Ein Maerchenprinz aus dem Orient
aufzustellen.â
âKühne Pläne. Soweit ich weiÃ, ist Bashiri-Ãl bereits Marktführer.â
âIch hoffe, dass man mich eines Tages so wie meinen Vater in Erinnerung behalten wird: als einen Mann mit Visionen, der Ergebnisse erzielt hat.â
Er hat Charme, dachte Bethanne. Das wird ihm auf jeden Fall beim Erreichen seiner Ziele helfen.
âUnd was ist mit uns? Hat noch niemand Zweifel an unserer Beziehung geäuÃert?â
âKeiner würde es wagen.â
âGut.â
âMeine Mutter erwartet uns übrigens heute zum Abendessen. Ich habe zugesagt.â
âSie wird es als Erste merken.â
âBestimmt wird sie dir viele Fragen stellen. Ich bin sicher, du kannst sie zu ihrer Zufriedenheit beantworten. Eines solltest du allerdings dabei bedenken. Wenn sie erfährt, wer dein Vater ist, wird sie niemals glauben, dass wir befreundet sind.â
Seine Andeutung brachte sie in Rage.
âIch habe nichts verbrochen. Und ich glaube auch nicht, dass er sich etwas zuschulden kommen lassen hat.â
âBehalte es trotzdem lieber für dich.â
Je eher seine Mutter die Wahrheit erfährt, desto besser, dachte sie zornig.
âGeh tiefer und kreise hierâ, befahl er.
Sie blickte zu einer Reihe von Ãlbohrinseln hinab und brachte das Flugzeug in eine leichte Schräglage. âSind das die Plattformen, die du sehen willst?â Eine von ihnen schien in der Hitze zu glühen. Helle Flammen stiegen zum Himmel empor. âIst dort ein Brand ausgebrochen?â, fragte sie ungläubig.
âVerdammt. Ich hatte gehofft, dass es nicht so weit kommen würde. Wenn Khalid sich da unten aufhält, drehe ich ihm den Hals um.â
Sie blinzelte, so heftig stieà er die Worte hervor. Wer war Khalid? Vermutete Rashid, dass er das Feuer gelegt hatte?
Sie informierte die Flugsicherung über die geänderte Route und umkreiste dann die Bohrinseln. Von der letzten schlugen die Flammen empor. Wie beängstigend musste das erst aus der Nähe sein.
âWie löscht man das?â, fragte sie, darauf bedacht, genügend Abstand zu der aufsteigenden Hitze zu halten.
âDas überlässt man am besten den Experten. Khalid ist zum Beispiel einer. Doch das allein ist noch keine Garantie für seine Sicherheit.â
âUnd wer ist Khalid?â, fragte sie leise, da sie bemerkte, mit welcher Anspannung er die unter ihnen liegende Szene beobachtete.
âMein Bruder.â
âOh.â
Sie umkreiste die Plattformen ein weiteres Mal, dann wies Rashid sie an, zum Flugplatz zurückzukehren. âIch muss unbedingt etwas unternehmen.â
âDu weiÃt, dass der Jet mit modernster Satellitentechnologie ausgestattet istâ, sagte sie und kam sich vor wie in der Fernsehwerbung.
âDas hätte ich beinah vergessen, danke.â Er stand auf und ging in den hinteren Teil der Maschine.
Bethannes innere Anspannung lieà etwas nach, nachdem er das Cockpit verlassen hatte. Sie hoffte, dass Khalid sich nicht mitten im Geschehen befand, sonst würde er Rashids Zorn zu spüren bekommen.
Wie seltsam, dass sein Bruder Brände bekämpfte. Die beiden hatten doch genug Geld, um diese Aufgabe den besten Spezialisten zu überlassen. Warum riskierte er sein Leben?
Sie wünschte, sie wüsste mehr über Rashid und seine Verwandten. Ihr Vater hatte die Familie sehr geschätzt, und sie gestand sich ein, dass sie sich sehr zu Rashid hingezogen fühlte. Nur wohin sollte das führen? SchlieÃlich würde sie die Rolle als seine gute Freundin nur so lange spielen, bis der Vertrag unterzeichnet war.
Wenig später setzte sie den Jet sanft auf der ihr zugewiesenen Landebahn auf und lenkte ihn zur Halle. Dann schaltete sie die Triebwerke aus.
âUnd nun?â
âDu kehrst zur Villa zurück, und ich fahre zu meinem Büroâ, erklärte Rashid, der schon an der Tür stand. âDas war ein prima Flug. Danke.â
Sie spürte, wie sie vor Freude errötete.
âBist du mit dem Satellitentelefon zurechtgekommen?â
âAlles funktionierte perfekt. Die Ausstattung entspricht genau meinen Vorstellungen. Ich bin sicher, ich werde viele Jahre Freude an dem Jet haben.â
Sie konnte sich gut vorstellen, dass er den Komfort während zahlreicher Flüge im Nahen Osten oder sogar nach Europa schätzen würde.
âBefindet sich dein Bruder auf der brennenden
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