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Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Ein Maerchenprinz aus dem Orient

Titel: Ein Maerchenprinz aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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traurig aus, besonders wenn ihr Blick auf Rashid fiel. Bethanne wusste, dass beide die Ehe ihrer Tochter mit Rashid befürwortet hatten. Gleichwohl bemühten sie sich, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. Rashid hatte Bethanne auch hier, nicht ganz wahrheitsgemäß, als gute Freundin vorgestellt.
    Bald nach dem Essen verabschiedeten sie sich mit der Begründung, dass sie früh am nächsten Morgen starten wollten.
    â€žDas ist besser verlaufen, als ich erwartet habe“, stellte Rashid fest, als sie in die Limousine stiegen und zurück zum Hotel fuhren.
    â€žWirklich?“
    â€žJa. Du hast deine Rolle perfekt gespielt. Al Benquras Frau hat mir alles Gute für unsere gemeinsame Zukunft gewünscht.“
    â€žSie schämt sich wahrscheinlich für die Flucht ihrer Tochter und ist bestimmt erleichtert darüber, dass du so schnell eine neue Frau gefunden hast. Egal, wie unpassend sie ist.“
    â€žDu bist nicht unpassend“, erwiderte er.
    Bethanne schwieg. Schließlich wusste sie, dass er sie immer noch für die Tochter eines Diebs hielt. Außerdem war sie müde und wollte nur noch ins Bett.
    â€žDu hast ein gutes Herz, Rashid. Du hast dafür gesorgt, dass die Benquras das Gesicht wahren konnten. Euren künftigen Geschäftsbeziehungen wird das sehr zuträglich sein.“
    Am nächsten Morgen starteten Bethanne und Rashid früh. Das Leben in Marrakesch erwachte gerade erst. Wieder legten sie einen Tankstopp in Kairo ein. Dann kam der letzte Teil ihrer Reise. Bald wurde es dunkel, und vereinzelte Lichter blinkten unter ihnen auf. Die Sterne am Himmel leuchteten so viel strahlender in dieser Höhe. Bethanne flog für ihr Leben gern nachts, es ließ sich mit nichts vergleichen.
    Sie überprüfte die Position der Maschine und dachte über ihren nächsten Schritt nach. Wenn Rashid ihr nicht helfen wollte, musste sie die Sache eben selbst in die Hand nehmen.
    Rashid hatte den Kopf auf die Sofakissen gelegt. Er war müde. Die Verhandlungen mit seinem neuen Partner waren anstrengend gewesen. Das Geschäft bedeutete beiden Seiten zu viel, um es wegen der Flucht einer störrischen Frau platzen zu lassen. Alles war gut gegangen.
    Der Jet neigte sich jetzt leicht zur Seite. Rashid öffnete die Augen und warf einen Blick auf die Uhr. Für die Landung in Alkaahdar war es noch zu früh. Gleichwohl hatte er das untrügliche Gefühl, dass die Maschine sich im Sinkflug befand. Gab es ein Problem?
    Er ging ins Cockpit, wo er Bethanne mit der Bodenkontrolle sprechen hörte und die ihn dann aufforderte: „Schnall dich an.“
    â€žStimmt etwas nicht?“
    Sie schüttelte den Kopf und konzentrierte sich weiter auf die Instrumente. „Du musst dich hinsetzen und den Sicherheitsgurt anlegen“, sagte sie.
    â€žWas ist los?“
    â€žWir landen.“
    Er glitt auf den Copilotensitz und blickte hinaus. Außer einigen Lichtern sah er nur Dunkelheit. Dann tauchte plötzlich vor ihnen eine beleuchtete Piste auf.
    â€žWo sind wir?“
    â€žSchnall dich endlich an, Rashid. Wir setzen in wenigen Minuten auf. Du wirst sonst herumgeschleudert, falls es holprig wird.“
    Er legte den Gurt an und packte Bethanne am Arm.
    â€žWo sind wir?“
    â€žIm Luftraum von Quishari und gleich in Quraim Wadi Samil.“
    â€žNein.“
    â€žOh doch“, sagte sie leise.
    Er hörte den bestimmten Unterton in ihrer Stimme und wusste, dass sie diesmal am längeren Hebel saß.
    â€žIch werde bei deiner Firma anrufen und dafür sorgen, dass du gefeuert wirst.“
    â€žTu, was du nicht lassen kannst.“ Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. „Ich bin aus zwei Gründen nach Quishari gekommen: um das Flugzeug zu überführen und meinen Vater zu finden. Ich gebe nicht so kurz vor dem Ziel auf. Und jetzt möchte ich mich auf die Landung konzentrieren, sei also bitte still.“
    Noch nie hatte jemand Rashid befohlen, den Mund zu halten. War ihr nicht bewusst, mit wem sie es zu tun hatte?
    Doch das war es. Und es schien sie kein bisschen einzuschüchtern. Einmal hatte sie sogar behauptet, ihn zu lieben. Vermutlich nur, um ihr Vorhaben zu realisieren. Mit einem Seufzer lehnte er sich zurück und beobachtete, wie sie eine super Landung hinlegte.
    â€žSo, da wären wir“, stellte sie schließlich fest.
    â€žWillst du etwa im Dunkeln auf den Friedhof?“
    Sie schüttelte den Kopf.

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