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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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dass sie nicht so gefühlsduselig war wie Claire. Das Leben wäre nicht auszuhalten, wenn alles so traumatisch wäre. Gut, dass Claire wieder eine Arbeit hatte, selbst wenn es nur ein Teilzeit-Job war. Vielleicht würde sie wieder halbwegs normal werden. Anna ließ sich vor dem Fernseher, in dem Coronation Street lief, ins Sofa fallen und öffnete ein Paket Schokoladenfinger.
    Das Telefon klingelte. Meine Güte, wer war das bloß jetzt? Die Leute müssten es doch eigentlich besser wissen. Während Coronation Street anzurufen, war eine Frechheit . Einfach schlechtes Benehmen. Sie würde nicht abnehmen. Sicherlich war es ihre Mutter, die wissen wollte, ob sie schon gepackt hatte. Sie könnte später zurückrufen Das Telefon klingelte und klingelte und klingelte.
    Schon gut, schon gut, immer mit der Ruhe, ich komme. Anna quälte sich aus dem Sofa hoch. Wie ungeduldig ihre Mutter manchmal sein konnte.
    „Hallo?“
    „Anna?“
    Es war eine Männerstimme. Anna fühlte, wie ein Stromschlag sie durchfuhr. Mensch, wer zum Teufel war das?
    „J...a?“
    „Ich bin’s, Mark.“
    Mark! Himmel. Anna starrte benommen auf das Telefon. Er hatte Nerven, sie nach alledem anzurufen. Welcher Teufel hatte ihm von der Party erzählt? Wollte er ihr sein Beileid aussprechen? Tausendundein Gedanke schossen ihr durch den Kopf. Warum rief er sie plötzlich an?
    Um ihr Glück zu wünschen für den Rest ihres Lebens? Um sich zu entschuldigen, dass er ihr über ein Jahrzehnt vorgespielt hatte, er wäre scharf auf sie? Er konnte zur Hölle fahren, wenn es nach ihr ging.
    „Hallo, Mark, nett von dir zu hören“, sagte sie steif.
    „Und es ist auch schön, dich zu hören“, gab er das Kompliment zurück.
    Und plötzlich dämmerte es ihr. Mark wollte ihr ganz lieb Auf Wiedersehen sagen. Er wollte ihr Glück wünschen für ihr weiteres Leben. Das war es, natürlich.
    „Du fährst bald, habe ich gehört?“
    „Das stimmt.“ Sie versuchte, optimistisch zu klingen. Sie fühlte sich wie eine Fliege, die im Netz zappelte.
    „Irgendeine Chance, dich noch mal zu erwischen, bevor du fliegst?“
    „Ziemlich unwahrscheinlich, ich fliege am Montag.“
    „Bist du am Sonntag da?“
    „Wie der Zufall es will, bin ich Sonntagabend bei meinen Eltern. Henkersmahlzeit, wenn ich sie richtig kenne.“
    „Dann komme ich vorbei“ sagte Mark. Dass sie ihn nicht eingeladen hatte, war ihm offensichtlich egal. „Bis dann, ich freue mich darauf.“
    Aber ich nicht , dachte Anna, während sie mit dem Telefonkabel spielte. Das Letzte, was sie wollte, war eine Abschiedsplauderei mit Mark. Sie hatte ihm nicht verziehen, dass er sie bei dieser ganzen Klassentreffengeschichte beleidigt hatte. Tatsächlich würde sie ihm wohl nie vergeben. Er konnte nicht einfach weitermachen und so tun, als wäre alles in Ordnung zwischen ihnen. Sie hatte ihn bei ihrem letzten Treffen einen Scheißkerl genannt. Meine Güte, es war demütigend. „Mark, eigentlich ist das keine gute Idee“, sagte sie, und zwang sich ruhig zu bleiben. „Ich muss noch viel zu viel für den nächsten Tag organisieren. Aber ich schicke dir eine Mail aus London, okay?“
    „Wenn dir das lieber ist“, sagte Mark sehr leise. „Dann ... alles Gute, Anna.“
    Alles Gute? Das Telefon war stumm, und Anna starrte darauf. Alles Gute? Sie setzte sich auf die unterste Treppenstufe und brach in Tränen aus.

Kapitel 45
    Soweit war alles geschafft. Endlich verließ sie das Land. Anna saß in der Küche ihres Elternhauses und ließ sich die vegetarische Lasagne schmecken, die ihre Mutter extra für sie gemacht hatte.
    „Du bist ja nur einen Telefonanruf entfernt“, sagte Mrs. Allstone ermutigend.
    „Und halb Irland lebt sowieso in England, du wirst ganz bestimmt einige aus der Heimat treffen“, fügte ihr Vater hinzu.
    „Glaube ich nicht. In England findet man nicht so leicht Freunde.“
    „Quatsch“, sagte ihr Vater mit fester Stimme. „Anna du bist der Typ, der ganz leicht Gleichgesinnte findet.“
    „Mein Bruder Eamonn ist nach England gegangen“, sagte Großvater nachdenklich, „und ist nie wieder zurückgekommen.“
    „Damals war alles noch anders“, warf Mrs. Allstone schnell ein. „England ist nicht mal eine Flugstunde entfernt, stimmt’s, Anna?“
    „Stimmt.“
    Konnten sie nicht aufhören, so einen Wirbel um sie zu machen? Das machte sie ganz rührselig. Sie ging nach England, da war nichts dabei. Anna war jetzt ein großes Mädchen. Sie würde nicht ohne Geld auf der Straße landen und

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