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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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könne nicht schlimmer werden, dass uns niemand in der Welt liebt und wir allen egal sind.“
    Bedrücktes Schweigen herrschte im Zimmer, während sich alle erinnerten ...
    Giles Bemerton, der als Siebenjähriger zur Schule geschickt worden war, klein, einsam und verletzlich, gequält von den älteren Jungen ...
    Lady Elinore, die sich ihrer Mutter im Britischen Museum am nächsten fühlte ...
    Sebastian Reyne, ein Junge, der die Verantwortung eines Mannes schulterte, verzweifelt versuchte, seine Familie zusammenzuhalten, versagte und dabei alles verlor ...
    Eine Weile sprach niemand. Lady Elinore holte ein kleines gestärktes Taschentuch aus ihrem Retikül und putzte sich die Nase. „Nun gut“, sagte sie. „Ich akzeptiere Ihre Argumente für die Puppen. Aber was Sie mit den Kleidern angestellt haben! Sie haben keine Ahnung, welche gefährlichen Neigungen Sie damit geweckt haben.“
    Bei diesen Worten verflog ein Großteil von Hopes Mitgefühl für Lady Elinore. Ihr Temperament regte sich. „Gefährliche Neigungen? Mir war nicht klar, dass ein bisschen Spitze und ein paar Knöpfe eine so dramatische Wirkung haben könnten.“ Unnachgiebig schob Lady Elinore ihr Kinn vor und hob die Hände. „Die Wirkung war doch offensichtlich! Haben Sie es denn nicht gesehen?“
    Hope betrachtete Lady Elinore aus schmalen Augen. „Ich habe eine Gruppe fröhlicher junger Mädchen gesehen, die heute wesentlich hübscher aussahen als gestern. Was haben Sie gesehen?“
    „Mädchen, die mit dem Ziel gekleidet waren, männliche Aufmerksamkeit zu erregen. Mädchen am Rande der Verderbtheit!“ „Unsinn!“
    „Sie können sich gerne darüber lustig machen, aber sogar Mr. Bemerton hat es bemerkt.“
    Abwehrend hielt Giles die Hände in die Höhe. „Lassen Sie mich da heraus.“
    „Aber es stimmt doch“, beharrte Lady Elinore. „Sie haben selbst gesehen, wie sie aussahen, als sie hineingingen wie ... wie - was haben Sie gesagt, wie sie wirkten?“
    „Wie stille, kleine Mäuse.“
    „Ja, und jetzt sahen sie wie Paradiesvögel aus.“
    „Nein!“ Giles stand auf. „Das haben Sie gesagt, nicht ich, Elinore.“
    Sie wirkte schockiert, weil er ihr widersprach. „Aber es stimmt doch.“
    „Nein, tut es nicht! Wie können Sie so etwas nur sagen?“, begann Hope. „Sie sind bloß ..."
    Lady Elinore wandte sich zu ihr um. „Worüber Sie sich nicht im Klaren sind, ist die Tatsache, dass viele dieser Mädchen aus einem Leben in Sünde und Laster gerettet wurden. Aus Häusern mit üblem Ruf.“
    Hastig schritt Sebastian ein. „Lady Elinore, ich denke nicht, dass es angebracht ist, Miss Hopes Ohren mit solchen Geschichten zu besudeln ...“
    „Meine Ohren zu besudeln! “, rief Hope aus, plötzlich wütend. „Was für ein bodenloser Unsinn! Wenn einige dieser armen Kinder es geschafft haben, die Sünde und die Laster zu überleben, die ihnen von anderen aufgezwungen wurden, dann kann ich es wohl ertragen, davon zu hören!“
    Sebastian schaute sie entsetzt an.
    Jetzt war kein Halten mehr für Hope. „Und wenn sie unter dem Bösen in der Welt zu leiden hatten, dann sind sie Opfer, oder?“ „J-ja“, pflichtete ihr Lady Elinore zu.
    „Warum behandeln Sie sie dann, als seien sie von Haus aus schlecht?“
    „Was meinen Sie? Das tue ich nicht. Sie müssen reformiert und gebessert werden, selbstverständlich, und ihr Hang zur Unmoral muss ausradiert werden ... “
    „ Gebessert? “ Hope verlor die Beherrschung. „Hang zur Unmoral? Solchen Unfug habe ich mein Leben lang von meinem Großvater zu hören bekommen - nur, dass er behauptete, alle Frauen seien sündig geboren! Diese Mädchen sind doch nur Kinder, die keine Wahl hatten bei dem, was sie getan haben! Wenn Sie beraubt werden, bedürfen Sie dann einer Besserung?“
    Lady Elinore wirkte verwirrt.
    Hope wartete keine Antwort ab. „Nein, natürlich nicht. Und diese Kinder wurden ihrer Kindheit und ihrer Unschuld beraubt. Sie kennen Furcht und Hass, Böses und Härten. Was sie lernen müssen, ist Liebe und Hoffnung, Stolz und wie man im Leben glücklich wird.“ Ihre Stimme wurde weicher. „Hübsche Kleider machen sie nicht zu möglichen Paradiesvögeln - sie sind einfach nur junge Mädchen, die die natürliche Freude an ein paar hübschen Sachen empfinden. Erinnern Sie sich nicht mehr, wie es war, ein schönes neues Kleid ...“ Sie brach ab, schaute auf Lady Elinores formloses Gewand. „Nein, vermutlich nicht.“
    Lady Elinores Mund zitterte.
    Hope trat vor und nahm sanft

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