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Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Ein Mann für eine Nacht (German Edition)

Titel: Ein Mann für eine Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marisa Mackle
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nahm.
    „Ist das hier Terminal Eins?“, fragte er.
    „Wie bitte?“ Sie sah auf und ihre Blicke trafen sich. Er sah gut aus. Wirklich sehr gut, mit ungewöhnlich blauen Augen und markanten Wangenknochen. Er zeigte ihr sein Ticket. Darauf stand deutlich Terminal Eins. Sie lachten beide.
    „Ich denke, hier sind Sie richtig“, kicherte sie. Galway Airport war winzig und hatte gar keinen Platz für einen zweiten Terminal.
    „Muss dann ein Fehler sein.“ Er grinste breit. Seine Zähne waren blendend weiß wie bei einem Filmstar. „Und wohin geht es? Arbeit oder Vergnügen?“
    „Arbeit“, sagte Anna mit fester Stimme. „Mitten in der Nacht aufzustehen, macht doch keinen Spaß, oder?“
    „Ja, ja, geht mir auch so. Ich bin gerade auf dem Weg nach Manchester.“
    „Prima.“
    „Das klingt nicht gerade sehr beeindruckt.“
    „So früh ist das auch schwierig.“ Sie lachte. „Vielleicht wenn Sie auf die Bermudas fliegen würden ...“
    „Sind Sie aus Dublin?“
    „Ja.“
    „Ich auch.“
    Da sie auf den Flug warten mussten, unterhielten sie sich ausgiebig. Als das Flugzeug abhob, war Anna davon überzeugt, dass er der Richtige war. Während der Flieger über Irland hinwegdüste, redeten sie ununterbrochen. Sie musste ihn immerzu ansehen und war traurig, als das Flugzeug nach nur vierzig Minuten auf dem Dubliner Flughafen landete.
    Sie verabschiedeten sich.
    Anna fragte sich, ob sie ihn jemals wiedersehen würde.
    Das geschah aber.
    Bei der Gepäckausgabe.
    Plötzlich tauchte er neben ihr auf. „Tut mir leid, dass ich dich noch mal behellige. Aber bist du zufällig ...?“
    „J...a?“
    „Bist du heute Abend in Dublin?“
    „Äh, also ...“, sie zögerte.
    „Wenn ich dich belästige, ziehe ich sofort Leine. Mein Wort.“
    „Nein, du äh... belästigst mich überhaupt nicht.“ Ganz im Gegenteil!
    „Wollen wir heute Abend was zusammen unternehmen?“
    „Klar doch“, sagte sie locker. Nichts hielt sie ab. Er war einfach göttlich. So eine Chance gab‘s nur einmal im Leben. Wenn überhaupt.
    Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, in dem für sie gebuchten Hotel im Zentrum zu übernachten. Sie hatte etwas Zeit zu Hause bei ihrer Familie verbringen wollen. Aber unter diesen Umständen war das Hotelzimmer doch viel besser.
    Die Familie konnte warten.
    „Hier ist meine Handynummer, falls du es dir anders überlegst ...“
    „Gute Idee“, sagte Anna schnell. Aber es müsste schon einen verdammt guten Grund geben, um sie daran zu hindern. „Also bis dann.“
    Weg war er.
    War das ein Traum?
    Anna ging durch die Schiebetüren und an all den Leuten vorbei, die dort mit ihren Pappschildern standen und sie erwartungsvoll ansahen. Wie immer hatte sie leise Schuldgefühle, weil sie nicht die erwartete Person war.
    Sie stellte sich am Taxistand an und war überhaupt nicht mehr müde. Von so einem göttlichen Geschöpf angemacht zu werden, war wahnsinnig schmeichelhaft. Das war ein himmelweiter Unterschied zu den Langweilern, die sonst ein Auge auf sie warfen. Aber verdammt noch mal, wie hieß der Kerl eigentlich? Das war wieder mal typisch für sie. Sie hatte eine Nummer aber keinen Namen.
    Das Meeting zog sich endlos hin. Anna starrte das Flipchart an und nickte ab und zu, um Interesse zu zeigen. Ihr Blick wanderte im Konferenzraum von einem ausgelaugten Filialleiter zum nächsten. Das war schon ein armseliger Haufen, fand sie. Interessierte sich denn niemand mit annehmbarem Aussehen für eine Karriere im Einzelhandel? Aber das war ja auch egal. Sobald sie dieser langweiligen Sitzung entflohen war, würde sie ihren sexy Unbekannten anrufen.
    Endlich war es achtzehn Uhr. Sie rief ihn von einem öffentlichen Fernsprecher in der Mitte der O‘Connell Street an. Er müsste inzwischen aus Manchester zurück sein.
    „Hallo“, meldete sich eine lebhafte Stimme am anderen Ende der Leitung.
    „Rat mal, wer gerade anruft?“
    „Jennifer Lopez.“
    „Zweiter Versuch, bitte.“
    „Die Wahnsinnsfrau aus dem Flieger.“
    „Höchste Punktzahl.“
    „Du weißt gar nicht, wie ich heiße?“
    „Du aber auch nicht, du Schlaumeier.“
    Anna lachte.
    „Ich heiße Darren.“
    „Und ich Anna.“
    „Wo bist du gerade, Anna?“
    „O’Connell Street.“
    „Dann treffen wir uns im Gresham. O.K.?“
    „Perfekt.“
    Anna frischte ihr Make-up in der Damentoilette des Gresham Hotels auf. Sie beglückwünschte sich selbst, dass sie es geschafft hatte, den ganzen Tag wach zu bleiben. Kaum zu glauben, dass sie wirklich ein Date

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