Ein magischer Walzer
unwichtig? Das geht nicht. Es muss wahr sein.“
Hope schüttelte den Kopf. Sie würde niemals das verzauberte Gefühl vergessen, im Mondschein in den Armen ihres Traummannes zu tanzen, aber ihr großer, schroffer, geliebter Sebastian würde niemals so Walzer tanzen, als seien sie beide eins. Sie lächelte zärtlich. „Nein, der Traum war nur ein Traum. Aber mein Sebastian ist wirklich. Wundervoll wirklich, und unsere Liebe ist echt.“
„Aber ich dachte ... wenn der Traum ..." Faith brach ab. „Er hat es dir gesagt? Hat die Worte ausgesprochen?“
Hope schüttelte den Kopf. „Nein, aber das wird er noch.“ Faith sah nachdenklich aus. „Ich glaube, ich bin vielleicht auch verliebt. Graf Rimavska könnte es sein, Hope.“
Hope wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Faith war von ihm geblendet, dass wusste sie, doch Liebe ... „Bist du dir sicher?“
Mit einer Mischung aus Reue und Aufregung schaute Faith sie an, bevor sie nickte. „Ich weiß nicht. Ich vermute es. Er ... er fasziniert mich. Wenn ich mit ihm zusammen bin ... dann fühle ich mich ... wie verzaubert. Am Rande von etwas Erschreckendem wie einem tiefen Abgrund, und doch kann ich nicht anders, als zu wünschen, mich hineinzustürzen.“
Das verstand Hope. Sie hatte mit Mr. Reyne am Rande desselben Abgrundes gestanden. Und in seinen Armen hatte sie sich freudig, glücklich hineingeworfen. Sebastian.
Faith betrachtete sie mit feuchten Augen und seufzte aus tiefstem Herzen, als sie ins Bett stieg. „Ist es nicht herrlich? All diese Jahre haben wir davon geträumt, uns zu verlieben, und jetzt endlich ist es geschehen. Und auch noch uns beiden gleichzeitig. “ Hope erwiderte ihr Lächeln. „Wenigstens ist deiner reich und hat einen Titel. Der Himmel weiß, was Großonkel Oswald sagen wird, wenn ich ihm anvertraue, dass ich meinen Sebastian heiraten will.“
Faith lachte. „Ich weiß ganz genau, was er sagen wird.“ Mit verstellter Stimme erklärte sie: „Schockierend. Einen Diamanten wie dich an einen Emporkömmling zu verschwenden, wenn Herzöge darum betteln würden! Schockierend!“
17. KAPITEL
Als Erstes am nächsten Morgen machte Sebastian Lady Elinore seine Aufwartung. Auf das vor ihm liegende Gespräch freute er sich nicht. Er hoffte, sie würde nicht wütend auf ihn sein oder die Fassung verlieren, aber er schuldete ihr Aufrichtigkeit.
Sie öffnete ihm selbst die Tür und führte ihn in den kleinen Salon, bot ihm eine Tasse Tee an. Als er annahm, ging sie den Tee selbst zubereiten. Wieder wurde ihm ihre angespannte finanzielle Lage klar. Es war unerhört, dass eine Frau wie sie gezwungen war, sich einen Ehemann zu suchen, nur um das zu erben, was ihr rechtmäßig zustand. Beide Eltern hatten Lady Elinore nicht gut behandelt.
Sebastian fühlte sich umso schuldiger. Er hatte sie auch nicht gut behandelt. Aber er war fest entschlossen, seinen Fehler nicht zu verschlimmern, indem er darin verharrte.
Sobald sie das Zimmer wieder betrat, sagte er: „Lady Elinore, es tut mir leid, wenn ich Sie ... “
Sie unterbrach ihn, indem sie ihm eine Hand auf den Arm legte. „Dazu besteht keine Notwendigkeit, Mr. Reyne. Ich weiß, was Sie sagen wollen. Sie haben sich in Miss Hope verliebt, nicht wahr?“
Sebastian nickte.
„Ich bin sehr froh“, erklärte sie schlicht. „Wir hätten sicher eine gute Vernunftehe geführt ... und vor ein paar Wochen noch war eine Vernunftehe alles, was ich erwartete.“
Angesichts dieser unerwarteten Wende hob Sebastian eine Augenbraue. „Und jetzt nicht mehr?“
„Nein“, erwiderte sie ruhig. „Jetzt will ich mehr, viel mehr.“ Er küsste ihre Hand. „Ich freue mich für Sie, Lady Elinore. Sie verdienen mehr. Denken Sie, wir könnten Freunde bleiben?“ „Oh ja, bitte. Wir werden uns häufiger sehen“, antwortete sie mit einem leichten Erröten. „Ich habe mich mit Hope angefreundet, wissen Sie. Und ich treffe mich oft mit Lady Augusta Montigua del Fuego. Lady Augusta hat beschlossen, dem Vorstand der Tothill-Fields-Anstalt beizutreten. “
„Lady Augusta?“, wiederholte Sebastian erstaunt. Er konnte sich kein seltsameres Paar vorstellen als die Aufsehen genießende, unverblümte Lady Augusta und die zurückhaltende alte Jungfer Lady Elinore, die jedoch voller Überraschungen steckte.
„Sie ist sehr freundlich, wissen Sie, und mag Kinder. Für eine Reihe der Mädchen hat sie schon Pläne. Sie ist eine außergewöhnliche Frau mit einer Menge Energie. “ Leicht verlegen senkte sie den
Weitere Kostenlose Bücher