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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Verbesserungen in seinen Manufakturen durchgeführt, dass er seine Produktion nahezu verdoppeln konnte. Der Kerl hatte Angst, Sie an einen anderen Fabrikbesitzer zu verlieren. Hat Sie mit seiner Tochter verheiratet, um Sie zu halten. Wollte eine Dynastie gründen.“
    Das konnte Sebastian nicht abstreiten. Es entsprach ziemlich genau der Wahrheit. Was Sir Oswald ausgelassen hatte, waren Sebastians Gefühle dabei. Er war dreiundzwanzig gewesen, und obwohl er Thea nicht geliebt hatte, hatte er gehofft, eine Familie zu bekommen.
    Es hatte nicht geklappt.
    Sir Oswald unterbrach seine Gedanken. „Wie ich gehört habe, war sie keine einfache Frau.“
    Sebastian erwiderte nichts.
    „Fordernd. Verzogen. Zänkisch.“
    Sebastian zuckte die Achseln.
    Der alte Mann nickte zufrieden. „Das sagt man auch.“ Stirnrunzelnd fragte Sebastian: „Was?“
    „Dass Sie ein Mustergatte waren. Treu, geduldig. Und Sie haben nie ein Wort gegen sie gesagt.“
    Sebastian wandte sich wieder der Betrachtung des Gemäldes zu. Solche Unterhaltungen behagten ihm nicht.
    „Wie ist sie gestorben?“
    Sebastian schluckte. Es fiel ihm immer noch schwer, darüber zu reden. „Einen Monat nach dem Tod ihres Vaters hatte sie eine Fehlgeburt. Sie wurde tot in einer Blutlache gefunden.“
    Sir Oswald nickte. „Daher die Schauergeschichten. Aber ich habe die Sache überprüft. Es war nicht ihre erste Fehlgeburt.“ Sebastian hob die Augenbrauen. „Sie sind sehr gründlich.“ Das nahm Sir Oswald selbstzufrieden zur Kenntnis. Sebastian seufzte. „Nein, es war nicht ihre erste Fehlgeburt. Ich wollte nicht, dass sie noch einmal das Risiko eingeht, aber ihr Vater war besessen von dem Wunsch nach einem Erben.“ Er ballte die Hand zur Faust.
    „Ich verstehe nicht, warum Sie den Klatsch nicht im Keim erstickt haben. Sie waren noch nicht einmal da, als es passierte, sondern im Westen bei einer der Minen.“
    Sebastian zuckte die Achseln. „Die Leute glauben, was sie wollen.“
    Der alte Mann schnaubte. „Das werden wir noch sehen.“ Sebastian erhob sich, um zu gehen, aber Sir Oswalds nächste Bemerkung ließ ihn erstarren. „Ich habe Ihre Familienverbindungen überprüft.“
    Wütend fuhr er herum. „Verdammt, dazu hatten Sie kein Recht! Meine Familienverbindungen sind allein meine Angelegenheit.“
    „Nicht wenn die halbe vornehme Gesellschaft überzeugt ist, Sie seien ein Bastard. Warum haben Sie das zugelassen?“ Wortlos schaute Sebastian ihn an.
    „Hah! Stolz, was? Lassen Sie sich etwas von mir sagen, junger Reyne.“ Sir Oswald hob mahnend einen Finger. „Stolz macht nicht satt.“
    Sebastian blinzelte. „Das habe ich nie angenommen.“
    „Ach ja?“ Der alte Herr wirkte sehr zufrieden mit sich. „Cousin zweiten Grades des Earl of Reyne. Warum sollten Sie das geheim halten wollen?“
    „Er gehört nicht zu meiner Familie!“, erklärte Sebastian, wütend, dass er sich seinen Zorn hatte anmerken lassen.
    „Die erkennen Sie nicht an?“
    „Ich erkenne sie nicht an! “ Er runzelte die Stirn, begriff, dass er es erklären musste. „Der Earl of Reyne hat meine Mutter, meinen Bruder und meine kleinen Schwestern in größter Not im Stich gelassen. Ich habe nichts mit dem Haus derer of Reyne zu schaffen.“
    Die buschigen weißen Augenbrauen wurden hochgezogen. „Wurden Sie nicht auch einfach Ihrem Schicksal überlassen?“ Sebastian winkte ab. „Ich habe überlebt.“
    „Und Ihre Mutter und Ihr Bruder nicht. Verstehe.“ Nach einem Moment fügte er hinzu: „Ihre Schwestern haben auch überlebt.“
    „Das haben sie aber nicht dem verfluchten Earl of Reyne zu verdanken, zum Teufel mit ihm! “ Sebastian bemühte sich um einen gleichmütigeren Tonfall. „Tatsächlich haben die Mädchen beinahe nicht überlebt! Sie haben keine Ahnung, wie dicht sie an einer Katastrophe vorbeigeschrammt sind. Daher nein! Ich habe mit dem Earl of Reyne nichts zu schaffen.“
    Der alte Mann nickte mitfühlend. „Verstehe.“ Er machte eine kleine Pause, bevor er vorsichtig begann: „Der neue Earl ist etwa in Ihrem Alter oder jünger. Der alte starb ohne direkten Nachfolger, und der neue kann mit den Ereignissen von damals nichts zu tun gehabt haben.“
    Gleichmütig zuckte Sebastian die Achseln. Der neue Earl war ihm vollkommen egal. Er hoffte nur, der alte Earl - dem seine Mutter und er selbst unzählige Male geschrieben hatten -schmorte in der Hölle.
    Sir Oswald war noch nicht fertig. „Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich meine Fühler in diese

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