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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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weil er sich diesen Trip so sehr wünschte, konnte sie einfach nicht nein sagen.
    Als sie den Hörer auflegte, stand der Mann noch immer da und wartete auf ihre Antwort.
    »Aber nur für zwei Wochen«, sagte sie, »dann muß ich wieder hier sein. «
    Erst nach ihrem Einverständnis erfuhr sie, daß sich ihr neuer Patient in einer abgelegenen Hütte hoch in den Rockies aufhielt, die nur per Hubschrauber oder Pferd zu erreichen war. Da ihr die Vorstellung überhaupt nicht behagte, an einem Seil von einem Helikopter herabgelassen zu werden, entschied sie sich für den Ritt.
    Heute früh hatte sie Eli umarmt und geküßt, als müßte sie ein Jahr oder mehr auf ihn verzichten, und dann ein Auto bestiegen, das mit ihr knapp fünfzig Kilometer in die Berge fuhr, wo sie ein alter Mann namens Sandy erwartete, um sie zu der Hütte zu bringen. Er hatte zwei gesattelte Pferde und drei mit Lebensmitteln und anderen Dingen beladene Mulis dabei.
    Sie ritten den ganzen Tag, und Randy wußte, daß sie danach stocksteif und wund sein würde, aber die Luft war wundervoll klar und frisch. Der Herbst ging dem Ende zu, und sie konnte den Schnee fast riechen, der schon bald die Berge bedecken  würde.
    Als sie die Hütte erreichten, ein herrlicher Bau aus Stein und Holz, kam es Randy so vor, als befänden sie sich an dem gottverlassensten Ort dieser Welt. Kein Weg, keine Versorgungskabel führten zu der Hütte, nichts, was darauf hingewiesen hätte, daß sie irgendeine Verbindung zur Außenwelt besaß.
    »Ziemlich abgelegen, was? «
    Sandy sah sie über den Rücken des Mulis hinweg an, das er gerade ablud. »Aber Frank hat dafür gesorgt, daß er auf keinen Komfort zu verzichten braucht. Unterirdische Stromversorgung und ein eigenes Abwassersystem. «
    »Wie ist er eigentlich so? « fragte sie. Wegen der schmalen Pfade in diese Bergeinsamkeit waren sie hintereinander geritten und hatten kaum Möglichkeit für eine Unterhaltung gehabt. Sie wußte nur, daß sich ihr Patient den Arm gebrochen und Probleme mit den einfachsten Handhabungen hatte.
    Sandy ließ sich Zeit mit der Antwort. »Frank ist anders als andere. Hat seinen eigenen Kopf. «
    »An Altersstarrsinn bin ich gewöhnt«, erwiderte sie lächelnd. »Lebt er eigentlich ständig hier? «
    Sandy gluckste vor Lachen. »Im Winter liegt der Schnee hier vier Meter hoch. Frank lebt da, wo es ihm gerade gefällt. Hierher kam er nur, um... Nun ja, vielleicht, um seine Wunden zu lecken. Frank redet nicht viel. Aber warum gehen Sie nicht schon hinein und ruhen sich ein wenig aus, während ich das Zeug hier ablade? «
    Mit einem dankbaren Lächeln kam Randy seiner Aufforderung nach. Sie ging in die Hütte, setzte sich in den nächstbesten Sessel und schlief auf der Stelle ein. Als sie rund eine Stunde später erwachte, stellte sie fest, daß Sandy und die Tiere fort waren. Nur ein Riesenstapel von Kartons und Säcken auf dem Boden deutete an, daß er überhaupt dagewesen war.
    Zunächst erstaunte sie es ein wenig, so ganz allein zu sein, aber dann zuckte sie mit den Schultern und sah sich um.
    Die Hütte sah aus wie von einem Computer entworfen, oder aber von einem Menschen ohne jedes Gefühl. Sie war rein funktional, die Fläche hatte die Form eines L, an einem Ende befanden sich ein riesiger Kamin, eine Couch und zwei Sessel. Das hätte durchaus einen gewissen Charme ausstrahlen können, aber die drei zueinander passenden Sitzmöbel waren mit schwerem dunkelgrauen Stoff bezogen, der ganz so aussah, als wäre er ausschließlich aus Gründen der Haltbarkeit ausgewählt worden. Es gab keine Teppiche auf dem Boden, keine Bilder an den Wänden und nur einen einzigen Tisch mit einer grauen Keramiklampe. Die Küche befand sich im Winkel des L. Auch sie war absolut zweckdienlich eingerichtet, ohne jedes dekorative Element. Hinter der Küche standen zwei Betten, bedeckt mit strapazierfähigem braunen Leinen. Durch eine Tür gelangte man in ein Bad mit Dusche, weißer Toilette und weißem Waschbecken. Alles sehr schlicht. Alles sauber und aufgeräumt. Und nirgendwo ein Anzeichen menschlicher Anwesenheit.
    Bei dem Gedanken, ihr Patient könnte das Weite gesucht haben und sie hier ganz allein auf sich angewiesen sein - mit keiner anderen Fluchtmöglichkeit als einem Zwei-Tage-Marsch bergabwärts -, geriet Randy kurzfristig in Panik. Doch dann bemerkte sie zwei Türen neben einem der Betten, je eine zu jeder Seite, perfekt symmetrisch. Hinter einer sah sie Männerkleidung in geradezu militärischer

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