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Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch

Titel: Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mosaik Verlag
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Zeitungspapier anzünden. Und genauso gut eignen sich feste Anzünder auf Paraffinbasis oder Holzwolle-Zündhilfen. Diese sind absolut geschmacksneutral, leicht zu handhaben und hinterlassen keinen Petroleumgeschmack auf Fleisch, Fisch, Gemüse – und allem anderen, was sonst noch auf den Grill kommt.
    | SELBST GRILLANZÜNDER HERSTELLEN | Grundsätzlich können Sie jede Art Späne von unbehandeltem Holz (Schnitzabfälle zum Beispiel) direkt unter den Grillkamin legen und entzünden. > Sie könnten sich auch selbst Anzünder auf Vorrat anfertigen.
    Erhitzen Sie Reste von Wachskerzen (keine Duftkerzen!) in einem Topf, bis das Wachs flüssig wird. Stellen Sie eine leere Küchenrolle auf einen flachen Untergrund (zum Beispiel einen Teller) und füllen Sie diese mit Holzspänen. Stopfen Sie gut nach – es ist wichtig, dass nicht zu viele Luftzwischenräume entstehen. Gießen Sie vorsichtig das flüssige Wachs in die Rolle. Lassen Sie das Wachs etwas erhärten und stopfen Sie von oben erneut Holzspäne nach. Gießen Sie nochmals flüssiges Wachs in die Rolle, bis es nach oben hin abschließt. Lassen Sie alles erkalten und schneiden Sie dann von der festen Rolle einzelne Scheiben von ungefähr 2 cm Dicke ab.

    Auch bei der Reihenfolge, in der Brennmaterial aufgeschichtet wird, ist man nicht sonderlich einfallsreich. Über einen Anzünder oder zerknülltes Papier kommen Holzspäne oder dünnes Anfeuerholz. Brennt alles, werden immer größere Scheite darübergestapelt oder aneinandergelehnt und zu einer Pyramide geschichtet. Dann lässt man das Feuer lodern. Diese Methode haben wir schon als Kinder beigebracht bekommen. Sie erscheint sinnvoll und praktisch, deshalb wird sie auch nicht hinterfragt. Dass das Brennholz dabei besonders in den ersten Minuten schadstoffreich und hässlich raucht, stört uns nicht. Schade. Denn es gibt Hoffnung. Unter Besitzern von Kachel- und Werkstattöfen macht seit einiger Zeit eine Praxis die Runde, die geheimnisvoll als „Schweizer Methode“ gehandelt wird und auch am Grill funktioniert. Der Name der Methode mag sich eingebürgert haben, weil es das „Amt für Umweltschutz des Kantons Zug“ war, das erstmals einen Lehrfilm zur richtigen Vorgehensweise beim Feuermachen veröffentlichte. Der Film „Richtig anfeuern“ zeigt, wie es auch geht – und wie ein Holzfeuer angenehm wenig Rauch entwickeln kann.
    | EIN FEUERGITTER WIRD ZUR KERZE | Legen Sie drei oder vier große Holzscheite auf dem Feuerrost oder einem Grillboden parallel nebeneinander – wie bei einem Lattenrost. Darüber werden, um 90 Grad versetzt, weitere, kleinere Scheite gelegt, so dass eine Gitterstruktur entsteht.

Glut muss Methode haben. > In den Vorgärten wird aufgerüstet: Raffinierte Smoker, luxuriöse Kugelgrills und andere Hightech-Geräte haben längst die Grillplätze erobert. Die teuren Gran-Turismo-Supergrills gleichen häufig eher Außenküchen als Gartengrills. Tolle Teile – sie könnten völlig neue Grillhorizonte eröffnen. Doch das Problem dabei ist: Nur wenige beherrschen sie. Viele Möglichkeiten bleiben ungenutzt. Auf neun von zehn Grillpartys sieht man die Gastgeber, mit Grillzange und Bier bewaffnet, überfordert an der Maschine stehen und verzweifelt auf schwarz verkohlte Würste blicken. Selbst diese einfachste Methode der Zubereitung – das direkte Grillen – scheint sie zu überfordern. Oft fehlt aber einfach nur ein wenig Grundlagenwissen. Viele Sonntagsbrutzler, die sich für wahre Grillgroßmeister halten, glauben immer noch, der Deckel ihres Grills sei einzig dafür gut, den Rost vor Regen zu schützen. Es sind auch schon Spezialisten dabei beobachtet worden, wie sie den unteren Kohlerost aus ihrem Kugelgrill entfernen: „He, darauf hat ja viel zu wenig Fleisch Platz“, denken sie. Dass auf diesem Rost die Kohle platziert werden sollte, hätten sie problemlos der Bedienungsanleitung entnehmen können. Aber die – wer braucht denn so was – haben sie längst verfeuert, ohne darin geblättert zu haben.
    Es würde uns eine große Freude machen, wenn jeder Mann die Möglichkeiten seines Grillgeräts in Zukunft voll ausschöpfen würde. Wenn er mit seiner kompletten Ahnungslosigkeit Schluss macht und sich die Zeit nimmt, zumindest die grundlegenden Grilltechniken zu erlernen. Denn, das gilt beim Grillen genauso wie in der Küche: Das Gericht entscheidet, wie Sie es zubereiten müssen – nicht Sie entscheiden, wie ein Gericht zubereitet werden muss. Egal, welche Ansprüche es stellt,

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