herzen, hija mía?“, forschte Christina weiter nach. „Ach! Das hört sich jetzt
vielleicht ein bisschen albern an, aber wenn Marc jetzt ein eigenes Kind
bekommt,... bleibt er dann trotzdem mein Papá?“ 
    Christina lächelte sanft. Wenn es nur das war, was ihre Tochter
bedrückte. „Warte Isabel! Ich gebe dir Marc. Frag’ ihn das doch gleich selbst!“
Sie hielt die Sprechmuschel zu. „Isabel hat eine große Sorge. Sprich’ mit
ihr!“, und drückte Marc den Hörer in die Hand. Marc rief freundlich in das
Telefon: „Na, meine Kleine! Was gibt es denn? Schieß’ los!“ Er bekam keine
Antwort. „Hallo, Isabel! Bist du noch da?“
    „Sí, Marc. Du hast doch gesagt, dass du mein Ersatzpapá sein
willst. Bleibst du das denn auch noch, wenn ihr euer eigenes Kind habt?“ Marc
schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Hey, ist doch klar, Kleines! Da mach’ dir mal
keine Sorgen! Ich bleibe dein Papá“, rief er sichtbar stolz.
    Nachdem er aufgelegt hatte, stellte Christina fest. „Isabel
hat einen ganz schönen Narren an dir gefressen.“ Marc erwiderte übertrieben selbstsicher:
„Ja, ist doch normal, oder?“
     
    Obwohl Christina es jetzt noch nicht an die große Glocke
hängen wollte, erzählte der werdende Vater es jedem, der es wissen wollte, oder
auch nicht. Es störte ihn nicht einmal, als ein paar Tage später die Nachricht
ihre Runde gemacht hatte und auf den Titelseiten der Boulevardblätter erschien.
Diese Meldung inszenierte eine neue Flut von Fanpost und Interviewanfragen, was
natürlich einen Haufen Arbeit mit sich brachte. „Er wollte es ja nicht anders“,
stöhnte Christina.
    Zum nächsten Untersuchungstermin begleitete Marc seine Frau.
Bei der Ultraschalluntersuchung durfte er dabei sein, und es faszinierte ihn,
sein Baby auf dem Monitor zu beobachten. Er klebte förmlich am Bildschirm,
während Frau Dr. Fuhrmann den Schallkopf über Christinas Unterbauch gleiten
ließ. Er ließ sich alles bis ins kleinste Detail genauestens erklären und
wollte sogar schon wissen, welches Geschlecht das Ungeborene hatte. „Dafür ist
es noch viel zu früh, Herr Stevens! Was hätten Sie denn gerne?“, fragte Frau
Dr. Fuhrmann schmunzelnd. Marc überlegte einen Moment. „Ach, das ist mir
eigentlich egal. Ich wollte es ja nur wegen der ganzen Einkäufe wissen. Muss
ich eine Carrerabahn besorgen oder eine Puppenstube?“ Die Frauen lachten laut
auf. „Na, das hat ja noch ein paar Jahre Zeit!“, belächelte ihn die
Gynäkologin. Wie Trophäen sackte Marc auch die neuen Ultraschallbilder sofort
ein. Außerdem nahm er noch sämtliche Broschüren und alles Informationsmaterial
an sich, was die Praxis der Chefärztin hergab.
     
    Einige Tage später wusste er über

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