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Ein Magier im Monsterland

Ein Magier im Monsterland

Titel: Ein Magier im Monsterland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Shaw Gardner
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vornehme Leute wie Euch nach Glenfrizzle?«
    »Lautet so der Name des hiesigen Ortes?« fragte Ebenezum.
    Der alte Mann nickte.
    »Wir sind gekommen, weil wir Hilfe brauchen.«
    Der Alte lachte laut heraus. »Was für ein Glück für Euch, Hilfeleisten ist meine Spezialität. Die Leute kommen die ganze Zeit zu mir, um sich Ratschläge über Landwirtschaft und Fleischerei zu holen.« Er paffte an seiner Pfeife. »So bin ich ein Experte geworden. Das passiert, wenn man zu alt wird, um irgend etwas anderes tun zu können.«
    »Ah«, erwiderte der Magier. »Dann seid Ihr just der Mann, den wir suchen. Wir befinden uns auf der Reise nach Vushta und suchen eine Überfahrtmöglichkeit über das Binnenmeer. Wißt Ihr, wo wir ein Boot mieten könnten?«
    »Also laßt uns…« Plötzlich verzog sich das Gesicht des Alten zu einer Grimasse. Seine Augen begannen zu schielen; aus der Nase blies er den Rauch aus. »Überfahrt? Vushta? Boot mieten?« Er schluckte, doch seine Augen blickten nun wieder geradeaus. Er lächelte meinem Meister zu. »Ich habe eine Pfeife. Es macht großen Spaß, meine Pfeife zu rauchen.«
    Der Magier runzelte die Stirn. »In der Tat, doch könntet Ihr uns trotzdem mitteilen, wo wir ein Boot mieten können?«
    Der alte Mann zog seine Pfeife in Kreisen durch die Luft. Seine Augen folgten der Bewegung des Pfeifenkopfes. Er kicherte vor Vergnügen.
    »Boot?« sagte er schließlich. »Was für ein Boot?«
    »In der Tat.« Ebenezum ging von dem alten Mann fort und starrte mich bedeutungsvoll an. »Möglicherweise haben wir nur Verständnisschwierigkeiten wegen des lokalen Dialekts.« Er wandte sich noch einmal zu dem Alten um und sprach ihn betont langsam und deutlich artikuliert an. »Sir, wir suchen ein Schiff, das uns über das Binnenmeer zu bringen vermag.«
    »Schiff.« Der alte Mann rollte das Wort auf seiner Zunge herum, als versuchte er etwas herauszufinden. »Schiffschiff Schiffschiff. Was ist ein Schiff?«
    »Wir benötigen eine Kogge, die uns nach Vushta bringen kann!« Ebenezum holte tief Luft. Er hatte beinahe zu schreien begonnen.
    »Oh«, sagte der Alte. »Was ist Vushta? Ich habe eine Pfeife, ja, eine nette Pfeife!«
    Ebenezum nieste.
    »Zauberei!« schrie er. »Ich hätte es vermuten sollen! Schnell, Männer, wir müssen ins Dorf gelangen, bevor dieser üble Spruch Macht über uns gewinnt.«
    Ebenezum rannte los, und Hendrek und ich taten unser Bestes, um mitzuhalten.
    Wir liefen an einer jungen Frau mit Kind vorbei. Ebenezum hielt abrupt inne. Hendrek und ich stoppten, so schnell es eben ging.
    »Schnell, Frau!« rief Ebenezum. »Wir brauchen dringend Eure Hilfe!«
    Die Frau wirkte recht erstaunt. »Nun, mein Herr«, antwortete sie nach einem Moment, »ich will tun, was ich kann.«
    »Gut«, erwiderte Ebenezum. »Wir müssen aufs Meer.«
    Die Frau nickte.
    »Wißt Ihr«, fuhr der Zauberer fort, »wo wir ein Boot für die Überfahrt nach Vushta mieten können?«
    »Das ist ein Kinderspiel…«, setzte die junge Frau an. »Geht nur…« Plötzlich warf sie ihren Kopf zurück, und ihre Augen verdrehten sich. »Boot? Mieten? Vushta?« Ihre Augen nahmen wieder ihre normale Position ein; sie warf uns ein entzückendes Lächeln zu und biß sich auf die Lippe. »Seid Ihr zum Spielen hierhergekommen?«
    »Nein!« insistierte Ebenezum. »Wir brauchen eine Fähre nach Vushta!«
    »Oh«, erwiderte die Frau. »Ich kann nämlich nicht lesen. Was ist ein Vushta?«
    »Der Zauber breitet sich zu schnell aus!« kreischte der Magier. »Wir müssen uns beeilen.«
    Wir stürzten die Straßen bis zum Hafen hinunter. Ein untersetzter Fischersmann saß an der Reling seines Bootes und flickte ein Netz.
    »Schnell, Mann!« rief ihm der Magier zu. »Wir brauchen Eure Hilfe!«
    »Ein Magier benötigt meine Hilfe?« staunte der Mann. »Und was kann ich für Euch tun?«
    »Vielleicht wirkt der Spruch ja auf dem Wasser nicht. Dürfen wir an Bord kommen?«
    »Sicher, wenn Ihr nichts gegen die Gesellschaft von ein paar Fischen habt!«
    Hastig trat der Zauberer auf das Schiffsdeck.
    »Und nun antwortet uns bitte umgehend, denn wir müssen hier fort. Wir bezahlen Euch gut, wenn Ihr uns nach Vushta bringt.«
    »Vushta?« Der Mann grinste. »Nun, wie ich bereits sagte, wenn Ihr nichts gegen fischige Gesellschaft…« Er schielte plötzlich, und sein Grinsen bekam einen Hauch von Besessenheit. »Ich habe so viele Fische!«
    »Ich interessiere mich nicht für Eure Fische!« brüllte Ebenezum entnervt. »Werdet Ihr uns in Eurem

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