Ein Mann - ein Rost - das Grillbuch
Gericht.
| DAS FLEISCH | Kaufen Sie nach Möglichkeit kein abgepacktes Hackfleisch – weder reines Rinderhackfleisch noch gemischtes Hack. Dieses enthält schlicht zu wenig Fett. Gehen Sie zum Metzger und fragen Sie ihn nach einem Stück Rinderschulter mit 20 Prozent Fettanteil. Falls zu wenig Fett an der Schulter ist, lassen Sie sich zusätzlich noch ein wenig Schweinespeck einpacken. Falls Sie einen eigenen Fleischwolf besitzen, drehen Sie das Fleisch zu Hause – und zwar möglichst kurz vor Ihrer Burger-Party – durch. Falls Sie keinen Wolf zu Ihrer Küchenausstattung zählen, lassen Sie den Metzger ran.
| DIE GEWÜRZE | Übertreiben Sie es nicht. Würzen Sie das kalte, frisch gewolfte Hackfleisch, bevor Sie es in Form bringen, nur mit Salz, Pfeffer, etwas Senf oder Worcestersauce und einer fein geriebenen Zwiebel. So fügen Sie der Fleischmasse etwas mehr Feuchtigkeit und Geschmack bei. Experimente, die Sie für geschmacklich explosiv halten, heben Sie sich lieber für die Burgersaucen auf. Kneten Sie Ihr Hack nicht intensiv durch, als ob es sich um Hefeteig handelte, sondern gehen Sie lieber sachte und vorsichtig vor und verteilen Sie die Gewürze unter Zuhilfenahme von zwei Gabeln.
| DIE PATTIES FORMEN | Patties, wie man die Burgerrohlinge nennt, lassen sich in kaltem Zustand am besten formen. Spülen Sie Ihre Hände zuvor mit kaltem Wasser ab. Je früher Sie aus dem gewürzten Hack Patties formen, desto stabiler bleiben diese. Greifen Sie sich beherzt eine Handvoll Hack, rollen Sie es in den Händen und drücken Sie es zwischen Ihren Handflächen platt, bis es gleichmäßig dick ist (zwischen 1 ½ und 2 cm) und der Patty einen Durchmesser von etwa 10 cm aufweist.
Grundsätzlich sollte der Patty etwas größer als das Brötchen sein, weil sich das Fleisch beim Braten zusammenziehen wird. Fertiggestellte Patties stellen Sie anschließend nochmals kalt – so beugen Sie einem späteren Auseinanderfallen vor.
| AUF DEN GRILL | Wenn Ihr Grill die richtige Temperatur hat (bei direkter Hitze zwischen 200 und 280 Grad), holen Sie die Patties aus dem Kühlschrank und legen sie auf den geölten Rost. Drücken Sie die Burgerrohlinge während des Garprozesses nicht mit dem Wender nach unten – dadurch würde nur der wohlschmeckende Fleischsaft aus dem Burger und ins Feuer gepresst. Wenn die Seite des Patties braun ist und an seiner Oberfläche einige Tropfen Saft austreten, ist es Zeit zu wenden – in der Regel sollte das nach etwa vier Minuten der Fall sein. Falls das Fleisch jedoch noch hartnäckig am Rost festklebt, warten Sie ruhig noch einen Moment. Ist der richtige Augenblick erreicht, lässt sich der Burger ganz leicht vom Rost lösen. Jetzt dauert es nur noch vier weitere Minuten, bis der Fleischklops perfekt gegart ist. Er ist dann in seinem Inneren noch immer leicht rosa – man nennt das „rare“. Falls dieser wunderbare, halbrohe Zustand der Patties Ihnen oder Ihren Gästen nicht ganz geheuerist, können Sie die Burger auch bei niedriger Temperatur am Rand des Grills parken und auf diese Weise ganz durchbraten. > Noch ein wichtiger Hinweis: Ihr Rost ist kein Strandabschnitt auf Mallorca. Überfüllen Sie ihn also nicht mit Grillgut: Lassen Sie immer etwa 30 Prozent der Fläche frei, um darauf fertige Patties warmhalten zu können. Auch kann die Freifläche zur Rettungsinsel werden: Sollten Ihre Burger Feuer fangen, können sie hier gut in Sicherheit gebracht werden.
Wenn Sie aus einem Ham- einen Cheeseburger machen möchten, legen Sie nach dem ersten Wenden eine Käsescheibe auf das Fleisch. Nur wenn der Patty noch auf dem Grill durchgart, kann der Käse anschmelzen und sein Aroma voll entfalten.
| DAS BRÖTCHEN | Im Idealfall stellen Sie Ihre Burger-Brötchen ebenfalls selbst her – allerdings natürlich nicht direkt am Grill, sondern schon früher. Ein Rezept finden Sie im Kapitel „Brot & Gemüse“ (siehe hier ). Aber zur Not tut es auch ein gekauftes Burger Bun sowie jede andere Brotsorte. Bestreichen Sie beide Hälften auf der Innenseite mit Butter oder Öl und legen Sie diese ein bis zwei Minuten auf den Grill. So ist ein geschmackvoller, knuspriger Crunch garantiert, der im Zusammenspiel mit Saucen, Belag und Patty zu einem insgesamt stimmigen Burger führt.
| DIE GARNITUR | Seien Sie einfallsreich. Selbstverständlich macht man mit Salatblättern, Tomatenscheiben, Zwiebeln und Essiggurken nichts falsch. Aber mit Avocadoscheiben, Sprossen, Fenchel, Krautsalat oder gegrilltem Spinat
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