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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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ihre Hand. „Bitte, regen Sie sich nicht auf. Ich weiß, dass Sie es gut meinen. Aber Sie folgen den Vorschriften Ihrer Mutter blindlings, und die sind so hart und freudlos.“
    „Meine Mutter war eine großartige Frau“, erklärte Lady Elinore mit bebender Stimme.
    „Aber warum wollte sie, dass Frauen sich nicht daran freuen, schöne Sachen zu tragen? Warum einem einsamen Kind den Trost einer Puppe verwehren?“
    „Viele Leute bewundern die Ideen meiner Mutter.“
    „Vielleicht“, antwortete Hope behutsam, „aber sie scheint nicht glücklich gewesen zu sein. Und hat ihre rationale Lebensweise Ihnen Glück und Freude gebracht?“
    Lady Elinore verzog das Gesicht. „Pflicht ist wichtiger als persönliches Glück.“ Es hörte sich stark nach einem Zitat ihrer Mutter an.
    Hope drückte ihre Hand. „Mag sein, aber wenn Pflicht und Freude kombiniert werden können, warum sollte man sich dann das persönliche Glück versagen?“
    Lady Elinore zog ihre Brauen zusammen, erwiderte jedoch nichts.
    Ein längeres Schweigen folgte. Schließlich erklärte sie mit zitternder Stimme. „Verstehe. Danke, dass Sie Ihren Standpunkt erläutert haben. Ich ... ich werde jetzt gehen. “ Sie stand auf und blickte sich um, hilflos, ein wenig blind.
    Sebastian und Giles standen noch dort.
    „Bastian?“, fragte Giles.
    Sebastian rührte sich nicht. Wie gebannt starrte er Hope an, und als sein Freund ihn mit dem Ellbogen anstieß, zuckte er zusammen und sagte unbestimmt: „Ja, ja, sicher.“
    Giles öffnete die Tür. „Lady Elinore.“
    „D-danke, Mr. Bemerton.“ Still und mit Würde verabschiedete Lady Elinore sich. Sebastian und die anderen folgten ihr schweigend in die Halle.
    Ein Lakai wurde geschickt, eine Droschke anzuhalten, und sobald sie vor der Tür stand, half Mr. Bemerton Lady Elinore hinein. Sebastian schien geistesabwesend, seine Miene war ausdruckslos. Behände sprang Giles in die Droschke und befahl dem Kutscher loszufahren.
    Sobald sich das Gefährt in Bewegung setzte, erkundigte sich Giles: „Benötigen Sie ein Taschentuch, Elinore?“
    Aber Lady Elinore antwortete nicht. Sie starrte ins Leere, eine steile Falte auf der Stirn.

14. KAPITEL
    „Wenn Sie doch nur begreifen würde, dass die Thesen meiner Mutter zu weiblicher Kleidung wissenschaftlich untermauert sind!“ Lady Elinore erholte sich zusehends und begann, sich in Rage zu reden. „Leuchtende Farben wecken in Männern zügellose Leidenschaft. Wir haben die Pflicht, unsere Mädchen davor zu bewahren! “
    Giles starrte sie an. „Solchen Unsinn können Sie doch unmöglich glauben.“
    Die Droschke kam vor Lady Elinores Haus zum Stehen. „Es ist kein Unsinn! Es stimmt. Meine Mutter hat Untersuchungen dazu angestellt. Männliche Leidenschaft wird durch Farben angeregt.“
    Er stieg aus der Kutsche und drehte sich um, um ihr zu helfen. „Tragen Sie deswegen diese grässlichen grauen Fummel?“
    Sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick, bevor sie seine Hand nahm. „Meine Kleider sind keine Fummel. Sie sind aus erlesenen Stoffen gearbeitet: Samt, Seide und Merinowolle.“
    „Sie sind alle grau und so formlos geschnitten, dass auch noch ein Merinoschaf darunterpassen würde.“
    Sie eilte die Stufen zu ihrem Haus empor, öffnete die Eingangstür mit einem Schlüssel, dann drehte sie sich zu ihm um und erklärte kühl: „Meine Kleider sind warm und zweckmäßig; sie entsprechen den rationalen Anforderungen an Kleidung.“ Aus schmalen Augen musterte er sie und folgte ihr ins Innere. „Welche darin bestehen, jede Ihrer weiblichen Formen nach Kräften zu verbergen und zu vermeiden, männliche Leidenschaft zu wecken.“
    Da sie diese radikal formulierte Bemerkung nicht bestätigen wollte, antwortete sie nicht und begann sich ihren Umhang auszuziehen. Er kam zu ihr und nahm ihn ihr von den Schultern, hielt ihn in die Höhe. „Wohin damit?“
    „Hier. Ich nehme ihn.“ Sie öffnete eine Tür und hängte den Umhang an einen Haken, trat zurück und strich sich verlegen das graue Kleid glatt.
    Giles schaute auf das formlose Gewand, das straff zurückgekämmte, zum großen Teil unter einem hässlichen grauen Häubchen versteckte Haar, dann auf die Frau in den Kleidern. „Sie haben keine Ahnung, oder?“
    Sie hob die Augenbrauen und blickte ihn geringschätzig an. „Wovon?“
    „Hiervon.“ Er riss die Garderobentür auf, schob sie hinein und folgte ihr, schloss die Tür hinter sich. Dunkelheit umfing sie.
    Mit den Fäusten begann sie auf ihn

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