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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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können uns nun nicht mehr überraschen!«
    Ich lächelte. Ich war auch froh, daß ich meinen Meister gerufen hatte. Gab es da noch etwas, das ich mit ihm besprechen sollte, während wir noch in magischem Kontakt standen?
    »Entschuldigt uns, Ebenezum«, erklang eine tiefe Stimme irgendwo aus dem Hintergrund. Hubert quetschte seinen Drachenkopf in das magische Fenster. »Wenn du einen Augenblick Zeit hättest – hallo, wer ist denn da! Alea!«
    Aleas blonde Lockenpracht schob sich schimmernd in das Sichtfenster. »Wuntie! Wie nett, dich zu sehen! Seit du fort bist, Wuntie, haben wir unablässig an der heroischen Ballade über dich gearbeitet. Ich denke, wir haben es ganz gut hinbekommen; es kombiniert deine eigene Verletzbarkeit und Hilflosigkeit mit einer packenden Darstellung der tödlichen Gefahren!«
    »Genau!« fügte Hubert begeistert hinzu. »Es muß einfach ein Hit werden!«
    Alea und Hubert wechselten einen kurzen Blick miteinander.
    »Wuntvor«, begann Alea, »wir wissen, daß du nicht viel Zeit hast…«
    »Genau!« unterbrach Hubert sie. »Doch vielleicht spornt es dich ja an, wenn wir dir ein paar Stellen vorsingen. Leg den Takt vor, Maid!«
     
Wuntvor der Tumbe stieg hinab,
Selbstmörderisch war seine Höllenfahrt –
     
    Das Fenster trübte sich und verschwand.
    »Tut mir leid.« In Cuthberts Stimme schwang ein Hauch von Herablassung mit. »Ich stelle meine Magie nicht zur Verfügung, um Variete-Schlager zu senden!«
    »In der Tat«, antwortete ich. Ich senkte das Schwert und wollte es in seine Scheide zurückstecken.
    »Mußt du denn immer so schnell mit allem sein?« bettelte Cuthbert. »Magische Schwerter können sehr unterhaltsam sein, weißt du. Könnte ich nicht noch etwas länger draußen bleiben und ein wenig mit dir plau…«
    Ich nickte Snarks zu, nachdem ich das Schwert verstaut hatte. Ich hatte mit Ebenezum gesprochen. Jetzt war es an der Zeit, unsere Quest fortzusetzen.
    »Also«, wollte Brax der Vertreterdämon wissen. »Worauf wartet Ihr noch?«
    »Sanierung, hier kommen wir!« jubelte Zzzzz.
    »Verdammnis«, fügte Hendrek noch hinzu, als er unsere Rückendeckung übernahm.
    Und weiter wanderten wir, die endlosen Reihen von hell erleuchteten Gebäuden entlang, von denen jedes die fröhlichste Gaststätte auf der Oberflächenwelt in den Schatten gestellt haben würde. Zuerst hatte ich Angst gehabt, in diese seltsamen Gebäude zu sehen, in denen ich vielleicht durch niederhöllische Tricks zu verbotenem Tun verleitet wurde. Doch mit der Zeit, da wir nur wenige Schritte von den schreiend bunten Fenstern und Türen – manche sogar von vielfarbigen Fackeln gerahmt – entfernt dahinschritten, registrierte ich, daß meine Augen immer neugieriger zu ergründen suchten, was im Inneren dieser Häuser liegen mochte. Lächelnde Dämonen winkten uns Passanten zu; sie hielten geheimnisvolle und komplizierte Apparaturen in die Höhe, deren Zweck nicht zu kennen ich froh war.
    Ich summte die immer präsente, leise Melodie vor mich hin. Sie schien hier tatsächlich lauter zu sein. Halt! Warum eilte ich denn so schnell an diesen zauberhaften Schaufenstern vorbei? Ich dachte erneut an den Apparat, den der Dämon vor dem letzten Gebäude angepriesen hatte. Das war – auf seine Art – tatsächlich eine absolute Neuheit gewesen! Nun, da ich genauer darüber nachdachte, gab es nur eins: zurückgehen und mir das Ding noch einmal ansehen! Ja! Das war es, was ich brauchte! Ich würde das Geschäft betreten und es vom Fleck weg kaufen! Halt! Ich hatte ja kein Geld. Oh, macht nichts. Ich war mir sicher, daß sie ein magisches Schwert als Tauschobjekt akzeptieren würden. Ich konnte nicht mehr ohne den Apparat leben! In meiner Wohnhöhle gab es eine Ecke, wo er perfekt hinpassen würde!
    »Hendrek!« hörte ich Snarks schreien. »Pack ihn dir schnell!«
    »Verdammnis!« Der starke Krieger wickelte seine Arme um mich und zog mich von der gewissen Tür fort.
    »Aber ich muß es haben!« rief ich verzweifelt. »Ich brauche es unbedingt für meine Wohnhöhle!«
    Hendrek schüttelte mich unsanft durch. Was hatte ich da gesagt? Ich mußte unter einer Art von faulem Zauber gestanden haben. Ich besaß ja gar keine Wohnhöhle. Ja, ich wußte noch nicht einmal, was eine Wohnhöhle überhaupt war!
    Snarks bestätigte meine Vermutung. »Niederhöllisches Kauffieber«, sagte er. »Gut, daß wir dich noch greifen konnten, bevor es zu spät war. Wenn du erst einmal mit dem Kaufen begonnen hast…« Der Dämon

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