Ein Mann für eine Nacht (German Edition)
nichts dagegen. Sie war sogar äußerst gespannt darauf. Bisher war alles, was mit Darren zu tun hatte, eindrucksvoll gewesen. Und er war auch nicht so ein Lackaffe mit Kreditkarte. Er war witzig, klug und faszinierend, und Anna konnte kaum glauben, dass bisher noch keine andere Frau ihn sich geangelt hatte. Es war schwer, Leute kennenzulernen, wenn man so bescheuerte Arbeitszeiten hatte und ständig auf Achse war, erklärte er. Davon konnte auch Anna ein Lied singen. Heutzutage war es außerordentlich schwer, jemanden kennenzulernen.
Darren hatte eine luxuriöse Penthousesuite in Ballsbridge. Die großen Fenster boten einen fantastischen Blick auf die Stadt. Dublins Lichter funkelten ihr einladend entgegen, und sie fühlte sich wie ein Kreuzritter, der zu einem wahnsinnig aufregenden Abenteuer aufbrach. Darren fischte eine Flasche Dom Pérignon aus dem monströsen Getränkeschrank, ein verspiegeltes Ding mit Eiswürfelbereiter. Galant schenkte er den Champagner in zwei Waterford Kristallkelche und brachte einen Toast aus. „Auf uns.“ Er lächelte wissend und ihre Knie wurden butterweich. „Uns.“
Anna wagte es kaum, ihn anzusehen, aus Angst, er könnte merken, wie stark sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Stattdessen nahm sie die Umgebung in sich auf. Die Wohnung sah kaum bewohnt aus. Riesige weiße Sofas, Glastische und moderne Kunst an den Wänden. An so eine Wohnung könnte Anna sich gewöhnen. Das war perfekt für ein junges Paar wie sie beide. Stopp, schalt sie sich selbst. War das nicht etwas voreilig? Du hast ihn gerade erst getroffen und schon planst du deinen Einzug. Ganz ruhig, Anna Allstone. Bleib cool.
Dieses Mal würde sie nichts vermasseln. In diesem Jahr hatte sie reichlich Fehler gemacht. Aber jetzt klappte ja doch alles. Schließlich hätte sie Darren nie getroffen, wenn sie bei einem ihrer Extypen geblieben wäre. Und dann wäre ihr nichts anderes übrig geblieben, als mit so einem Idioten zu der Party zu gehen.
Hoffentlich hatte Darren an dem Wochenende der Party noch nichts anderes vor. Sie musste sich einen guten Grund ausdenken, um ihn an dem fraglichen Abend in der Stadt zu halten, ohne ihm genau zu sagen warum. Sie wollte nicht aufdringlich wirken.
„Mehr Champagner?“ Er rutschte neben ihr aufs Sofa. Sein Aftershave war stark und sinnlich. Sie hätte auf der Stelle über ihn herfallen können.
„Gerne“, sagte sie lächelnd.
Der Champagner perlte und stieg ihr zu Kopf, ihr wurde schwindlig vor Verlangen. Darren musste irgendeinen Liebestrank untergemischt haben. Sie bekam überhaupt nicht mit, was er sagte, sondern stellte sich lieber vor, wie er unter dem weißen Baumwollhemd aussah. Ihre Finger strichen sanft über seine Oberschenkel und fühlten unter dem weichen Stoff seiner Hose die starken Muskeln. Darren war ohne Zweifel das begehrenswerteste Geschöpf, das ihr jemals unter die Augen gekommen war. Wenn er doch bloß endlich aufhören würde zu reden. Er redete und redete, über das Leben, dass es voller Überraschungen war, und so ein Zeug. Er sollte still sein. Er war unerträglich sexy. Sie streckte ihren Arm aus, legte ihn um seinen Nacken, zog sich hoch zu seinem Gesicht und presste ihre Lippen auf seine. Er erwiderte ihren Kuss wild und heftig und fummelte zugleich am oberen Knopf ihrer Bluse. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, eine Woge von Lust erfasste sie, und ihre Hände machten sich an seinem dicken Ledergürtel zu schaffen.
„Du bist so schön“, stöhnte er und half ihr mit dem Gürtel. „Du wunderschöne Frau.“
Sie fühlte sich begehrenswert und wild. Sie sank aufs Sofa zurück und ließ ihn mit seinen Händen ihren Oberkörper liebkosen. Wunderschön? Das hatte noch niemand zu ihr gesagt (abgesehen von einigen betrunkenen Rugby Fans beim letzten French International) Hübsch? Das ja. Attraktiv? Absolut. Aber wunderschön? Vielleicht war sie es ja? Vielleicht hatte man es ihr bisher nur einfach nicht gesagt.
Plötzlich war ihr BH offen. Anna wollte gern das Licht aushaben, ohne daraus gleich eine große Sache zu machen. Aber, weil sie nicht prüde wirken wollte, sagte sie nichts. Seine Finger streichelten ihre Brustwarzen, bis sie hart wurden.
Sie fühlte sich sexy und albern zugleich. Sexy, weil ihr so etwas noch nie passiert war. Albern, weil dieser Mann ein Fremder war, und wenn das nur in einem One-Night-Stand endete, würde sie sich elend fühlen und vor sich selbst ekeln.
Außerdem war sie auf eine leidenschaftliche Nacht nicht
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