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Ein Mann fuer Mom

Titel: Ein Mann fuer Mom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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spannte zwischen beiden eine dicke Schnur.
    Entgeistert sah Frank zu, wie sie Laken und Decken über
    die Schnur legte und so eine klare Grenze zwischen beiden Betten errichtete. »Das brauchen Sie nicht zu tun. «
    »Ich mache das nicht für Sie. Ich tue es für mich. Sehen Sie, Mister Milliardär, ich finde Sie nicht gerade sympathisch. Ich bin mir nicht sicher, ob Sie überhaupt jemand sympathisch findet. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen würden? Ich möchte ein Bad nehmen. «

VII
    Als Randy in die Badewanne trat, war das Wasser so heiß, daß ihre Zehen schmerzten, aber sie brauchte die Wärme, brauchte die Hitze, um innerlich aufzutauen. Frank Taggert kam ihr vor wie ein Eisberg. Sie fragte sich, ob in ihm auch nur ein Funken menschlicher Wärme war, ob er je einen anderen Menschen geliebt hatte. Plötzlich kam er ihr vor wie einer der Helden aus ihren Liebesromanen: tiefverletzt durch eine rücksichtslose Frau, und nun schützte er sein empfindsames, liebebedürftiges Herz durch ein kaltes, abweisendes Äußeres.
    Fast hätte sie bei dieser Vorstellung laut aufgelacht. Den ganzen Abend lang hatte er sie beobachtet, selbst wenn sie ihm den Rücken zudrehte. Er schien sie ein- und abschätzen zu wollen. Wie ein Buchhalter, der herausfinden wollte, in welcher Rubrik er eine Ausgabe zu verbuchen hatte.
    »Leslie besaß zumindest Leidenschaft«, flüsterte sie vor sich hin und streckte sich in der Wanne aus. »Er log mit Leidenschaft, betrog mit Leidenschaft, arbeitete mit Leidenschaft. « Aber wenn sie diesem Frank Taggert in die Augen blickte, sah sie dort keine Spur von Leidenschaft - für nichts. Er würde einen nie darüber belügen, wo er die Nacht verbracht hatte, weil es ihm gleichgültig wäre, ob er sie durch seine Untreue verletzt oder nicht.
    Und deshalb ist es besser, gar nicht weiter über Mr. Milliardär nachzudenken. Statt dessen dachte sie sehnsüchtig an Eli und Chelsea und fragte sich, was die beiden wohl gerade machten. Würde Eli in ihrer Abwesenheit auch ordentlich essen? Würde er irgendwann seinen Computer ausschalten und zu Bett gehen, wenn sie nicht da war, um es ihm zu sagen? Würde er...
    Sie mußte aufhören, an ihren Sohn zu denken, sonst würde sie aus Sehnsucht nach ihm noch zu heulen anfangen. Plötzlich machte sie sich bewußt, daß sich derjenige, der Frank Taggert einen Streich gespielt hatte, auch mit ihr einen Scherz erlaubt hatte. Offenbar fand es jemand irrwitzig komisch, eine einfache, durchschnittliche Frau wie sie eine Woche mit einem reichen Mann wie Mr. Taggert verbringen zu lassen.
    Sie trat aus der Wanne, trocknete sich ab und öffnete ihre Reisetasche, um ihr Flanellnachthemd und den alten Bademantel herauszuholen. Beim Anblick des Inhalts ergriff sie leichte Panik. Das waren nicht ihre Sachen. Als sie das Christian-Dior-Etikett an dem herrlichen rosafarbenen Nachtgewand entdeckte, wäre sie fast in Ohnmacht gefallen. Sie nahm es heraus und stellte fest, daß es aus feinster ägyptischer Baumwolle bestand, auf dem Oberteil waren winzige Seidenrosen appliziert. Das dazupassende Neglige war nahezu durchsichtig. Man brauchte nicht unbedingt Elis Superhirn, um zu erkennen, daß dies nichts war, was eine schlichte Haushälterin tragen sollte.
    Sie wickelte sich in ein Frottiertuch, rannte aus dem Bad, vorbei an dem Bett, auf dem Frank Taggert saß, hinter die Deckenabtrennung und begann in ihrer anderen Reisetasche nach ihren eigenen Sachen zu suchen.
    »Gibt es irgendein Problem? « erkundigte er sich hinter den Decken.
    »Nein, selbstverständlich nicht. Was für ein Problem sollte es geben? « Fast verzweifelt wühlte sie in der Tasche, aber keins der Kleidungsstücke kam ihr bekannt vor. Wenn ein Filmstar der dreißiger Jahre eine Woche in den Rockies verbringen wollte, hätte er genau diese Sachen einpacken lassen. Aber Randy hatte noch nie Kleidungsstücke aus Cashniere, Seide oder Angorawolle getragen, die so weich war, das man sie als Puderquaste benutzen konnte.
    Randy kannte sich als üblicherweise tolerante Frau. Schließlich hatte sie sich anhand von Leslies Mätzchen in Geduld üben können. Aber dies war zuviel.
    Mit einer Hand teilte sie die Deckenwand, in der anderen hielt sie drei Cashmere-Pullover und streckte sie Frank Taggert entgegen. »Ich will jetzt endlich wissen, was hier vor sich geht. Warum bin ich hier? Wessen Sachen sind das? «
    »Sind Sie eigentlich verheiratet, Mrs. Stowe? « Frank saß auf dem Bett und öffnete die Schnürsenkel

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