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Ein Magier auf Höllentrip

Ein Magier auf Höllentrip

Titel: Ein Magier auf Höllentrip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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vergessen, daß wir bei unserer Rettungsaktion für Vushta mit Menschen zu tun haben würden!«
    Emir zuckte die Achseln. »Nun gut, ein ganz verständlicher Fehler, nicht wahr? Gut, sind wir also von den Niederhöllen entführt worden. Mein Gott, hier in Vushta passiert so viel, wer kann da schon den Unterschied entdecken?«
    »In der Tat«, mischte ich mich in die Unterhaltung ein. »Wir werden jetzt also mit größter Eile in die Innenstadt vordringen.«
    »Mit größter Eile!« erklärte Emir. Bevor er sich jedoch wieder der Führung unserer Gruppe zuwandte, fragte er noch, und ich vermeinte einen Hauch von Enttäuschung in seiner Stimme ausmachen zu können: »Ihr seid also wirklich keine neue verbotene Lust?«
    »Ich fürchte, nein«, gab ich zu.
    »Habt Ihr Euch schon einmal überlegt, in diese Branche einzusteigen?« fragte Emir hoffnungsvoll. »Laßt es Euch von einem alten Hasen gesagt sein, Ihr habt alles, was man braucht, um in diesem Job ganz groß rauszukommen!«
    »Wir haben jetzt keine Zeit für solche Albernheiten!« rief Norei. »Wir müssen Vushta befreien!«
    »Ach ja.« Emir wandte sich zögernd ab. »Vushta retten. Nun gut, ich fürchte, es muß getan werden.«
    Und weiter führte er uns durch das Gewirr der Straßen.
    »Halt!« rief der Händler bald darauf. »Ich höre etwas voraus!«
    Wir blieben stehen, doch ich konnte nichts außer den Geräuschen des brodelnden Basars ausmachen.
    »Es ist noch ein wenig entfernt.« Der Händler ließ seine Ohrmuskeln spielen. »Laßt uns vorsichtig weitergehen.«
    Norei sah mich fragend an. Ich nickte ihr zu und befahl dem Händler, die Führung zu übernehmen. Seine scharfen Assassinensinne mochten für uns den Unterschied zwischen Erfolg und Gefangennahme durch die Kräfte der Niederhöllen bedeuten.
    Als wir weitergingen, hörte auch ich die Geräusche. Zunächst war es ein ganz leises Geräusch, als rumore ein großes Tier unter der Erde. Doch wir befanden uns ja schon unter der Erde! Welche entsetzlichen Schreckgebilde mochten sich noch unter uns verbergen?
    Doch noch ein anderes Geräusch drang an unsere Ohren, eine auf magische Weise verstärkte Stimme, die etwas rief und der ein Chor von Stimmen antwortete. Ich fragte mich, ob man diese Situation nicht lieber vermeiden und Emir um einen kleinen Umweg in die Innenstadt bitten solle. Doch wir schuldeten es uns und unserem Auftrag, den Ursprung dieses Tumultes ausfindig zu machen. Wer weiß? Vielleicht hatten jene Verantwortlichen von Vushta, die ich schließlich suchte, diesen Aufruhr verursacht!
    Als wir eine Biegung hinter uns gelassen hatten, konnten wir die lautsprecherverstärkte Stimme besser vernehmen.
     
Wir handeln wie es uns gefällt!
Im Schmutz liegt bald die Menschenwelt!
     
    Und die Menge antwortete: »Guxx! Guxx! Guxx! Guxx!«
    »Verdammnis«, bemerkte Hendrek. »Wir haben Guxx Unfufadoo gefunden!«
    Ich drängte die anderen Mitglieder unserer Gruppe, extreme Vorsicht walten zu lassen. Hatten wir auch Guxx ausgemacht, wollte ich doch vorerst nicht, daß auch Guxx uns ausmachte.
    Schnell und leise bahnten wir uns unseren Weg durch die Menge, die von beinahe-menschlich bis zu beinahe-dämönisch reichte. Einige der kränklich gefärbten Feinde trugen Spruchbänder. Ein Schauer durchrann mein innerstes Sein, als ich sie las:
     
    GUXX UNFUFADOO
ZUM OBERSTEN DIKTATOR DER WELT!
     
    Wir waren offenbar mitten in eine politische Versammlung gestolpert. Die anderen Spruchbänder, die die Dämonen hochhielten, schienen alle in demselben Tenor gehalten zu sein, obwohl auf manchen auch ganz unpolitische Sprüche wie ›Guxx ist der Größte!‹ oder ›Laß Guxx regieren!‹ standen.
    »Brax!« flüsterte ich. »Snarks! Wißt ihr irgend etwas hier über?«
    Brax gab hinter seiner Zigarre einen bewundernden Pfiff von sich. »Ich wußte schon immer, daß Guxx ein Verkaufsgenie ist, aber das hier übersteigt wirklich alles. Er entführt die bedeutendste Stadt der Oberflächenwelt, er steht kurz davor, die Oberflächenwelt ebenfalls zu beherrschen, und jetzt benutzt er die aufgestauten Emotionen der Masse auch noch dazu, sich in das höchste Wahlamt der Niederhöllen zu katapultieren! Eine meisterhafte Strategie!« Ein unwillkürlicher Schauder schüttelte die kränklich gelbe Gestalt. »Deshalb auch hat er sich nie im Gebrauchtwaffengeschäft versucht!«
    »O nein«, stöhnte Snarks an meiner Seite. »Das ist wesentlich schlimmer, als ich es mir ausgemalt hatte!«
    Er deutete nach vorne über die

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