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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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Hendrek.
    Ich dachte daran, Cuthbert in seine Scheide zu schieben, um der Diskussion ein Ende zu bereiten. Doch ich mochte in Kürze ein Schwert brauchen, und im Umkreis einer Meile hatte uns sowieso schon jeder gehört. Trotzdem würde uns eine kleine Kampfeinheit, die zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt war, vielleicht nicht weiter belästigen und uns passieren lassen.
    Die Einkaufsstraße wurde nun recht kurvig, so daß wir vor der nächsten Biegung nicht mehr als ein Dutzend Häuser einsehen konnten. Wir konnten dagegen die drei Stimmen, die mit vereinten Kräften irgendwo vor uns brüllten, sehr gut verstehen.
    »Wir werden die Eindringlinge schon fassen!«
    »Verdammnis!« Hendrek sprach aus, was ich dachte. »Es sind die Angst-Eintreiber!«
    »Wir werden sie ins Gefängnis werfen!« brüllten die drei Stimmen wie eine.
    Ein ziemlicher Krach ertönte aus dem Geschäft zu unserer Linken. Vielleicht konnten wir uns ja in einem der Gebäude verstecken. Doch lagen die Läden hier im Dunkeln, und die Türen waren gegen Einbrecher verrammelt.
    »Wir werden sie für immer festhalten!« sangen die Stimmen im Chor.
    »Schnell!« drängte Snarks. »Wir müssen etwas tun!«
    Ein Fuß flog durch das Schaufenster des Ladens zu unserer Linken, genau durch das gemalte Schild mit der Aufschrift ›Snurffs Haus der Erniedrigung‹. Der Fuß zog sich in das Gebäude zurück, gefolgt von einem Chor wütender Stimmen.

 
Kapitel Zehn
     
     
Magische Waffen können gelegentlich von großem Nutzen sein und das aus Tricks, Sprüchen und Binsenweisheiten bestehende Arsenal eines vielseitigen Magiers bereichern. Der allseitig vorbereitete Magier jedoch weiß, daß bestimmte Sprüche sogar noch wichtiger als die oben erwähnten Hilfsmittel sind, insbesondere jene Sprüche, die magische Flügel, magische Teppiche und magische Geschwindigkeitsstiefel für jene Unglücksfälle produzieren, wenn einem die restliche Ausrüstung schnöde im Stich läßt.
    - aus den LEHREN DES EBENEZUM, Band LVII
     
    So schlimm sich die Situation vor Snurffs Haus der Erniedrigung auch anließ – im Inneren des Hauses wurde es noch schlimmer.
    Was immer auch der ursprüngliche Zweck dieses Ladens gewesen sein mochte, im Augenblick sah er so aus, als hätte hier nie etwas anderes als Schutt und Abfall zum Verkauf angestanden. Staub schwebte in dichten Wolken in der Luft, und tiefe Löcher im Boden klafften und gähnten zu unseren Füßen. Ich zog Cuthbert wieder aus seiner mitternachtsblauen Scheide, doch selbst das magische Leuchten des Schwertes verlor sich in dieser staubgeschwängerten Düsternis. Ich befahl Snarks, sich an meinem Gürtel festzuhalten, und Hendrek, sich an Snarks’ Gürtel einzuklinken.
    Bei dieser trüben Atmosphäre konnten wir nur durch Bildung einer lebenden Kette sicherstellen, daß wir uns nicht verloren.
    »Muß ich hier draußen bleiben?« winselte das Schwert. »Ich warne dich, ich werde sehr schnell stumpf!«
    Ich legte dem Schwert nahe, den Mund zu halten. Vor uns klangen andere Stimmen durch den Dunst.
    »Du!« kreischte eine besonders widerliche Stimme. »Du ekelst mich an!«
    »Glurph!« antwortete ihr eine zweite, nicht weniger widerliche Stimme. »Ich glaube nicht, daß er zu diesem Zweck hierher gekommen ist.«
    »Erinnerst du dich noch daran, was deine Mutter dir an den Kopf schmiß, wenn sie besonders sauer auf dich war?« ließ sich die erste widerliche Stimme wieder vernehmen. »Sie hatte recht! Außer daß sie, weil sie deine Mutter war, dich noch zu sehr mit den Augen der Liebe sah!«
    »Glurph!« schrie wieder die zweite Stimme. »Du machst ihn nur wütender.«
    »Erinnerst du dich noch daran, wie du durch die Prüfung gefallen bist? Und wie du den Geburtstag deiner Geliebten vergessen hast? Du hast damals gewinselt, du seist unwürdig, seist nur ein elender Wurm, der nichts anderes könne, als auf seinem glitschigen Bauch durch den Kot zu kriechen! Du warst wie immer nicht hart genug zu dir selbst! Selbst der Boden unter deinen Füßen ist zu gut, um…«
    »Glurph! Spinnst du? Mach nur weiter so, und wir sind bald zwei tote Dämonen!«
    »Nein!« schrie die erste widerliche Stimme triumphierend. »Ich weiß genau, was ich zu einem so ekelerregenden Stück Schleim wie dir sagen muß! Ich bin der geborene Erniedriger! Ich lebte als Erniedriger! Jetzt laß mich auch als Erniedriger sterben! Urrraccchtt!«
    Es gab einen dumpfen Krach, als sei jemand zu Boden gefallen.
    »Glurph?« äußerte sich die

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