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Ein magischer Walzer

Titel: Ein magischer Walzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Unterbrechungen, um sich zu recken oder verkrampfte Muskeln zu lockern, zum Krüppel geworden. In dem Moment, als er die Leitung der Fabrik übernommen hatte, hatte er kurze Pausen für Mahlzeiten und Bewegung eingeführt, und das hatte sich bezahlt gemacht. In seinen Fabriken wurde kein Kind zum Krüppel.
    Er sah plötzlich die Kinder vor sich, die fröhlich durch den Park tollten, und fragte: „Sie gehen also mit ihnen spazieren?“ Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Nein, dort gibt es zu viele Versuchungen, und viele von den Mädchen werden bei der kleinsten Gelegenheit rückfällig. Wir erlauben ihnen nicht, nach draußen zu gehen, bis wir sicher sind, dass sie moralisch stark genug sind, der Versuchung zu widerstehen. Die Welt ist voll von gewissenlosen Menschen, die schutzlose, leichtgläubige junge Mädchen ausnutzen.“
    Sebastian dachte an seine Schwestern und nickte. Lady Elinores Leidenschaft, sich dieser Mädchen anzunehmen, rührte ihn. Er war sicher, dass sie mit ein wenig Ermutigung dieses Mitgefühl auf seine Schwestern ausdehnen würde. Der Himmel wusste, sie brauchten jemanden, und mit ihm wollten sie nichts zu tun haben. Lady Elinore war exakt die unwahrscheinliche Verbindung aus vornehmer Dame und einer Frau, die genau verstand, wie hart und schrecklich die Welt sein konnte.
    Sie war keine anmutige Elfe.
    Lady Elinore nickte brüsk. „Ich bin froh, dass Sie meiner Meinung sind. Sollen wir nun gehen und herausfinden, ob die Damen zu einer Entscheidung gekommen sind?“
    Sebastian war einverstanden. Die Damen haben sich in dem Moment entschieden, als ich die Summe genannt habe, dachte er zynisch. Aber die Zeit, in der er die Einrichtung besichtigt hatte, war nicht verschwendet. Einmal abgesehen davon, dass seine Neugier befriedigt worden war, gewann er langsam Lady Elinore für sich. Sie war bereit gewesen, mit ihm zu tanzen oder eine Ausfahrt durch den Park zu machen, wenn er sie fragte, aber sie war stets reserviert und förmlich geblieben - bis jetzt. Als sie ihm das Programm erklärte, war sie beinahe freundlich geworden.
    Er hatte immer noch keine Idee, was sie von ihm hielt, aber eines war klar: Sie hatte keine hohe Meinung von Männern.
    Sebastian war jedoch niemand, der aufgab, wenn er auf ein Hindernis stieß. Er war sich sicher, wenn er sich genug Mühe gab, würde er schließlich Lady Elinores Achtung gewinnen. Mehr wollte er nicht. Er wollte keine Ehefrau, die ihn mit emotionalen Ansprüchen erstickte. Er heiratete aus praktischen Gründen.
    Ihre exzentrische Art störte ihn nicht, solange sie es nicht übertrieb und weiterhin von der Gesellschaft akzeptiert wurde. Es gefiel ihm sogar, dass sie fast trotzig an ihren Überzeugungen festhielt.
    Sie würde seinen Heiratsantrag nicht ablehnen, wenn sie wüsste, dass sie als seine Gattin das alleinige Sagen darüber hatte, wie das Waisenhaus geführt wurde, und nach Herzenslust ihre Rationalen Grundsätze umsetzen konnte.
    Vielleicht würde er es sogar nach ihr benennen. Das gäbe ein hübsch ungewöhnliches Hochzeitsgeschenk ab: die Lady-Elinore-Reyne-Anstalt für mittellose Mädchen.
    Giles lachte schallend. „Die Lady-Elinore-Reyne-Anstalt für mittellose Mädchen? Du wilder romantischer Hund, du! Was für ein Hochzeitsgeschenk! Danach werden alle Damen der Gesellschaft ihr eigenes Waisenhaus haben wollen! “
    Sebastian warf ihm einen strengen Blick zu. „So ein Geschenk wird Lady Elinore zu schätzen wissen.“
    Giles schmunzelte reuig. „Da hast du zweifellos recht. Sie ist mit Sicherheit ungewöhnlich.“
    Sebastian runzelte die Stirn. „Ich muss die Sache beschleunigen, diese Werbung zum Abschluss bringen. Denkst du, ich sollte ihr Blumen schicken oder so etwas? Als Dankeschön für heute und irgendwie als Ausdruck meiner Absichten.“
    Giles schüttelte den Kopf. „Nein, sie sagt, Blumen seien nicht rational.“
    Sebastian hob die Augenbrauen. „Woher weißt du ... “
    „Hat sie die Mädchen schon kennengelernt?“, unterbrach ihn Giles.
    „Nein, noch nicht.“
    „Worauf wartest du dann? Sie sind schließlich der Grund hierfür.“
    Sebastian zögerte. „Ich bin mir nicht sicher, ob die Mädchen schon bereit sind für gesellschaftlichen Umgang.“
    „Nach deinen Erzählungen treffen sie sich doch dauernd mit den Merridews. Wenn das kein gesellschaftlicher Umgang ist, weiß ich nicht was.“
    „Du hast recht. Ich werde sofort etwas vorbereiten.“ Er dachte einen Augenblick nach. „Ich werde Lady Elinore eine

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